Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Panik durch die steinernen Mauern hallte. Schreie von ganz verschiedenen Lebewesen und unterschiedlichen Stimmen, die alle so laut und eindringlich waren, dass sie zwangsläufig Ekel und tiefe Traurigkeit vermitteln.
Derartige Szenarien sind an Grausamkeit nicht zu überbieten!
„Keylan!“, plötzlich springt Leala ihm entgegen. Sie hatte sich bisher in einem kleinen Winkel verschanzt, ebenso wie Elaileth. Er kann kaum glauben was er da sieht!
„Leala, Elaileth! Was bin ich froh euch zu sehen! Wisst ihr irgendwas? IRGENDWAS?“
Leala berichtet:
„Nein. Meine Eltern, ich weiß nicht wo sie sind. Wir waren ja im Raumschiff der Barutin, dort wo sie dich entdeckt und abgeführt haben. Wir kamen zur Sammelstelle, dem Krater auf SmOu. Da habe ich sie zuletzt gesehen, dann wurden wir aber in dem dichten Gedränge auseinander gerissen. Ein Barutin schimpfte: Wir Häuptlingstöchter sowie meine Eltern sollten gesondert bestraft werden, wegen der Sache mit Rashted – unserer Iloyalität ihm gegenüber. Deswegen wurden wir hierher gebracht. Ich dachte schon du wärst bereits tot. Weißt du wo Fyn ist? Keylan, ich habe solche Angst!“
Keylan nimmt beide junge Frauen in den Arm:
„Ganz ruhig, ich pass schon auf euch auf. Leider weiß ich nicht wo Fyn steckt und hab selber Schuld, dass ich hier bin. Ich war zuerst in einem Verlies in seiner Zentrale. Die Barutin haben mich also direkt zu meinen Freunden gebracht, von denen ich euch auf Torim-Herk erzählt habe, nachdem Fyn weg war. Im Verlies habe Fretrake gereizt, damit kam er dann auf die Idee, dass die anderen meiner Freunde ausreichen um Fyn anzulocken. Wir müssen es auch ohne ihn hier raus schaffen, nur wie?! Bestimmt sind wir die nächsten, die in dem Blutsee verschwinden.“
Elaileth reagiert überreizt:
„Wir sterben alle … alle! Nichts gibt es mehr: Keine Hoffnung, keinen Ausweg – nichts. Ich bin eine Häuptlingstochter und vergehe mit dem gemeinen Volk.“ Ihre Stimme ist durch vorhergegangene Angstattacken, als sie vergeblich um Hilfe schrie, seltsam heiser.
Keylan schimpft:
„Gemeines Volk? Elaileth, es spielt keine Rolle was du für einen Rang hast! Dein Leben ist nicht mehr Wert als es das von Qiero war.“
Elaileth blickt ihn entrüstet an:
„Ich bin die Tochter eines Stammesführers, eine Prinzessin. Sieh meine Haut an, meine rostroten schlängelnden Male. Mein Körper erzählt von dem Blut, von der Abstammung meiner Vorfahren! Ich bin wichtiger als andere – ich muss überleben um das Blut meiner Vorfahren weiterzugeben! Verstehst du nicht? Ich bin bedeutsamer, ich darf keinesfalls sterben. Das muss ein Irrtum sein, dass ich hier bin...“
„Sei still du dumme Nuss!“
Keylan ist stocksauer – wie kann sie jetzt an so etwas denken? Trotzdem tut es ihm sofort wieder leid, dass er sie beleidigt hat. Aber er kommt von der Erde, es fällt ihm deutlich schwerer als Fyn sich an fremde Gepflogenheiten anzupassen.
Elaileth starrt ihn weiterhin entrüstet an – so hat noch niemand gewagt mit ihr zu sprechen. Leala versucht beide zu beruhigen:
„Bitte, wir müssen nachdenken. Wir sind doch Freunde.“
Keylan mustert unvermittelt die Anzüge der Screecher. Es sind starke Anzüge - wenn er die Screecher da nur herausbekäme...
Keylan schaut plötzlich erschrocken nach unten: ein kleines braunes „Ding“ ist gegen seinen Fuß gerollt! Regelrecht dagegen geprallt!
Es ist so groß wie ein Hüpfball, mit einem ungefähren Durchmesser von einem Meter, und großen Schuppen, die wie Platten übereinander lappen. Auch Leala und Elaileth starren gebannt nach unten. Plötzlich öffnet sich der schuppige Ballon. Ärmchen kommen zum Vorschein und ein spitzes Gesicht mit großen, dunkelbraunen Augen, vor die sich immer wieder eine milchige Nickhaut schiebt. Das Tier scheint aus verschiedenen Körperteilen geschaffen zu sein.
Dunkelbraune Abschnitte, grünliche und grau-schwarze Fellteile wechseln sich bizarr am Bauch ab, sogar Pflanzenteile und Steinchen scheinen seine Haut zu bilden. Das spitze Gesicht ist seltsam anzusehen, denn auch dort überziehen Reptilhäute, Fell und schimmernde Stücke sein Skelett.
Das Wesen steht jetzt vollständig vor ihm. Es ragt Keylan gerade zur Hüfte. Plötzlich spricht es. Dabei tönt seine Stimme, als würde es durch ein enges Rohr sprechen.
„I bin oin Täx! Oin söhr altär Täx!“
Keylan weiß nicht ob er lachen oder sich einfach nur wundern soll:
„Was ist denn das?“
Neugierig sieht sich Leala in
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