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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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kennenlernen, sondern auch Onyx.

Kapitel Sechs
    »I n Tempeln existieren heute Truhen voll Bücher, die wir selbst gesehen haben, und als diese Tempel geplündert wurden, wurden diese– wie man sagt– von unseren eigenen Männern geleert…«
    Paulus Orosius
    »I st das nicht das Restaurant, in dem wir an deinem Geburtstag waren?«, fragte Dad, als wir aus den Autos stiegen und das Hades betraten. Dapper hatte die Tür wieder neu gestrichen, was gerade zu einem monatlichen Ritual wurde. Sie war jetzt in dekorativem Lindgrün gehalten.
    »G enau das«, antwortete ich. Plötzlich machte ich mir Sorgen darüber, wie Dad reagieren würde, wenn er herausfand, dass das Hades ein zweites Zuhause für mich geworden war. »E igentlich, Dad, ich… vielleicht solltest du besser nicht mit hochkommen.«
    »D as steht überhaupt nicht zur Diskussion«, war alles, was Dad dazu sagte.
    Nervös sah ich Griffin an.
    »E r hat es verdient, dass wir ihn mit einbeziehen«, sagte Griffin.
    »O kay, aber halt dich von Onyx fern«, flehte ich.
    Evelyn warf mir einen Seitenblick zu. »W ar das der vom Rückflug aus Santorin? Der Verbannte, dem du die Kräfte entzogen hast?«
    Ich nickte. Ich fühlte mich unbehaglich, wenn über meine Fähigkeit gesprochen wurde, Verbannten gegen ihren Willen ihre Kräfte zu entziehen. Alle Grigori konnten Verbannten die Kräfte rauben, aber normalerweise musste sich der Verbannte vorher ergeben– was sie nie taten. Ich sah Griffin an. »M eine Güte, Griff, du hast aber auch rein gar nichts ausgelassen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »E s war ja nicht so, dass du bereit gewesen wärst, sie über alles aufzuklären.«
    »S ollten wir mit Ärger rechnen?«, fuhr Evelyn fort.
    Steph prustete, als wir auf den Barbereich zugingen. »N ur wenn ihm die Auswahl deiner Garderobe nicht gefällt.« Sie blickte auf Evelyns Outfit, das aus einer altmodischen, marineblauen Hose und einem viel zu großen schwarzen Pulli bestand. »N ichts für ungut, aber diese Möglichkeit besteht durchaus.«
    »S teph«, schalt Salvatore. »V erzeihung, Signora Eden.« Er neigte den Kopf und schob Steph vorwärts.
    Evelyn sah an sich hinunter. »I ch hatte zwischen Bewusstlosigkeit und den Drohungen, mich einzusperren, noch keine Gelegenheit, mich mit der neuesten Mode vertraut zu machen.«
    »D u siehst gut aus«, sagte Dad und errötete leicht.
    Leider hatte er recht. Evelyn war groß und hatte markante Gesichtszüge, die durch ihre intensiven, stahlblauen Augen betont wurden, und sie hatte eine Anziehungskraft an sich, die die Leute attraktiv fanden.
    Onyx arbeitete hinter der Bar, wo er seinen beeindruckenden Körper durch ein enges schwarzes T-Shirt und eine zerrissene, schmal geschnittene Jeans zur Schau stellte. Rechts von ihm bediente Dapper gerade ein paar Mädchen. Sie waren ein eingespieltes Team und hatten die ganze Bar im Griff. Ich war erstaunt über die professionelle Haltung, die sich Onyx anscheinend zugelegt hatte. Fachmännisch schnipste er mit der einen Hand einen Bierdeckel auf die Theke, bevor er mit der anderen Hand ein Glas darauf stellte. Das war eine ziemliche Veränderung. Fast so anders wie sein lässiges Outfit. Die Mädchen hingen über der Theke und himmelten ihn an, anstatt schreiend wegzulaufen, weil er eine Beleidigung in ihre Richtung geschleudert hatte– so wie das in der Vergangenheit oft der Fall gewesen war. Onyx schien ihr Interesse jedoch nicht zu erwidern.
    Dapper sah, dass wir uns näherten, und machte ein finsteres Gesicht, während er sich ein Geschirrtuch über die Schulter warf. Ich musste lächeln.
    Onyx hingegen strahlte. Rasch gab er einer der Bedienungen ein Zeichen, damit sie ihn ablöste, und noch bevor wir die Bar erreichten, schenkte er sich ein Getränk ein.
    »G erade als alles berechenbar wurde«, sagte er und zwinkerte mich an. »I ch hätte nie an dir zweifeln sollen.«
    Dapper rückte widerwillig beiseite und erfasste mit seinem Blick all die Frauen, die Onyx umschwärmten– ich hätte schwören können, dass seine Augen aufflackerten, bevor er seinen Finger in Richtung Spence stach.
    »G laub nicht, ich hätte nicht gemerkt, dass du vorhin an meinen Vorräten warst. Du setzt nie wieder einen Fuß in meinen Laden, wenn ich dich noch einmal beim Klauen erwische. Und nicht nur das– ich schleppe dich eigenhändig zu den Cops und erstatte Anzeige. Hast du gehört?«
    Spence schnitt eine Grimasse. »J a.«
    Dapper nickte grunzend und wandte sich dann an den Rest von uns.

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