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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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entgegnete Kade ruhig.
    »Das war auch nicht nötig«, warf Mandy ihm vor. »Du magst ihn nicht, weil er zu einem Teil Apache ist.« Sie wusste ebenso gut wie Cree, wie die Leute über Mestizen dachten. Mischlinge, nannten sie sie verächtlich. Sie war mit all den Beleidigungen, schiefen Blicken und Diskriminierungen aufgewachsen, die nicht nur von Seiten der Weißen, sondern auch von den Indianern kamen. War sie nicht gerade eben im Gemischtwarenladen der gleichen Art von Vorurteilen begegnet?
    Kade starrte sie an, erstaunt und ärgerlich. »Ist es das, was du von mir denkst? Dass ich jemand bin, der einen Menschen nur nach seiner Hautfarbe beurteilt?«
    Mandy sprang auf, setzte sich dann aber wieder und kämpfte gegen ihre Tränen der Entmutigung und Frustration. Sie konnte sich vormachen, so viel sie wollte, konnte sich Mrs. McKettrick nennen und in feinen Kleidern herumspazieren, aber die nackte Wahrheit war, dass sich im Grunde nichts geändert hatte. Egal, wohin sie gingen, ihr Bruder und sie würden immer Außenseiter sein.
    »Mandy?«, hakte Kade schroff nach, als sie nicht antwortete.
    »Ja!«, entfuhr es ihr. »Das ist genau das, was ich denke! Du hasst meinen Bruder, weil er ein Indianer ist.«
    »Ich hasse deinen Bruder nicht.« Kades Stimme war leise, doch ein seltsam argwöhnischer Ton klang darin mit.
    »Vielleicht tust du das ja wirklich nicht«, murmelte sie bitter, »aber es wäre dir trotzdem lieber, wenn er wieder weiterziehen würde, nicht?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Kade ließ sich lange Zeit mit der Antwort, und als er endlich sprach, wünschte Mandy, er hätte es unterlassen. »Weil ich ihn für einen Kriminellen halte.«
    »Du irrst dich!«
    Er betrachtete sie prüfend. »Irre ich mich wirklich, Mandy?«
    »Ja! Ja, du irrst dich, du... McKettrick!« Und damit sprang sie auf und stürmte zur Tür. Dabei hoffte sie halb, Kade werde sie zurückrufen.
    Aber er hielt sie nicht auf.

Kapitel 59
     
    G ig Curry schien sich von seiner vorübergehenden Melancholie erholt zu haben, wie Kade wenig später feststellte. Zumindest brach er doch in schallendes Gelächter aus, als Mandy die Tür hinter sich zuschlug. »Na, Marshal , mir scheint, die Flitterwochen sind vorbei.«
    »Halten Sie die Klappe«, brummte Kade, ohne ihm auch nur einen Blick zu gönnen. »Entweder das oder Sie brauchen nicht einmal darauf zu warten, dass Cree Lathrop Ihnen die Kehle durchschneidet, weil ich es dann nämlich selbst erledigen werde.«
    Bei der Erwähnung Lathrops verfiel Gig, wenn auch nur widerstrebend, in Schweigen.
    »Sie haben Angst vor Lathrop«, stellte Kade fest und drehte sich nun doch auf seinem Sessel um, um den Gefangenen interessiert zu mustern.
    »Ich fürchte niemanden«, versetzte Curry, aber der Ausdruck seiner Augen strafte seine Worte Lügen.
    Kade zuckte mit den Schultern, obwohl er nach wie vor beunruhigt war. Er wusste jedoch, dass er nicht mehr aus Curry herausbekommen würde, und darum wandte er sich wieder den Papieren auf seinem Schreibtisch zu. Nach dem Streit mit Mandy kostete es ihn einige Mühe, sich darauf zu konzentrieren.
    Eine Stunde später ritt Captain Harvey unter viel Messingklirren und militärischem Gebaren mit seinen Männern vor, und Kade ging hinaus, um ihn zu empfangen. Der nicht mehr ganz junge Offizier und seine Soldaten gaben ein beeindruckendes Bild ab und schienen die ganze Straße mit ihren tadellosen blauen Uniformen und blank polierten Knöpfen auszufüllen.
    »Captain«, sagte Kade statt einer Begrüßung und tippte*sich an die Krempe seines Hutes.
    Harvey nickte. »Wir sind hier, um Cur r y abzuholen«, erklärte er mit der Autorität eines Mannes, der es gewöhnt war, bedingungslosen Gehorsam zu erwarten, und das seit vielen Jahren.
    »Ich verlasse mich darauf, dass Sie es uns wissen lassen, falls Sie irgendetwas Wichtiges aus ihm herausbekommen«, meinte Kade.
    »Sie haben mein Wort darauf«, versicherte ihm Harvey grimmig. »Der Armee der Vereinigten Staaten liegt genauso viel daran wie Ihnen, dieses Geld wiederzufinden.«
    Das wagte Kade zu bezweifeln, da schließlich nicht die Armee der Vereinigten Staaten im Begriff war, eine Ranch zu verlieren, für die sie ihr Blut und ihren Schweiß gegeben hatte, um sie aufzubauen. »Wenn Sie es sagen, Captain«, gab er jedoch nur zurück und hob die Hand zum Hut, als salutierte er.
    Die Halsschlagader des Offiziers begann deutlich hervorzutreten. Er hob seine Rechte, und auf dieses Signal hin saßen zwei seiner Männer ab,

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