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Entdecke die Kraft der Meditation

Entdecke die Kraft der Meditation

Titel: Entdecke die Kraft der Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Salzberg
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stehen Sie voll unbefriedigter Begehrlichkeit da. An der Mango liegt es nicht, und an der Banane und dem Apfel lag es auch nicht. Grund Ihres Trachtens nach mehr ist vielmehr Ihre Unaufmerksamkeit. Und so wird die »nie endende Kette des Verlangens« geschmiedet. Konzentration sprengt die Kette.
    Wenn wir unsere Konzentration durch Übung vertiefen, betrachten wir die Welt mit »ruhigen Augen«. Wir brauchen dann nicht mehr nach immer noch exotischeren oder verbotenen Früchten greifen. Wir werden ruhig, wir werden still, und je stiller wir werden, desto mehr fühlen wir uns in unserem Körper und Geist zu Hause, in dieser Welt, wie sie ist.
    Häufige Fragen
    Mir fällt es so schwer, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Mache ich etwas falsch?
    Beim Atem zu bleiben ist nicht einfach. Ich erkläre die Technik der Sammlung auf den Atem gern an einem Stück Broccoli auf dem Teller, das mit der Gabel aufgespießt werden soll. Wir möchten die Gabel ja gerade so weit einstechen, dass wir den Broccoli zum Mund führen können. Dazu müssen wir zunächst einmal richtig zielen. Wenn Sie mit der Gabel einfach irgendwo herumstochern, werden Sie wahrscheinlich nicht viel zu essen bekommen. Zweitens müssen Sie das richtige Maß an Kraft einsetzen. Geben Sie keinerlei Nachdruck, hängt die Gabel nur so in Ihrer Hand und richtet nichts aus; gehen Sie dagegen zu heftig auf den Broccoli los, fliegt er ihnen womöglich samt Teller vom Tisch. Das wird dann auch nicht sehr nahrhaft.
    Wir richten unsere Aufmerksamkeit demnach auf diesen einen Atemzug aus und stellen den Kontakt her.
    Tipp
    Atemzüge zählen
    Wenn Sie mit dem Benennen Ihrer Atemzüge – ein ... aus oder heben ... senken – nicht erreichen können, dass die Aufmerksamkeit beim Atem bleibt, können Sie Ihre Taktik verfeinern und es mit dem Zählen der Atemzüge versuchen. Beim Einatmen vergegenwärtigen Sie sich innerlich leise ein ; und das Ausatmen begleiten Sie ebenso mit eins . Die Abfolge ist dann also: Ein ... eins, ein ... zwei, ein ... drei und so weiter. Sie zählen innerlich sehr leise, sodass die Aufmerksamkeit ganz bei der Atemempfindung bleibt. Zählen Sie bis zehn, um dann wieder mit eins anzufangen. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie schon bei zwei oder drei wieder in Fantasien entschweben oder Ihren Gedanken nachgehen. Wenn Sie das bemerken, fangen Sie einfach beim nächsten Atemzug wieder mit eins an. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre Sache schlecht gemacht hätten. Es ist einfach eine unterstützende Maßnahme bei der Vertiefung ihrer Konzentration.
    Einer meiner Lehrer stellte uns bei Meditationsretreats gern eine Fangfrage, nämlich: »Für wie viele Atemzüge in Folge könnt ihr beim Atem bleiben, bevor die Gedanken abschweifen?« Man möchte dann gern sagen können: »Ich kann eine Dreiviertelstunde oder Stunde beim Atem bleiben, bis ich dann von meinen Gedanken entführt werde.« Tatsächlich ist es so, dass es zwei, drei oder vielleicht vier Atemzüge dauert, bis unsere Gedanken sich selbstständig zu machen versuchen – Vergangenheit, Zukunft, Urteile, Analysen, Fantasien. Die entscheidende Frage lautet: Was geschieht, wenn Ihnen auffällt, dass die Aufmerksamkeit abschweift? Können Sie dann sanft von diesem Thema lassen und mit der Aufmerksamkeit in den Augenblick jetzt zurückkehren, um den Atem zu spüren? Die Fähigkeit, beim Atem zu bleiben, hängt ganz entscheidend davon ab, ob Sie immer wieder neu ansetzen können.
    Beim Meditieren bin ich so sehr vom Atem eingenommen, dass ich fast in die Hyperventilation komme. Wie kann ich ganz normal weiteratmen?
    Als ich anfing, war es bei mir so, dass ich bei jedem beginnenden Atemzug schon den nächsten im Auge hatte. Ich dachte immer voraus, mir war bang vor dem, was als Nächstes passieren würde, und diese Überwachsamkeit trug ich auch in meine Meditation hinein. Ich stand so unter Leistungsdruck, dass ich mich nicht auf den Atem konzentrieren konnte. Ich musste lernen, meinen Kopf zurückzunehmen und den Atem einfach kommen zu lassen.
    Aber manchmal gehen wir es auch zu geruhsam an und werden lax. Dann werden wir schläfrig oder langweilen uns oder lassen uns ablenken. Es ist beinahe so, als würden wir das Interesse am Atem verlieren. Wenn es dazu kommt, müssen wir unsere Energien mobilisieren, uns bewusst für den Atemvorgang interessieren, uns sammeln, den Anschluss suchen. Das kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass wir uns eine Aufgabe stellen: Sehen Sie zu, ob Sie das Ende eines

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