Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
Vom Netzwerk:
nach. Wenn jemand Ahnung von zweiten Chancen hatte, dann Kalona.
    »Ich würde sagen, er hat recht«, sagte ich zu Stevie Rae. »Du bist die einzige rote Hohepriesterin, die sie hat, und wenn sie dir die Treue schwört, musst du das akzeptieren und ihr die Chance geben zu beweisen, dass ihr Eid tatsächlich was wert ist.«
    »Ist es das, was du grade machst? Mir die Treue schwören?«
    »Ja.«
    »Na gut. Dann kriegst du ’ne Chance.«
    Da stieg Nicole Röte ins Gesicht, und sie blinzelte sehr heftig, als wäre sie kurz davor zu weinen. Auch Stevie Rae bemerkte das wohl, denn als sie wieder das Wort ergriff, klang sie sanfter. »Ich muss nach Shaunee schauen, also muss wohl Shaylin dich zu den anderen bringen.«
    »Ins Wohnheim?«, fragte Nicole.
    »Nein, meine roten Jungvampyre sind im Keller.«
    Nicole lächelte. »Ein Keller? Wirklich? Toll!«
    Die letzten hartnäckigen Spuren meines Misstrauens legten sich. Nicole wirkte, als hätte sie ganz ehrlich keine Ahnung von dem Keller gehabt.
    »Shaylin, ist es für dich okay, ihr den Weg zu zeigen und ihr zu helfen, sich einzurichten?«, fragte Stevie Rae.
    »Aber klar! Ich wohne dort ja sowieso. Komm, Nicole, schauen wir uns den Rest von Django Unchained mit an. Darin geht’s zwar auch um Blut und Tod, aber wenigstens mit Happy End.«
    Bevor Nicole sich lächelnd mit Shaylin auf den Weg machte, verneigte sie sich noch einmal mit der Faust über dem Herzen vor Stevie Rae. »Danke, Hohepriesterin.«
    Stevie Rae schenkte ihr ein anmutiges Nicken und klang genau wie eine erwachsene, ehrfurchtgebietende Hohepriesterin, als sie sagte: »Sei gesegnet, Nicole.«

Dreizehn
    Shaunee
    » S ie müssen nicht bleiben«, sagte Shaunee zu Thanatos, ohne sie anzusehen – ihr Blick war unverwandt auf den brennenden Scheiterhaufen gerichtet. »Ich halte die Totenwache. Erstens denke ich, ich sollte es – zweitens will ich es.«
    »Du warst eine wahre Freundin für Erin«, sagte Thanatos.
    »Ich hoff’s. Ich wollte es jedenfalls sein, aber dann ging alles drunter und drüber, und nichts war mehr so, wie ich’s gerne gehabt hätte.«
    »Tochter, so ist das Leben: chaotisch, verwirrend und herzzerreißend, aber wundervoll. Wir alle können nur unser Bestes geben und aus unseren Fehlern ebenso lernen wie aus unseren Erfolgen.«
    »Also, momentan ist mein Bestes, hier bei Erin zu bleiben und bis Sonnenaufgang bei ihr zu wachen.«
    »So war es schon immer Tradition. Jene, denen der oder die Tote am meisten am Herzen liegt, halten vom ersten Aufflammen des Scheiterhaufens bis zum Erstrahlen der Morgensonne bei ihm oder ihr Wacht. Nun gut, ich überlasse dich deiner Pflicht. Sei gesegnet, Shaunee.«
    Shaunee ballte die Faust über dem Herzen und verneigte sich vor Thanatos. Dann drehte sie sich wieder zu dem lodernden Scheiterhaufen um.
    »Sie müssen auch nicht bleiben«, sagte sie zu dem Unsterblichen, von dem sie wusste, dass er im Schatten hinter ihr stand. »Bei mir ist alles in Ordnung. Schauen Sie lieber nach Zoey und Stevie Rae.«
    »Mir gefiel nicht, wie Dallas heute Nacht aussah. Er giert nach Rache für diesen Tod, so unmöglich dieses Ansinnen ist.«
    »Als er den Scheiterhaufen anzündete, sah er traurig aus. Vielleicht ist nichts weiter dran. Sie war seine Freundin.« Shaunee wünschte, sie könnte das selbst glauben.
    Kalona sprach aus, was Shaunee zu verdrängen versuchte. »Hätte er sie wahrhaft geliebt, dann würde er jetzt mit dir hier wachen.«
    »Jeder trauert anders«, widersprach sie.
    »Ich kenne seine Art zu trauern. Ich weiß, dass sie in Zorn umschlagen wird. Er wird seinen Schmerz durch Gewalt und Rache zu stillen versuchen.«
    Shaunee warf ihm einen Blick zu. Die Schönheit des geflügelten Unsterblichen strahlte fast so hell wie die Flammen, nur in einem anderweltlichen, silbernen Schimmer. »Haben Sie das getan?«
    »Ja«, sagte er langsam. »Ja, genau das habe ich getan. Und darum erkenne ich es in Dallas wieder. Darum weiß ich, wie gefährlich er werden könnte.«
    »Ich verstehe das einfach nicht. Wie kann der Tod von jemandem, den man liebt, dazu führen, dass man andere vernichten will? Als Erin und ich keine Zwillinge mehr waren, hab ich mich nur traurig und einsam gefühlt. Ich hab keinen Augenblick daran gedacht, ihr oder Dallas etwas Böses anzutun, auch wenn ich fand, dass er sie nicht verdient hat.«
    Der Unsterbliche antwortete nicht. Shaunee drehte sich zu ihm um, eine Hand weiter mit der Handfläche nach vorn auf den Scheiterhaufen gerichtet,

Weitere Kostenlose Bücher