Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

die Hand vor den Mund zu schlagen. »Die Dangerous Wager? «
    »So habe ich sie gewonnen«, sagte er. »Irgendein Narr bei Brooks’s hat eines Abends um sie gewettet und nicht auf den Rat seiner Freunde gehört.«
    »Und du hast die Jacht von ihm gewonnen?«
    »So ist es, und zu Ehren dieser Narretei habe ich ihren Namen geändert. Mary Jane hatte nicht ganz die richtige Wirkung.«
    »Nein, wirklich nicht«, sagte sie. »Ich werde dich um Rat fragen, mein Lieber, wenn wir demnächst wieder ein Schiff zu taufen haben.«
    »Ah, endlich eine kleine Möglichkeit, wie ich deinen Geschäftsinteressen dienen kann«, sagte er lächelnd. »Nur leider beschränken sich meine Fähigkeiten auch darauf, so fürchte ich. Du wirst dir also keine Gedanken darüber machen müssen, dass ich mich je in deine Arbeit einmische.«
    »Oh, ich denke, du besitzt andere Fähigkeiten, die ich nutzen kann«, murmelte sie.
    »Besitze ich die tatsächlich? Ich frage mich, welche das wohl sind?«
    Grinsend zog er Xanthia an sich. Instinktiv drehte sie sich herum und schmiegte sich mit dem Rücken an seine Brust. Sein Arm umfing sie, fest und stark, und seine Hand legte sich warm auf ihren Bauch. Xanthia hatte noch nie eine solche Geborgenheit empfunden – oder solches Glück. In ihrem sinnentrunkenen, befriedigten Zustand wunderte sie sich nur flüchtig über einiges, was Nash gesagt hatte. Er hatte mit solcher Hoffnung und solcher Gewissheit gesprochen – fast, als wüsste er etwas, von dem sie noch keine Ahnung hatte. Ganz sicher klang er nicht wie ein Schürzenjäger, der ihr das Herz brechen wollte, bevor er weiterzog. Doch Xanthia war durch seine Liebe körperlich so befriedigt, dass sie kaum zusammenhängend denken konnte.
    Sie ergab sich der süßen Lethargie und entspannte sich in seiner Umarmung. Kurz darauf verlangsamte sich Nashs Atem zu den gleichmäßigen Atemzügen eines tiefen Schlafes. Xanthia lag still bei ihm und ließ ihre Gedanken treiben. Es war eine wunderbare, fast magische Nacht gewesen. Sie war ganz und gar nicht sicher, wohin diese seltsame Liaison führen würde, doch sie begann zu glauben, dass alles so sein sollte. Sie begann zu glauben, dass sie und Nash fähig waren, gemeinsam jedes Hindernis zu überwinden. Welche andere Wahl hätte sie denn jetzt noch? Auch sie hatte sich verliebt. Und Nash, das wusste sie, würde diese Liebe wert sein.

Kapitel 15
    Großer Ärger in Hampshire
    A m Mittag des Sonnabends waren alle Mitglieder der weitverzweigten Familie Lady Nashs auf Brierwood eingetroffen. Xanthia konnte absehen, dass die Geburtstagsfeier sehr viel größer werden würde, als sie erwartet hatte. Allein Lady Henslows Enkelkinder waren zahlreich genug, um eine Cricket-Mannschaft zu bilden – was sie dann auch mit der freundlichen Unterstützung von Mr. Hayden-Worth taten. Am frühen Nachmittag führte er eine Gruppe von ihnen auf eine der Rasenflächen in den vorderen Gärten Brierwoods und stellte die Tore auf.
    Angesteckt von der Spontaneität wies Lady Nash die Dienerschaft an, entlang dem provisorischen Spielfeld ein weißes Zelt und einige Tische aufzubauen, denn der Tag wartete mit herrlichem Wetter auf. Die Damen schwärmten in den Garten. Sie trugen leichte Sommerkleider und hielten spitzengesäumte Sonnenschirme in ihren Händen, während Diener durch den Garten mit den zu Skulpturen gestutzten Hecken gingen und auf großen Tabletts Limonade anboten. Xanthia spazierte ein wenig abseits der Gesellschaft am Spielfeldrand entlang und fühlte sich weder als Teil der Festlichkeiten noch als Außenseiter.
    Sie kannte viele der Gäste flüchtig, da sie ihnen auf Lady Henslows Gartenfest begegnet war. Alle verhielten sich ihr gegenüber recht freundlich, doch der kurzen Vorstellung Xanthias waren verstohlene Blicke und unvermeidbares Getuschel gefolgt. Offensichtlich verbreiteten sich die Spekulationen darüber, warum sie eingeladen worden war. Xanthia wusste nicht, ob sie Kieran verfluchen oder ihn küssen sollte, weil er den Mut aufgebracht hatte, diesem Besuch zuzustimmen.
    In diesem Moment schwang der älteste Enkel Lady Henslows, ein schlaksiger junger Mann namens Frederick, den Schläger mit einem besonders beeindruckenden Schwung. Xanthia schaute auf und sah einen roten Blitz durch die Luft fliegen. Er steuerte direkt auf einen etwas entfernt gelegenen Brunnen zu. Die Menge stieß einen lauten Jubelruf aus, während Frederick und sein zweiter Schlagmann über das Feld und wieder zurückliefen – nicht