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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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nahm diesen Namen von dem ersten R ancher an, der mir Arbeit gab - ich begann bei ihm als Stallbursche. Er war ein guter, anständiger Mann. Es hatte etwas mit ihm zu tun, dass ich später zu den R angers ging.«
    Kade schwieg, als er diese letzte Aussage verarbeitete. Er war ganz schön neugierig auf seinen Halbbruder und hoffte nur, er würde nicht gezwungen sein, es zuzugeben. Er wusste nicht, wie er seine Fragen formulieren sollte, ohne allzu interessiert zu klingen. »Du hast also nie den Namen McKettrick angenommen?«
    »Ich hatte keinen Grund dazu«, gab Holt zurück und starrte wieder ins Lagerfeuer. Kade fragte sich, was er in den Flammen sehen mochte - denn irgendetwas musste er sehen, seiner ernsten Miene nach zu schließen.
    »Du hattest eine schwere Kindheit, nehme ich mal an.«
    Holt schien darüber nachzudenken, und schließlich nickte er. »Ja, die hatte ich wohl.«
    »Wie war es denn später bei den Rangers?«
    »Willst du 'ne Zeitung herausgeben oder so was?«
    Kade gestattete sich ein müdes Lächeln. »Da lebt man fast sein ganzes Leben, ohne zu wissen, dass man einen dritten Bruder irgendwo dort draußen hat, und dann lernt man den Burschen plötzlich kennen. Das genügt doch wohl, um einen neugierig zu machen.«
    Holt hielt den Blick aufs Feuer gerichtet, und der Widerschein der Flammen flackerte auf seinen markanten Zügen. Da Kade sich jedoch ziemlich sicher war, dass Holt es nicht als schmeichelhaft empfinden würde zu hören, wie sehr er Angus ähnelte, verzichtete er auf eine diesbezügliche Bemerkung, obwohl die verblüffende Ähnlichkeit ihn beinahe wie ein Fausthieb in den Magen traf. »Ich wusste von dir und R afe und Jeb«, bekannte Holt, »und ich hatte trotzdem noch sehr viele Fragen.«
    Kade kauerte sich ans Feuer, stellte seinen Kragen gegen den kalten Wind auf und hoffte, dass es während der Nacht nicht auch noch schneien würde. Schweigend wartete er ab, weil ihm kl ar war, dass sein Bruder noch erheblich mehr zu erzählen hatte, und irgendwo aus der Ferne ertönte die klagende Stimme eines Wolfes, der den abnehmenden Mond anheulte.
    »Angus schrieb mir, als ich alt genug war, um zu lesen«, berichtete Holt. »Mittlerweile war ich schon von der Schwester meiner Mutter und ihrem Mann adoptiert worden, aber ich schätze mal, der Alte glaubte wohl, ich würde alles über seine neue Familie wissen wollen, und so kam dann jedes Jahr um meinen Geburtstag herum ein Brief von ihm mit Neuigkeiten. Gott, wie ich diese Briefe hasste!«
    Kade seufzte. »Es muss schwer gewesen sein, so aufzuwachsen. Pa hätte dich auf die Triple M heimholen sollen.«
    »Dazu hätte er mich schon an Händen und Füßen fesseln müssen.«
    »Aber jetzt bist du doch hier.«
    Holt lächelte etwas bitter. »Ich hatte niemals vor zu bleiben.«
    »Warum hast du dann die C handler-Ranch gekauft und diese Viehherde aus Texas hergebracht?«
    Ihre Blicke begegneten sich über dem flackernden Feuer und wichen nicht mehr voneinander. »Ich wusste, dass Angus dieses Land haben wollte. Es schien mir also eine gute Möglichkeit zu sein, ihn mächtig zu verärgern.«
    Kade versuchte zu lachen, doch was herauskam, war nur ein raues, freudloses Geräusch. »Und das ist dir ja auch gelungen. Versuchst du ihm immer noch das Leben schwer zu machen, oder willst du dich jetzt ernsthaft als R ancher betätigen?«
    »Sowohl das eine als auch das andere, denke ich.«
    Das Kaninchenfleisch begann zu zischen und zu schmoren, und der verlockende Geruch ließ Kades leeren Magen knurren. Und so ging er zu seinem Pferd, um es abzusatteln und ihm Fußfesseln anzulegen, was er dann, da er schon einmal dabei war, auch für Holts Tier tat. Als er zum Feuer zurückkehrte, war das Essen fertig.
    Da Kade seinen Vorrat an Worten für heute aufgebraucht hatte, breitete er seine Decke vor dem Feuer aus, nahm sich eins der Kaninchen von dem Spieß und begann schweigend zu essen.
    »Ich übernehme die erste Wache«, schlug Holt vor, denn Davy und seine Bande konnten jederzeit umkehren, und sie durften sich auf keinen Fall von ihnen überrumpeln lassen.
    Kade bezweifelte stark, auf dem harten Erdboden Schlaf zu finden, mit all den Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, aber das Nächste, was er realisierte, war, dass Holt ihn wachrüttelte, damit er die nächste Wache übernahm, und dass seine Decke mit genau dem Schnee bestäubt war, den er früher an diesem Abend schon befürchtet hatte.
    Der Best der Nacht war endlos, eintönig und kalt, und Kade

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