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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Schönheit geworden – aber eine kluge Schönheit, Gott sei Dank.«
    Jenny sah ihn tadelnd an. »Das ist ja alles schön und gut, Nash, aber sie sollte auch klug genug sein, das zu verbergen. Die Männer wollen kein intelligentes, sondern ein junges und hübsches Mädchen heiraten.«
    »Ich glaube nicht, dass das für alle Männer gilt, Jenny«, widersprach Nash.
    Jenny blieb unbeirrbar. »Und die Brille muss weg«, fuhr sie fort. »Sie wirkt sich nicht im Mindesten vorteilhaft für sie aus. Du musst mit ihr reden, Nash. Edwina lässt sich von dem jungen Ding völlig einschüchtern.«
    »Edwina verlässt sich auf Phae«, sagte Nash. »Daran kann ich nichts Falsches entdecken.«
    Jenny zog einen Schmollmund. »Nun, ich werde Phaedra eines Tages nach Paris mitnehmen«, kündigte sie an, »und ihr einige passende Kleider machen lassen. Sie sieht entsetzlich farblos aus.«
    »Dafür wäre ich dir zutiefst dankbar, Jenny«, sagte Nash. »Und selbstverständlich kannst du mir dann die Rechnungen schicken.«
    Jennys herzliches Lächeln kehrte zurück. »Das werde ich«, sagte sie. »Mit Vergnügen. Danke, Nash.«
    Nash klopfte nachdenklich auf die Lehne seines Sessels. »Das erinnert mich an etwas, Jenny«, sagte er. »Die Rechnungen für Edwinas Hausgesellschaft im nächsten Monat – du musst sie ebenfalls an mich schicken. Außerdem dachte ich, weil es ihr fünfzigster Geburtstag ist, sollte sie ein besonders schönes Geschenk bekommen. Ein Diadem vielleicht? Oder ein Brillantkollier? Tony wird wollen, dass du es aussuchst. Dein Geschmack ist, was diese Dinge anbetrifft, einfach unfehlbar.«
    Jenny machte eine herablassende Handbewegung. »Gern, aber bis dahin ist ja noch Zeit. Ich werde mir etwas überlegen.« Sie war unruhig geworden.
    »Nun«, sagte Nash und legte die Hände auf die Oberschenkel, als wollte er sich erheben. »Ich möchte dich nicht aufhalten. Ich bin sicher, du bist von der Reise erschöpft.«
    Augenblicklich war Jenny aufgestanden. »Ein wenig, ja«, gab sie zu. »Es tut mir leid, dass ich dich belästigt habe.«
    »Das hast du nicht«, sagte Nash und geleitete sie zur Tür. »Sollte ich Tony später bei White’s treffen, soll ich ihm etwas ausrichten?«
    Jenny lächelte wieder. »Sag ihm nur, dass ich zurück bin und einige Tage in London bleiben werde, das genügt.«
    »Natürlich«, sagte er, während sie gemeinsam den Korridor hinuntergingen. »Ich bin sicher, er wird sofort nach Hause kommen.«
    »Das muss er nicht«, sagte Jenny, während Vernon ihr den Mantel brachte. »Ich fahre nur nach Hause, um mich umzuziehen. Eine kleine Soiree in Bloomsbury steht noch auf dem Programm.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn wieder auf die Wange. »Gute Nacht, Nash.«
    »Gute Nacht, Jenny.«
    Mit einem leichten Gefühl der Traurigkeit im Herzen sah Nash ihr nach, als sie die Stufen hinunterging. Jenny, fürchtete er, war nicht besonders zufrieden in ihrer Ehe – nicht dass sie sich viel Mühe in dieser Hinsicht gegeben hätte. Aber Nash gab die Schuld nicht ihr allein. Tony hatte dieses Debakel ausgelöst. Die Ehe war von Anfang an ein Fehler gewesen. Aber das waren schließlich die meisten Ehen, oder etwa nicht?
    Vielleicht lässt sich daraus ja eine Lehre ziehen, dachte Nash, während Jennys Kutsche anfuhr und die Park Lane hinunterrollte. Aber hatte er eine solche Lehre nötig? Sicherlich nicht. Dieser Gedanke war schlichtweg lächerlich.
    »Schließt die Tür, Vernon«, sagte er. »Und schickt mir Gibbons. Ich glaube, ich werde heute Abend doch ausgehen.«

Kapitel 4
    Eine folgenreiche Unterredung am Berkeley Square
    K napp zwei Wochen nach dem Versprechen, das Xanthia ihrer Cousine Pamela gegeben hatte, stand sie in Kierans Arbeitszimmer und quälte sich durch eine weitere Flut von Einladungen. Bis jetzt hatten sie nur kleine, eher intime Gesellschaften besucht – abgesehen von einem schrecklichen Vorstoß bei Almack’s –, aber jetzt hatte die Saison ihren Höhepunkt erreicht. Der zurückgezogen lebende Baron Rothewell und seine alter Jungfer von Schwester waren plötzlich zum beliebtesten Paar der Stadt avanciert – so hatte es jedenfalls den Anschein –, und Kieran war darüber alles andere als erbaut.
    Heute hatte Xanthia ihr Büro einige Minuten früher als üblich verlassen und sich mit einem Ballen pinkfarbener Shantungseide gewissermaßen davongestohlen, der mit der Maiden Fair aus Shanghai eingetroffen war. Xanthia hatte den Stoff beim Löschen der Ladung entdeckt

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