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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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sehen, aber innerhalb von Sekunden brachen die Eltern, wegen denen ich die letzten zweieinhalb Wochen nervös gewesen war, weil ich sie treffen sollte, ebenfalls in Gelächter aus.
    Genau das, was jedes Kind gern möchte, oder? Glückliche Momente mit der Familie.
    Als wir uns wieder beruhigt hatten, tastete mich einer der Wachmänner ab und konfiszierte meinen Dolch. Verblüfft betrachtete er die Male um meine Handgelenke. Normalerweise wurden Grigori dazu aufgefordert, ihre Armbänder abzunehmen.
    Ich drehte mein Handgelenk nach oben und lächelte. »T ut mir leid. Es ist dauerhaft.«
    Er grunzte und überraschte mich dann, weil er die Tür zu dem Kraftfeld öffnete.
    »I st es hart wie eine Wand?«, fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »I n gewisser Weise. Aber es ist mit Grigori-Kraft aufgeladen, wodurch es in seiner Härte variiert.«
    »W ie die Skywalks?«
    Er bedeutete mir, einzutreten. »Ä hnlich«, sagte er und beendete damit meine Fragerei. Mehr würde er mir nicht verraten.
    »Z ehn Minuten«, sagte der Wachmann mit einem Blick, der besagte, dass er auf die Uhr schauen würde. Griffin hatte eine Reihe von Gefallen eingefordert, damit ich bei meinem Besuch vollen Zugang hatte.
    Ich trat ein und beobachtete, wie sich die Tür hinter mir zu versiegeln schien. Als die Wache den Bereich verlassen hatte, setzte ich mich zu meinen Eltern an den Tisch. Aufmerksam musterte ich die beiden. Dad sah müde aus, aber es schien ihm gut zu gehen. Evelyn wirkte absolut erschöpft. Ihre Augen waren dunkel, und überall auf ihren Armen hatte sie Blutergüsse. Ich hatte den Verdacht, dass ihre Ellbogen auf dem Tisch mehr oben hielten als nur die Karten.
    Griffin hatte erzählt, dass die Akademie sie in die Mangel genommen und sie sowohl geistig als auch körperlich untersucht hatte. Ich spürte Zorn in mir aufsteigen und war überrascht, als ich feststellte, dass ich diese Frau nicht mehr als meinen Feind betrachtete.
    Aber was sind wir dann jetzt?
    »V iolet, ich habe dich vermisst… Wir haben dich so sehr vermisst. Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid mir tut, was geschehen ist. Ich schäme mich so. Ich kann nicht verlangen, dass du mir verzeihst, aber ich…«
    »D ad«, sagte ich, bevor er weitersprach. »S chon gut.« Ich schüttelte den Kopf– eher wegen mir selbst als wegen irgendetwas anderem. Ich war dumm gewesen. Jetzt, wo ich vor Dad saß, rückte alles wieder in die richtige Perspektive. »G laub mir, ich habe eine Menge Dinge gesagt und getan, die ich jetzt gern rückgängig machen würde. Auf einen Schlag ist so viel über dich hereingebrochen, und du hast einen Fehler gemacht.« Ich warf einen Blick auf Evelyn. »I ch glaube, ich habe auch welche gemacht, und vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass wir einige davon auf sich beruhen lassen. Und… ich habe euch auch vermisst.«
    Dad nickte schnell und sah weg.
    Ich verdrehte die Augen. »N icht weinen, Dad.«
    Er wandte sich mit feuchten Augen zu mir um und lächelte. »I ch bin nur… Ich habe solche Angst und bin so stolz. Ich weiß nicht, wie ich in dieser Welt der Vater sein kann.«
    Ich ergriff seine Hand. »D as ist okay. Ich bemühe mich darum herauszufinden, wo meine Grenzen als Tochter sind, die gleichzeitig eine Grigori ist.«
    Er schenkte mir eines dieser stolze Vater Lächeln. Was immer ich in den letzten paar Wochen getan hatte, um mich selbst davon zu überzeugen, dass ich ihn nicht brauchte, löste sich in Wohlgefallen auf. Ich lächelte zurück, und eine schwere Last fiel mir vom Herzen.
    Eine weniger.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit Evelyn zu. »W ir haben nicht viel Zeit, und möglicherweise sind wir nicht allein.«
    Evelyn nickte, etwas wie Stolz glitzerte in ihren Augen.
    Oh nein, das halte ich nicht aus, wenn sie jetzt auch noch anfängt zu heulen.
    Zum Glück beherrschte sie sich und nickte zustimmend.
    »G ib mir deine Hände«, sagte ich.
    Neugierig zog sie eine Augenbraue nach oben.
    Ich starrte zurück. »T u es einfach und beeil dich. Das wird jetzt nicht gerade angenehm.«
    Evelyn legte ihre Hand in meine.
    Meine Kraft bewegte sich langsam im Vergleich dazu, wie sie es bei Lincoln tat. Sie gehorchte mir, aber es fühlte sich weniger natürlich an, wenn sie mit jemand anderem als meinem Partner verschmolz. Ich schob sie nach außen und ignorierte Dads Keuchen, als meine Male anfingen, herumzuwirbeln. Wenigstens wurde sein menschliches Auge nicht Zeuge meiner Kraft, die den Raum mit Tausenden winziger Amethystkristalle

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