Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)
einzusperren, weil die Tunnel so viele Ausgänge haben. Z , ich würde sagen, wenn die Kids wirklich alle zusammen in einem Kellerraum schlafen, sollten zumindest du, Stevie Rae und ich getrennt von ihnen bleiben.«
»Hört sich leider extrem einleuchtend an. Ihr habt recht. Wir dürfen nicht alle an einem Ort ohne Fluchtmöglichkeit schlafen, und wahrscheinlich solltet wohl vor allem ihr beide«, ich nickte ihm und Stevie Rae zu, »außen vor bleiben. Wenn was passiert, brauchen wir eure voll ausgebildete Vampyrmacht, um den anderen zu helfen.« Ich seufzte. »Aber die Vorstellung, dass die Jungvampyre da unten ganz ohne Schutz sind, gefällt mir auch nicht. Ob wir Aphrodite und Darius überreden können, zu ihnen zu ziehen?«
Shaunee schnaubte. »Aphrodite und im Keller wohnen? Da musst du vorher einen verdammt guten Inneneinrichter holen.«
»Du bist zwar ihre Hohepriesterin, aber wenn du ihr das vorschreiben willst, kannste dich auf Zickenterror im Großformat gefasst machen«, sagte Stevie Rae.
Sowenig mir der Gedanke gefiel, dass Aphrodite den Aufstand proben würde, ich wusste, Stevie Rae hatte recht. Ich fragte mich gerade, ob es sich lohnen könnte, es trotzdem zu versuchen, da sagte Aurox: »Ich kann bei den Jungvampyren wachen.«
Ich sah ihn überrascht an. »Aber du hast doch gerade gesagt, du wärst gern bei Damien im Zimmer, weil die anderen dich komisch anschauen.«
»Das heißt nicht, dass ich sie ohne Schutz lassen will. Da ich kaum jemals schlafe, könnte ich gut über sie wachen. Und ich bin froh, wenn ich dir helfen kann.« Er zögerte und fügte hinzu: »Deine Großmutter hat mir geholfen. Also ist es nur rechtens, wenn ich dir helfe.«
Seine mondsteinfarbenen Augen hielten meinen Blick fest, bis Starks Stimme dazwischendrang. »Hört sich gut an. Und du hast recht. Ein bisschen was bist du uns schon noch schuldig.«
»Weißt du was«, sagte Damien, »ich komme einfach mit dir, dann teilen wir immer noch sozusagen das Zimmer. Und ich glaube, ich bin ganz gut darin, verkrampfte Situationen zu lockern.«
»Das ist er«, bestätigte Rephaim. »Damien hat sehr dazu beigetragen, dass die anderen mich akzeptiert haben. Bestimmt kann er das auch für dich tun.«
»Danke.« Damien lächelte so, dass er von innen heraus zu strahlen schien, und ich dachte, wie schön es jedes Mal war, ihn glücklich zu sehen.
»Dann ist das also geklärt«, sagte Stark. »Okay, Z , du bist fast fertig? Du wolltest doch nach Aphrodite schauen. Und ich will mit Darius reden, er weiß hoffentlich, wo Dragons Lagerraum ist. Zwei Fliegen mit einer Klappe und so weiter.«
Ich schenkte dem Rest meiner Psaghetti einen sehnsüchtigen Blick, aber so appetitlich kamen sie mir gar nicht mehr vor – nicht, während Stark Aurox finstere Blicke zuwarf, Aurox immer wieder vorsichtig zu mir schielte und alle anderen uns wachsam beobachteten. Ich trank meine Cola aus und setzte mein bestes falsches Lächeln auf. »Fix und fertig! Gehen wir.«
»Wir anderen sammeln die roten Jungvampyre ein«, sagte Stevie Rae. »Wenn Dragon den Keller für seine Waffen benutzt hat, ist er vermutlich in der Nähe der Sporthalle, würd’ ich sagen. Treffen wir uns dort in einer Stunde?«
»Guter Plan«, sagte ich. Stark legte demonstrativ den Arm um meine Schultern und zog mich wie ein Klammeraffe aus der Sitzecke. Am Ausgang der Mensa blieb er stehen und küsste mich vor aller Augen. Und zwar so richtig, mit Zunge und allem.
Also, ich küsse Stark wahnsinnig gern, aber ich hab’s nicht so mit öffentlicher Zurschaustellung von Gefühlen. Ich meine, ich halte in der Öffentlichkeit gern Starks Hand. Ich mag es eigentlich sogar gern, wenn er den Arm um mich legt (was er normalerweise auf nette Weise macht und nicht so klammeraffig fest), aber wir knutschen nicht öffentlich rum. Nie. Deshalb glühte mein Gesicht vor Scham, als er seine Lippen von meinen löste, den Arm wieder um mich schlang und mich praktisch aus der Mensa schleifte. Wobei er einen Blick über die Schulter zurück auf unseren Tisch und – natürlich – auf Aurox warf.
Ich hätte ihm am liebsten eine runtergehauen.
Stattdessen machte ich mich von ihm los, sobald wir draußen waren, und nahm seine Hand. Wie sonst auch.
Er sagte nichts. Er grinste mich nur frech und selbstsicher an.
Ich unterdrückte einen Aufschrei und ignorierte die Woge heißen Zorns, die in mir aufloderte. Wenn ich ihm sagte, wie ätzend und bescheuert er sich benahm, würde das nur zum Streit
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