Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Leala ignoriert, wie Fyn ruppig nach draußen geschubst wird. Sie versteckt ihre geröteten Wangen hinter ihrem langen Haar - muss lächeln - und quetscht abwesend roten Nektar aus Bluterkelchen.
Fyn steht danach völlig bedröppelt vor einem erloschenen Lagerfeuer. Er hat nichts womit er Feuer machen könnte und außerdem keine Ahnung, wie das hier vonstatten geht. Eigentlich sah er bereits, dass die Maitu Feuer mit Plasmablüten entzündeten, doch in seinem „Leala-Rausch“ hat er
das glatt vergessen!
Sicherlich wird er sich lächerlich machen, wenn er zugeben würde, dass er ,,vom Feuer machen” keine Ahnung hat. Fyn steht vor den angekokelten Holzstücken, als ob er hoffen würde, dass sie sich von alleine entzünden, sollte er sie nur genügend lange anstarren. Betrübt kniet er dann auf dem feuchten Sandboden. „Feuer“, denkt er. Fyn erinnert sich an Zapzorhidas Worte, kurz nachdem sie Keylan und Fyn auf der neuen Welt entdeckte:
„Auch deine Fähigkeiten werden reifen...“
Damit ahnte Fyn schon vor Wochen, dass ihn sein Gefühl, dass sich sein Körper noch immer leise verändert, nicht täuschen würde.
Fyn spürt eine Macht in sich, eine Ahnung, dass er Dinge aus eigener Kraft schaffen könnte, wie niemand sonst. Es reizt ihn zu testen, was heimlich in ihm schläft. Ihn überfällt ein Kribbeln, das er schon einmal spürte, welches er bislang immer verdrängte.
Plötzlich nimmt ihn ein starkes Verlangen, sich in einen Trancezustand einzulassen, gefangen. Ihm ist, als würde er in wachem Zustand träumen. Sein Blick verschwimmt mit den Bildern eines anderen Wesens – eines Tieres! Fyn erkennt schemenhaft die Umrisse eines nebulösen Vyriss, sieht ihn direkt bei sich und glaubt plötzlich durch die Augen des Tieres zu blicken: Sie starren in eine unendliche Meerestiefe!
„Zark, et heidnash zark!“
Fyn hört die Worte einer fremdartigen unheimlichen Stimme, die geisterhaft durch seinen Verstand rauscht. Abrupt kippt sein Kopf nach hinten; er bleibt sitzen - völlig abwesend. Sein Kopf beugt sich wieder nach vorne:
Fyns Augen glühen hell-orange!
Sein Kopf steht wieder in seiner normalen Position, doch plötzlich regt sich seine rechte Hand, streckt sich geradeaus, direkt über die Feuerstelle.
Durch Fyn kriecht eine Hitze, die sich von den Füßen beginnend über seinen Körper, bis in den ausgestreckten Arm ausbreitet. Er sieht lodernde Vyrissaugen vor einem dunkelblauen, flüssigen Hintergrund. Fyns Augen sind heiß. Er starrt auf die Asche vor sich. Eine Energiewolke umgibt plötzlich seinen Handteller, er spürt eine mächtige Hitze.
Ein zunächst winziger Plasmaball wächst aus der Mitte seiner Hand!
Auf einmal zuckt unvermittelt ein Feuerblitz heraus, schlägt mit einem schallenden Knall in die Kohlen ein.
Eine Druckwelle schlägt Fyns Körper nach hinten, während ein Ascheregen auf ihn und das lodernde Feuer segelt. Das entstandene Feuer ist ungewöhnlich groß im Hinblick auf die geringe Holzmenge. Fyn richtet sich verwirrt auf, hustet und blickt entsetzt.
Seine Augen glühen noch immer in feurigen Farben. Durch den unerwarteten Knall laufen etliche Maitu aus ihren Hütten und starren ungläubig auf den Feytear, der sich peinlich berührt, die Ascheschicht aus dem Gesicht reibt und sich übertrieben räuspert.
„Ich hab Feuer gemacht...(Fyn zeigt verdattert auf sein Werk! Es entsteht eine Pause, er schaut sich schuldbewusst um)....Pradah wollte das so!“, verteidigt er sich vorbeugenderweise - voller Sorge, dass gleich ein Gewitter von aufgebrachten Schimpfsalven auf ihn niederdonnert.
Doch alle sind positiv beeindruckt und... sprachlos!
Das Feuer lodert weit nach oben, während Fyns glimmende Augen wieder schneeweiß werden. Das Feuer vor ihm wird von einem mystisch goldenen Glanz umspielt. Es sieht eindeutig sehr unnatürlich aus, was Fyn überhaupt nicht gefällt!
Fyn richtet seine zitternde Hand verbissen gegen dieses Feuerspektakel, konzentriert sich darauf, es schnell wieder zu einem normalen Feuer umzugestalten, ohne aber zu ahnen, was er in seinem neuen Mutationsstadium bewirken kann. (Professor Rupert Freeman hat ihm wohl Einiges verschwiegen!)
Das Feuer flackert jetzt hektisch, sein Lodern scheint außer Kontrolle zu geraten, flammt ganz schnell in sämtliche Richtungen. Plötzlich entweicht seiner Hand erneut ein enormer Blitz und sprengt knallend die Holzstücke unter sich in alle Himmelrichtungen. Asche und verkohltes Holz spritzen in einem
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