Entbrannt
dich verbrüht«, sagte er, während er mich zum Bett trug.
Ich fühlte mich taub.
Steph weinte neben mir und hielt meine Hand. Ich konnte sie nicht anschauen.
»I ch schwöre dir, wenn du lügst, dann bring ich dich eigenhändig um«, zischte Steph Phoenix unter Tränen zu.
»I ch lüge nicht. Ich bin jetzt die beste Person, um sie zu heilen, und nichts, was ich zu tun vermag, kann ihr noch mehr schaden.«
Phoenix legte mich vorsichtig hin und konzentrierte seine Kraft auf mich. Ich registrierte undeutlich, wie meine verbrannten Arme wieder zu ihrem üblichen hellen Teint zurückkehrten.
»V i, Süße, sollen wir dir irgendetwas holen?«, fragte Steph mit bebender Stimme.
Ich schüttelte den Kopf. »G eht einfach.«
Sie zögerte. Ich dachte, sie würde widersprechen, aber dann hörte ich, wie sie aufstand.
»W ir sind unten, ruf einfach, wenn du uns brauchst.«
Schritte bewegten sich auf die Tür zu, und Phoenix wollte ebenfalls mit ihr hinausgehen.
»P hoenix?«, sagte ich.
Er blieb stehen und drehte sich zu mir um.
»D u musst etwas für mich tun.«
Er nickte. »A lles, was du willst.«
»M ach, dass es aufhört«, sagte ich nur. Aber er wusste genau, was ich meinte.
Seine Augen sahen so traurig aus, so mitleidsvoll. Meinetwegen. »V iolet, ich weiß nicht, ob das…« Er ließ den Kopf hängen. »I ch absorbiere schon einen Teil davon.«
Ich konnte nicht begreifen, dass da noch mehr war, als ich bereits durchmachte.
»M ach, dass es aufhört, Phoenix. Ihr beide habt beschlossen, mir das anzutun, aber ab jetzt werde ich dafür verantwortlich sein, was mit mir passiert. Wenn du meine Hilfe willst, dann stell es ab. Alles. Ich muss nachdenken.«
Langsam kam er zu mir zurück und nickte resigniert. Ich spürte, wie sich meine Stimmung langsam hob. Phoenix ließ seine Kraft wie einen Schwamm arbeiten, der allmählich all den Schmerz, den Verlust, den Zorn und die Trauer aufsaugte, bis nur noch ein Tropfen davon übrig war. Zum ersten Mal, seit ich aufgewacht war, konnte ich denken. Ich setzte mich auf.
Phoenix taumelte und sank auf die Bettkante.
»A lles in Ordnung?«, fragte ich ausdruckslos.
Er nickte und unterdrückte die Tränen, während er meinen Schmerz in sich aufnahm. Ich ignorierte ihn und ging– immer noch in mein Handtuch eingewickelt– zum Schrank, um zu holen, was ich brauchte, bevor ich wieder ins Bad ging. Als ich wiederauftauchte, hatte ich schwarze Leggings an und Zoes Lederjacke. Ich fasste mein Haar zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und zog meine schwarzen Stiefel an, wobei ich meine zitternden Hände ignorierte.
Ich funktionierte nur noch in einer Art unzusammenhängendem Robotermodus, als ich nach unten ging. Alle sahen mich nervös an. Als ich an Onyx vorbeikam, blieb ich stehen.
»H ast du die Kinder weggebracht?«
Er nickte. »E inundsiebzig. Wir haben sie in einen Bus gesetzt und in die Akademie geschickt.«
Daraufhin setzte ich meinen Weg in den Keller fort. Phoenix folgte mir. Ich betrat den Waffenraum und traf meine Auswahl. Ich schnallte mir Waffengürtel um, befestigte Handgranaten an meiner Taille, Messer an meinen Schenkelgurten und zwei Samuraischwerter auf meinem Rücken. Ich wirbelte herum und suchte nach mehr– und entdeckte Phoenix, der mit meinem Dolch in der Hand dastand.
Er hielt ihn mir hin. »D achte, du willst ihn wahrscheinlich haben.«
Ich nahm ihn entgegen. »J a, will ich.«
Er lehnte sich an eine Seitenbank. »L ilith kann ihre Umgebung abschirmen, indem sie Wind als Kraftfeld verwendet. Du wirst niemals nah genug an sie herankommen, um ihr zu schaden.«
Ich starrte ihn an und wartete.
»I ch schon«, schloss er.
Ich nickte nur. »O kay. Sag mir, wie der Plan aussieht und lass nichts aus «, warnte ich ihn.
Dreißig Minuten später saß ich mit einem Rucksack zu meinen Füßen draußen vor der Hütte. Phoenix stand in der Tür, ließ mir Raum. Alle anderen waren nicht so rücksichtsvoll, sondern tigerten um mich herum wie wilde Tiere.
»D as ist doch lächerlich!«, sagte Steph. »D u wirst nicht dorthin zurückkehren!«
»S teph hat recht, Violet«, sagte Salvatore. Sein Gesicht war von seinem Kampf mit Phoenix verschrammt.
»D as steht nicht zur Diskussion«, erwiderte ich.
»W arte wenigstens, bis Griffin hier ankommt«, versuchte Dapper zu argumentieren.
»I ch komme mit dir, Eden«, warf Spence ein.
Mir gefiel, dass er nicht versuchte, es mir auszureden, aber ich schüttelte trotzdem den Kopf. »N icht Teil des
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