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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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so glaube ich. Connecticut liegt ziemlich nah bei Boston – genau dort, von wo aus Eure Waffen geschmuggelt worden sind, nicht wahr?«
    »Ja«, gab de Vendenheim zu.
    Kembles Augen flogen rasch über die Worte. »Der Brief ist seltsam knapp«, sagte er und reichte ihn Xanthia zurück. »Aber abgesehen davon – was soll ich darin lesen?«
    Xanthia hielt den Brief in einer Hand, das Gebetbuch in der anderen. »Habt Ihr nicht den Eindruck, dass der Tenor des Briefes merkwürdig steif klingt?«, fragte sie. »Und die Erwähnung eines speziellen Datums – wie konnte Mrs. Hayden-Worth wissen, dass sie an dem besagten Tag in Cherbourg sein würde, so viele Monate vorher?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Es muss eine sehr wichtige Verabredung sein«, sagte Xanthia. »Und doch, als ich hier eintraf, hat sie behauptet, vergessen zu haben, dass sie nach Frankreich müsste. Vor zwei Tagen ist sie in einem sehr unaufmerksamen Zustand von hier abgereist – fast am Vorabend der großen Geburtstagsgesellschaft ihrer Schwiegermutter.«
    »Worauf wollt Ihr hinaus?«, fragte de Vendenheim.
    »Wie lange braucht die Post nach Amerika und dann wieder zurück nach England?«, fragte Xanthia. »Diese Verabredung war immerhin wichtig genug, dass Mrs. Hayden-Worth ihrem Vater schrieb und sie erwähnte. Und wichtig genug, dass er zurückschrieb und das Datum sogar wiederholte. Und unter diesen Umständen soll sie es vergessen haben?«
    »Oder vielleicht auch nicht«, sagte Kemble halblaut. »Ihr meint also, dass Mrs. Hayden-Worth möglicherweise durch diesen Brief zum ersten Mal von diesem Datum erfahren hat? Dass der Brief eigentlich eine Art Anweisung ist?«
    »Absprache oder Anweisung – beides ist möglich.« Xanthia seufzte. »Oder keines von beidem. Vielleicht klammere ich mich auch nur an einen Strohhalm.«
    »Vermutlich«, sagte de Vendenheim, beugte sich jedoch über Xanthias Schulter. In seiner Stimme lag eine Spur Hoffnung.
    Xanthia gab ihm den Brief. »Ihr seid verheiratet, Lord de Vendenheim?«, fragte sie unvermittelt.
    Der Vicomte zog die dunklen Augenbrauen hoch. »Ja, und das sehr glücklich.«
    Ihre Augen glitten über seine offensichtlich teure Kleidung. »Ich würde meinen, Eure Frau ist sehr reizend und kleidet sich elegant«, sagte Xanthia. »Hat sie je die kleine Art von Perlen getragen, mit denen manchmal Kleider bestickt werden?«
    De Vendenheim nickte. »Catherine trägt sie oft auf ihren Abendkleidern.«
    »Und woher bezieht sie die Perlen?«
    De Vendenheim sah sie merkwürdig an. »Sie kommen von der Schneiderin«, sagte er. »Aber wartet, ich verstehe, was Ihr mir sagen wollt. Catherine hat immer eine kleine Schachtel davon für Reparaturen und Ähnliches in Reserve. Sie näht sie selbst an, aber ich habe keine Ahnung, woher sie sie bekommt.«
    »Aus der Oxford Street wahrscheinlich«, sagte Xanthia. »Dort sind sie jederzeit zu bekommen und auch nicht schrecklich teuer.«
    »Warum also sollte Mrs. Hayden-Worth ihrem Vater schreiben und ihn um diese Perlen bitten?«, murmelte Mr. Kemble. »Jede Frau weiß, dass sie ohne Schwierigkeiten in London zu bekommen sind.«
    Xanthia sah Mr. Kemble an. »Als ich Mrs. Hayden-Worth begegnete, schien sie geistesabwesend zu sein«, sagte sie nachdenklich.
    »Und sie ist nach Cherbourg gefahren«, murmelte Kieran. »Was für ein seltsamer Zufall.«
    De Vendenheims olivfarbene Haut hatte sich zu einem seltsamen Aschgrau verfärbt. »So etwas wie Zufall gibt es nicht«, sagte er grimmig. Ohne ein weiteres Wort steckte er den Brief in die Tasche seines Mantels.
    »Cherbourg«, stieß Mr. Kemble hervor. »Der Hafen würde Sinn für amerikanische Handelsschiffe machen, um auf dieser Seite des Atlantiks überholt zu werden, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich nicht der günstigste«, sagte Xanthia, »aber sinnvoll, ja, das durchaus.«
    Kemble sah Max de Vendenheim an. »Vielleicht haben wir den falschen Bruder erwischt, alter Freund«, sagte er. »Vielleicht sollten wir uns tatsächlich in Mrs. Hayden-Worths Umfeld ein wenig genauer umsehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Parlamentsmitglied seine Hand in fremde Taschen steckt.«
    »Oder er hat von all dem ebenso wenig Ahnung wie sein Stiefbruder«, warf Rothewell ein.
    In diesem Moment wurde die Tür des Salons aufgestoßen und Lady Nash kam hereingerauscht. Phaedra folgte ihr auf dem Fuße. »Oh! Oh! Was ist geschehen?«, rief sie und rang die Hände. »Wohin ist Nash so eilig aufgebrochen? Und wo ist mein Tony?«
    Xanthia

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