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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Dunkelheit schien Swann zu erröten. »Ich ... ich bitte um Entschuldigung, Sir«, sagte er rasch. »Ich werde Nachforschungen anstellen. Diskrete Nachforschungen.«
    »Und zwar verdammt diskrete«, stieß Nash hervor. »Ich werde Euch morgen hier wieder treffen – sagen wir, gegen halb fünf?«
    »Morgen, Sir?« Swann rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
    Nash zog eine Augenbraue hoch. »Habt Ihr ein Problem damit?«
    »Meine ... meine Mutter, Sir?«, sagte er verhalten.
    Nash fluchte in sich hinein. Gerade heute Morgen war eine Nachricht eingetroffen, dass Swanns Mutter erkrankt sei. Ohne Zweifel war das auch der Grund, warum der Mann heute noch so spät gearbeitet hatte. »Verdammte Hölle«, sagte er. »Swann, ich entschuldige mich. Vergesst meine Dummheit. Um welche Zeit fahrt Ihr?«
    Swann schluckte mühsam. »Morgen früh um fünf, Mylord. Mit der Kutsche nach Brighton.«
    Nash erhob sich und zwang Swann dadurch, das Gleiche zu tun. »Ich wünsche Euch eine sichere Reise«, sagte er und reichte ihm die Hand. »Und Eurer Frau Mutter eine rasche Genesung. Geht jetzt und seht zu, dass Ihr noch einige Stunden Schlaf bekommt.«
    »Danke, Mylord.« Swann hatte bereits nach seinem Hut gegriffen. Sein Wodkaglas war unberührt geblieben.
    Nash sah ihm nach, als er ging, kam sich egoistisch vor und fühlte sich mehr als nur ein wenig verlegen. Mit wem sie verlobt war – was hatte er sich nur dabei gedacht! Und welchen Unterschied machte das überhaupt? Die Frau war schlicht und einfach keine Bedrohung für ihn.
    Oder etwa doch?
    Es gibt viele Arten der Bedrohung, dachte Nash, während er an eins der Fenster trat und den Vorhang zur Seite schob. Er wunderte sich über die Wendung des Schicksals, das es sich anscheinend zu seiner Aufgabe gemacht hatte, sich und seine Familie vor all diesen Bedrohungen zu beschützen – einige davon waren nur verschwommen, andere dafür erschreckend deutlich zu erkennen. Da war Edwinas bedauerliche Angewohnheit, zu viel Wein zu trinken und dann beim Kartenspiel zu hohe Einsätze zu riskieren. Die Marotte seiner ältlichen Tanten, jedem Hallodri und Halunken zu glauben, der eine unglückliche Geschichte zu erzählen wusste und Taschen hatte, die sie ihm füllen konnten. Und dann war da noch Tonys unglückselige Neigung zum –
    Lächerlich! Diese Bedrohung fiel doch unter keine dieser Kategorien, oder? Damit konnte er weder den guten Namen seiner Stiefmutter beflecken noch die politische Karriere seines Stiefbruders ruinieren. Nein, das Einzige, was Miss Neville bedrohte, schien Nashs Seelenfrieden zu sein. Aber Seelenfrieden konnte mit genügend Wodka und auch mit Sex erkauft werden.
    Nash warf einen letzten Blick auf die flackernden Laternen, die entlang der Park Lane standen, dann ließ er den schweren Vorhang wieder fallen und kehrte in den Schatten des Zimmers und zu seinem Wodka zurück. Das Kaminfeuer war fast ganz heruntergebrannt, die Flammen hatten sich zu einer scharlachroten Glut unter dunkler Asche reduziert. So wie dem Feuer erging es letztlich auch der Welt und allem in ihr. Nash ergriff sein Wodkaglas und beschloss, nicht mehr an Miss Nevilles atemlose Seufzer zu denken. Auch seine Lust würde irgendwann wie das Feuer im Kamin verlöschen.
    An diesem Punkt seiner Grübelei hörte er ein leises Geräusch an der Tür der Bibliothek. Er schaute auf und erblickte Vernon. »Entschuldigt, Mylord, aber Mrs. Hayden-Worth möchte mit einem Besuch aufwarten.«
    Jenny? Wie äußerst seltsam. »Führt sie herein, Vernon.«
    Einen Moment später kam Tonys Frau hereingerauscht. Sie trug ein tiefblaues Reisekostüm, ihr rotes Haar war unter einem kleinen, aber kunstvollen Hut zusammengefasst. »Nash!« Sie beugte sich zu ihm herunter, um ihn auf die Wange zu küssen. »Ich wollte Tony bei dir treffen, aber Vernon sagte mir, dass ich ihn verpasst habe.«
    »Er ist schon nach Whitehall zurückgefahren.« Nash wies zum Kamin. »Möchtest du dich zu mir setzen und mir Gesellschaft leisten, meine Liebe? Einen Sherry?«
    »Oh nein, ich kann nur einen kurzen Moment bleiben.« Jenny lächelte und ließ sich auf der Sesselkante nieder. »Wie geht es dir, Nash?«
    »Recht gut, danke«, sagte er. »Und dir? Ich dachte, du seist in Hampshire.«
    »Ich komme soeben aus Brierwood«, sagte sie gut gelaunt. »Du solltest mal Phaedra sehen, Nash. Sie sieht mittlerweile ganz wie eine erwachsene Lady aus.«
    »Ich habe sie zu Weihnachten gesehen«, erinnerte Nash sie. »Ja, Phaedra ist eine

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