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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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aufwarfen.
    »W arum?«, fauchte ich, und das eine Wort ließ mich wieder vollends zusammenbrechen.
    War es Rache?
    Phoenix ließ seine Arme um mich gelegt, während er mir antwortete. »E s war der einzige Weg. Wir haben über jede Alternative nachgedacht, aber du brauchtest zuerst die Verbindung mit ihm, um die Pfeile zu überleben, und das war der einzige Weg, um dich von unserer körperlichen Verbindung zu befreien.«
    Nein.
    »W ir? Lincoln… er wusste es?«
    »I ch sagte ihm, dass du unsere einzige Chance bist, Lilith zu vernichten. Er war nicht überrascht. Er sagte, Dapper hätte ihm etwas gesagt, als ihr die Stadt verlassen habt, etwas anderes, das ihn glauben machte, du wärst der Schlüssel zu ihrer Vernichtung.«
    Dapper hatte schon immer Vermutungen über den dreizehnten Inhaltsstoff gehabt. Er musste Lincoln erzählt haben, dass er glaubte, dass ich das sein könnte.
    »M ein Blut.« Ich hob das Handgelenk und ließ es wieder fallen. »D ie Male sind Gift. Ich bin der verdammte Apfel, die Schlange, was auch immer!«, rief ich.
    Phoenix nickte düster. »S ie haben es mir gesagt, als ich dich hierher gebracht habe. Dein Blut ist tödlich für Verbannte in menschlicher Gestalt. Für Engel in menschlicher Gestalt auch, würde ich annehmen. Das ist das, was dir Onyx gesagt hat, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    Er seufzte. »L incoln und ich wussten, dass Lilith sich auf mich stürzen würde, wenn ich versuchte, euch zu helfen. Sie hat Macht über mich. Wenn sie will, kann sie mich dazu zwingen, dir Wunden zuzufügen, oder sie kann mich einfach töten. Ich erzählte Lincoln, dass ich wusste, wie man die Verbindung trennt, damit du in Sicherheit wärst, egal was mit mir passiert. Als ich ihm sagte, was das beinhaltete, erzählte er mir, dass eine Quelle das schon angedeutet hätte, doch soweit er wüsste, wären Verbannte nicht in der Lage, ihre Essenz zu teilen.« Phoenix lächelte bitter. »A ber ich war ja schon immer anders.«
    Mir fiel wieder ein, wie hartnäckig Lincoln seine Suche nach Quellen und Informanten verfolgt hatte, bevor wir die Stadt verließen.
    Ich bin so bescheuert.
    »A ls Lincoln mich vorgestern Abend von hier wegbrachte, redeten wir, wir kämpften… und wir haben eine Abmachung getroffen.« Phoenix’ Hände wanderten zu meinem Gesicht, berührten es aber nicht. »W ir wussten: Egal, was wir sagen würden, du würdest gehen und diese Kinder retten– du würdest nur darauf bestehen, es ohne Seelenband zu machen, und das konnten wir nicht riskieren.«
    Ich schnappte nach Luft. »W egen mir oder wegen der Kinder?«
    »B eides.«
    Alle hatten alles geplant. Mein Leben, meinen Tod, meine Aufgabe, ihr Ende.
    »W arum haben wir das nicht zuerst gemacht? Unsere Verbindung getrennt, bevor ich mich mit Lincolns Seele vereint habe?« Meine Wut steigerte sich wieder.
    Phoenix schüttelte den Kopf. »W ir konnten nicht sicher sein, ob dein Tod die Seelenverwandtenverbindung nicht ändern würde. Das Risiko war zu hoch.«
    »E s war nie vorgesehen, dass ich tot sein würde«, sagte ich, als ich zu der schmerzlichen Wahrheit gelangte.
    »N icht für länger als unbedingt notwendig«, bestätigte Phoenix.
    Lincoln hatte gewusst, was passieren würde, denn er kam an diesem Abend mit der Schramme im Gesicht zurück. Er hatte seine Wahl bereits getroffen, bevor wir miteinander schliefen. Er hatte gewusst, dass Phoenix mich töten und wiederbeleben würde, dass er mir seine Essenz geben würde, um mich zu befreien, dass seine eigene Seele zerbrechen würde, dass… Dass man mich am Leben lassen würde… ohne ihn.
    Mehr Tränen– bittere, bittere Tränen– liefen mir über das Gesicht.
    »E s gab keinen anderen Weg. Glaub mir, Violet, wir haben es aus jeder Perspektive betrachtet. Es gab keinen anderen Weg, Lilith davon abzuhalten, all diese Kinder zu töten.«
    Meine Stimme bebte. »I hr hättet mich sterben lassen können wie geplant!« Meine Selbstbeherrschung brach und ich schlug wieder nach ihm, dieses Mal waren es verzweifelte Ohrfeigen. »D u hättest mich sterben lassen sollen! Ich will nicht ohne ihn leben! Ich kann nicht! Ich kann nicht… ich kann nicht atmen, ich kann nicht… ich… Du hättest mich sterben lassen sollen.«
    »I ch weiß«, wimmerte er. »A ber ich konnte es nicht.«
    »I ch bin dort gewesen! Sie haben mich gezwungen, zurückzukehren. Ich war so nah, dass ich die Spiegelungen fast hätte berühren können. Sie wollten, dass ich mit ihnen komme, aber die Engel haben mich

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