Entdecke die Kraft der Meditation
gleich etwas über Mexiko, da will ich nämlich im Urlaub unbedingt hin. Halt, warte! Wenn ich jetzt Vegetarier bin, gehe ich doch lieber nach Indien. Wo will ich zuerst hin? In Delhi wachen Sie endlich auf. Und der letzte bewusste Gedanke war, wie Sie sich jetzt erinnern, dieser: Was es wohl zu Mittag gibt?
Wenn wir beim Meditieren denken, ist es wichtig, dass wir mitbekommen, was wir denken, dass wir wissen, was wir fühlen, wenn wir etwas fühlen – anstatt uns plötzlich auf einem anderen Kontinent wiederzufinden und nicht mehr zu wissen, wie wir da hingekommen sind. Wenn den Wellen von Erinnerungen, Plänen und wahllosen Gedanken schier nicht standzuhalten ist, konzentrieren Sie sich darauf, ganz sanft zu atmen, aber ohne den Atem in eine bestimmte Form zu zwingen. Damit wird ein bisschen mehr Ruhe in Ihren Geist einkehren.
Ich lege einen ganz ordentlichen Start hin und komme schön in Fahrt, aber dann scheint mir plötzlich alles wegzubrechen und ich kann mich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Wird das jemals besser?
Meine Meditationspraxis war anfangs sehr reich an körperlichen und seelischen Schmerzen. Dann kam eine köstliche Phase, in der alles wie am Schnürchen lief. Ich saß da, verfolgte meinen Atem, schwebte in heiterer Gelassenheit wie auf Wolken. Ich dachte: Oh, das wird wunderbar, den ganzen Rest meines Lebens so zu leben.
Allerdings fingen dann die Knie an, wehzutun, und der Rücken erst recht, oder ich wurde unruhig oder im Gegenteil schläfrig. Dann hielt ich mir vor: Was hast du jetzt wieder gemacht und damit diesen herrlichen, so ganz anderen Zustand vertrieben?
Natürlich endete der Zustand nicht deshalb, weil ich einen Fehler gemacht hatte. Er endete, weil alles irgendwann endet. Alle Körperempfindungen und alle Gefühle ändern sich ständig. Jede Erfahrung, auch die tiefste, ist flüchtig. Alles im Leben vergeht. Wenn wir das Auf und Ab der Gedanken und Gefühle verfolgen, wird bald klar, dass man diese Wahrheit nur annehmen kann.
Von vorn anzufangen ist keine so schlechte Sache. Jede Meditation ist wertvoll, auch wenn Sie sich beim Abschweifen erwischen und sich gar nicht gut fühlen.
Wie kann ich verhindern, dass ich beim Meditieren einnicke?
Grämen Sie sich nicht um das Dösen, es geschieht einfach. Beim Meditieren werden Ruhe und Stille tiefer, und es kommt zu einer Zunahme von Energie, aber diese beiden Seiten ergänzen sich nicht immer in der gewünschten Weise. Es lässt sich nicht vermeiden, dass wir manchmal zu tiefer Ruhe finden, aber nicht genügend Energie zum Ausgleich bereitstellen können. Das ist keine ungute Verfassung, sondern einfach ein Ungleichgewicht, das uns zum Dösen neigen lässt.
Es gibt ein paar gute Mittel, die Sie bei Schläfrigkeit anwenden können. Zunächst einmal können Sie sich sagen, dass es ein Zustand ist, der vergehen wird. Er kommt und geht. Sie kommen darüber hinweg. Außerdem können Sie der Schläfrigkeit wohlwollend und bejahend begegnen und sie einfach genau betrachten. Sehen Sie sie nicht als Feind, das bekommt Ihnen überhaupt nicht, weil Sie dadurch zur Müdigkeit noch Spannung und Groll anhäufen. Bleiben Sie also, so gut es geht, bei Ihrer Schläfrigkeit, betrachten Sie sie in ihren Einzelheiten. Wo empfinden Sie diese Mattigkeit? Werden die Lider oder die Glieder schwer? Sinkt der Kopf nach vorn? Wie hat sich Ihr Atem verändert? Ihre Haltung? Wenn Sie sich neugierig mit Ihrer Müdigkeit befassen, kann es gut sein, dass Sie wacher werden.
Tipp
Berührungspunkte
Diese erdende Übung können Sie anwenden, wenn Ihre Gedanken abschweifen und das Achtgeben auf den Atem das nicht verhindern kann: Machen Sie sich die Kontaktpunkte an Ihrem Körper bewusst, all die kleinen Stellen, an denen Rücken, Oberschenkel, Knie und Gesäß auf dem Stuhl oder Kissen aufliegen, die auf den Knien liegenden Hände, die Berührungsstelle der Lippen, die übereinanderliegenden Unterschenkel. Sammeln Sie sich in der kleinen Pause zwischen Einatmen und Ausatmen auf diese Stellen; Sie sollten sie fühlen und möglichst auch vor sich sehen. Vielleicht gelingt es Ihnen mit dieser Übung, sich von der Gedankenspirale abzuwenden, um in diesen Augenblick und zu diesem Atemzug zurückzukehren.
Darüber hinaus gibt es ganz praktische Schritte zur Steigerung der Energie. Einer meiner indischen Lehrer fragte seine Schüler häufig, wie denn ihre Meditation laufe. Mir ging es damals so, dass ich bei der Meditation immer wieder einschlief und das um
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