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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Nachttisch gefunden. An mir war auch nicht viel normal.
    Evelyn reichte Griffin den Dolch. »W ürdest du ihn bitte kurz halten?« Sie nahm ihre Armbänder ab und reichte sie ebenfalls Griffin.
    »D u vertraust mir ziemlich viel an, wenn man bedenkt, dass ich kurz davor bin, dich dem Rat auszuliefern.«
    Sie legte Griffin die Hand auf die Schulter und sah mich an. »D u hast gut auf sie aufgepasst. Sie geführt, als ich es nicht konnte. Es ist keine große Sache, dir meine Waffen anzuvertrauen.«
    Griffin nickte, während ich die Augen verdrehte.
    Gott, kommen ihm jetzt die Tränen ? Kauft er ihr diesen Mist etwa ab ?
    »N a so was, Griff– brauchst du ein Taschentuch?«, fragte Spence und zerstörte damit diesen Moment.
    »W ann brechen wir auf?«, fragte ich, zurück zum Geschäftlichen.
    Griffin riss sich zusammen. »M orgen. Die Akademie hat ein Flugzeug organisiert.«
    »O kay«, sagte ich. Dann nahm ich die leere Kaffeetasse und ging in Richtung Küche, weil ich Bewegung brauchte.
    Ich schaffte es bis zu der Ecke, ab der man mich nicht mehr sehen konnte, und atmete dann aus. Meine Hände umklammerten die Küchenbank, und ich ließ den Kopf hängen.
    Ich werde den Fenton-Kurs verpassen.
    Es war dumm– es war bedeutungslos. Es war nur ein Kunstkurs, aber es war mein Kunstkurs. Ich hatte meinen Platz darin verdient und mich schon seit Langem darauf gefreut. Er war das Einzige, was ich außerhalb von all dem hatte, und jetzt würde ich ihn aufgeben müssen. Es dauerte einen Augenblick, bis ich mich wieder zusammengerissen hatte, dann ging ich zurück ins Wohnzimmer. Ich vermied es vor den anderen Schwäche zu zeigen. Ich spürte, dass Lincolns Blick auf mir ruhte, sah ihn jedoch nicht an.
    Evelyn redete gerade. »E s gibt etwas, das ihr wissen müsst, bevor wir aufbrechen.«
    »W as denn?«, fragte Griffin.
    »W enn ich gefangen gehalten werde und nicht wegkann, Lilith muss aufgehalten werden, wenn sie gefunden wird. Der Grund meiner Rückkehr besteht nicht nur darin zu helfen, gegen sie zu kämpfen, sondern auch darin, endlich zu erzählen, wie ich sie zurückgeschickt habe.«
    »D u hast das nie zuvor jemandem erzählt?«, fragte Lincoln.
    Sie schüttelte den Kopf. »I ch kann nicht erklären, warum nicht. Ich wusste nur, dass es ein Geheimnis war, das ich wahren musste.«
    Ihre Worte jagten mir einen unerklärlichen Schauder über den Rücken. Evelyn blickte sich um und sah uns alle abschätzend an. Ich war mir nicht sicher, ob ihr gefiel, was sie sah.
    »W arum sind hier keine älteren Grigori?«, fragte sie und sah Griffin dabei vorwurfsvoll an. Doch durch seine Autorität, die ihm ein Seraph verliehen hatte, geriet er keine Sekunde lang ins Wanken.
    »W eil ich nicht alle meine Grigori mit an die Akademie nehmen kann. Spence, Salvatore und Zoe sind Schüler, sie können mit uns kommen, wenn sie wollen. Ich werde als Begleitung mitkommen und Lincoln als Violets Partner. Jemand Älteren als uns zwei wirst du hier nicht finden.«
    Evelyn starrte Griffin herausfordernd an, bevor sie es mit einem kurzen Nicken darauf beruhen ließ. Nachdem die Machtkämpfe dann endlich vorbei waren, lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück und begann mit ihrer Erzählung.
    »L ilith wurde als Erste erschaffen, deshalb ist sie so mächtig. Ein Grigori-Dolch, der von geringeren Engeln gemacht wurde, hat keine Wirkung auf sie, und selbst mit Waffen, die von hochrangigeren Engeln stammen«– dabei sah sie mich an– »k ann man sie nicht töten. Jonathan…« Ihre Stimme stockte. »M ein Partner und ich haben ein halbes Jahrhundert lang alte Mythen und vergessene Sagen über eine Substanz erforscht, die Verbannten in menschlicher Gestalt schaden kann. Der Zaubertrank geht auf das alte Ägypten zurück und schien nicht mehr zu existieren. Wir entdeckten Nachahmungen, fanden aber heraus, dass der echte Trank auf die Zeit zurückgeht, in der Engel noch auf der Erde sein durften– vor der Sintflut–, und wir versuchen mussten, eine unerschlossene Quelle zu finden.«
    »D as muss nahezu unmöglich gewesen sein«, sagte Lincoln.
    »D as war es. Aber es war auch unsere einzige Chance. Wir brauchten die Zusammensetzung dieses Tranks– eine Art Gift– und die Grigori-Klinge, wenn wir auch nur eine Chance haben wollten, Lilith außer Gefecht zu setzen. Der Trank selbst hatte dreizehn Zutaten. Zwölf von der Erde. Die dreizehnte jedoch«, sie schloss kurz die Augen, »a us dem Engelreich.«
    »W ie habt ihr sie gefunden?«, fragte Griffin

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