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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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zu deinem Partner gemacht hat… Alles hat seinen Grund. Aber es ist ihr Grund, vergiss das nie. Du hast den freien Willen, es sei denn du ziehst es vor, darauf zu verzichten. Dass ihr Seelenverwandte seid, mag ihre Entscheidung sein, aber ob ihr die Verbindung vollzieht, ist eure .«
    »D as hilft mir jetzt nicht gerade weiter«, sagte ich verwirrter denn je.
    »I ch würde ja gern was zu diesem Thema beitragen«, sagte Dad trocken.
    Klar würdest du das gern.
    Ich beließ es bei einem Schnauben.
    »I ch wünschte, ich hätte Antworten darauf, aber es ist kompliziert«, fuhr Evelyn fort. »D ass ihr Seelenverwandte seid, könnte sowohl unsere Rettung sein als auch…«
    »U nser Untergang«, beendete ich den Satz.
    »G enau. Deshalb kann dir auch niemand anders sagen«– sie warf Dad einen Blick zu–, »w elchen Weg du einschlagen sollst.«
    Der Wachmann tauchte wieder auf. Die Zeit war um. Ich nickte, stand auf und erwiderte Dads Umarmung.
    Ich drehte mich wieder zu Evelyn um, die ebenfalls aufgestanden war und um einiges besser aussah.
    »W ürdest du die Dinge anders machen? Wenn du noch mal von vorne anfangen und die Dinge ändern könntest?« Ich musste diese Frage einfach stellen.
    Sie sah Dad mit liebevollem Blick an. »I ch hätte mehr Vertrauen in die Leute um mich herum gesetzt, auf deren Leben sich meine Entscheidungen auswirkten.« Sie wandte sich wieder mir zu. »A ber ich bereue einige der Dinge nicht, von denen du dir wahrscheinlich wünschst, dass ich sie bereuen würde, und wenn ich sie wieder tun müsste, würde ich wohl dieselben Entscheidungen treffen, auch wenn das bedeutete, eine Tochter zu haben, die mich hasst.«
    »I ch hasse dich nicht. Und es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe zu verstehen. Aber… du machst mir Angst.« Ich sah Dad an. »I ch habe Angst um ihn und um mich.« Ob ich damit umgehen konnte oder nicht, sie war meine Mum, und sie war hier. »W eißt du… Weißt du überhaupt, was mit dir geschieht, wenn Lilith zurückgeschickt wird? Gehört das auch zu eurem Abkommen?«
    Sie brachte mich zur Tür, Dad folgte schweigend. »N ein, so weit haben wir nie gedacht. Was mich zusammen mit ihr hierher brachte, kann mich ebenso gut wieder zurückbringen, wenn sie zurückgeschickt wird. Das müssen wir alle akzeptieren, falls es geschieht. James weiß das. Was das Übrige angeht… nun, wenn wir überleben, bis das ganze vorbei ist, dann müssen eine ganze Menge anderer Probleme gelöst werden.«
    Ja. Zum Beispiel die Tatsache, dass Dad schon jetzt zu alt für sie aussieht und der Einzige von uns ist, der altert!
    Der Wachmann räusperte sich. Es war Zeit zu gehen.
    »T schüss, Dad«, sagte ich. Ich nickte Evelyn zu. »G riffin versucht immer noch, euch hier rauszuholen.«
    Sie nickte ebenfalls, ein wenig traurig. »E twas sagt mir, dass ich sowieso nicht mehr lange hier drin sein werde.« Bevor ich fragen konnte, wie sie das meinte, packte sie mich am Arm, zog mich dicht zu sich und flüsterte mir ins Ohr: »G anz egal, was der Preis dafür ist, wenn du die Chance bekommst, sie zu vernichten, dann ergreife sie! Denk nicht zweimal darüber nach.«
    Ich schluckte und nickte, obwohl mir bei ihren Worten ganz elend wurde.
    Denn wenn Lilith zurückgeschickt wird, könnte dies auch Evelyns Ende bedeuten.
    Wie die Mutter, so die Tochter. Ebenso wie ich mit Phoenix verbunden war, war sie wahrscheinlich mit Lilith verbunden.
    »V iel Glück bei der Prüfung«, sagte Evelyn zum Abschied, bevor sich die Tür schloss und ich zurück in den oberen Stock der Kommandozentrale geführt wurde.

Kapitel Zwanzig
    »W as du bist, kommt zu dir.«
    Ralph Waldo Emerson
    Aufgrund von Evelyns Informationen schickte der Rat Kundschafter aus, die am Hudson nach dem Anwesen suchen sollten, auf dem sich Lilith versteckt hielt. Dennoch machten wir in den folgenden Tagen nur wenig Fortschritte und unsere Frustration erreichte die Grenzen der Belastbarkeit. Wir machten uns Sorgen, was mit dem gefangenen Jungen und all den anderen gefährdeten Kindern passieren könnte.
    Bisher nur Sackgassen.
    Obgleich der Rat noch immer nicht bestätigen wollte, dass Lilith die Kinder entführt hatte, hatten Griffin und Lincoln alle Informationen über verschwundene Kinder, mutmaßliche Todesfälle, ungeklärte Entführungen und mehr gesammelt. Bis jetzt standen über sechzig Kinder auf der Liste, von denen sie annahmen, dass Lilith sie überall auf der Welt entführt hatte.
    Das war tragisch genug für die Kinder und

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