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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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fragte nach Mama und brachte uns etwas Geld. Und bei jedem seiner Besuche war er noch ein bisschen stärker und noch ein bisschen schneller mit der Waffe. Er bat mich, mit ihm fortzugehen. Ich hatte jedoch Angst, Mama mit Gig allein zu lassen, und darum lehnte ich es ab.«
    »Aber irgendwann hast du sie doch verlassen«, warf Kade ein. An seinem Gesichtsausdruck war nach wie vor nicht zu erkennen, was er dachte.
    Mandy nickte. Nun kam der schwierigere Teil. »Gig wollte ... er begann ...«
    Ein harter Zug erschien um Kades Kinn. »Dich anzufassen?«
    Mandy nickte und blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten. »Da war mir klar, dass ich nicht mehr bleiben konnte, und so machte ich mich allein auf den Weg. Irgendwann landete ich in der St. Jude's Missionsstation etwas weiter nördlich von hier.«
    »Ich kenne die Station.« Kade hatte ihre Hand ergriffen und verschränkte seine Finger mit den ihren. »Ein Priester und ein paar Nonnen leiten dort eine Schule für Indianer.«
     
    »Kurz nach meiner Ankunft dort erkrankte ich am Fieber, und die Schwestern pflegten mich gesund.« Sie spürte, wie sie heiß errötete. »Ich vergalt ihnen ihre Güte, indem ich ihnen eine Nonnentracht und ein Maultier stahl und weiterzog. Das Maultier starb irgendwann unterwegs, und am Tag darauf wurde ich von einer vorbeifahrenden Postkutsche mitgenommen. Ihr erster Halt war in Indian Rock, und da ich nicht das Geld hatte, um die Reise fortzusetzen, stieg ich aus. Becky und Emmeline nahmen mich bei sich auf.«
    »Warum aber die Nonnentracht?« Es war eine eindeutige Frage, doch der Anflug eines leisen Lachens schwang in seiner Stimme mit.
    »Sie war das Einzige, was ich hatte. Die Schwestern hatten meine Kleider verbrannt, als ich so krank war.«
    »Du hättest Becky die Wahrheit sagen können.«
    »Eben nicht«, verneinte Mandy leise. »Ich wusste, das Gig irgendwo da draußen war, und wenn er mich gefunden hätte ...« Sie erschauderte bei der Vorstellung und durchlebte in Gedanken noch einmal den Moment, als ihre schlimmsten Ängste an jenem Tag in der Gasse hinter dem »Arizona Hotel« Wirklichkeit geworden waren. »Ich dachte, nach einer Nonne würde er bestimmt nicht suchen.«
    Kade war immer noch in Gedanken versunken, doch er legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. »Von jetzt an«, erklärte er schließlich, »brauchst du niemand anderer mehr als du selbst zu sein. «
    Der Gedanke war wie Balsam für Mandys Zigeunerseele, aber sie konnte dennoch nicht umhin, sich das nur allzu Offensichtliche zu fragen.
    Wer war sie? Dixies Tochter? Crees kleine Schwester? Kade McKettricks Frau? Und während sie darüber nachdachte, kam sie auch zu der Erkenntnis, dass sie besser daran täte, sich darüber klar zu werden, bevor es zu spät war.

Kapitel 60
     
    C ree Lathrop war wie vom Erdboden verschwunden, was Kade erheblich mehr beunruhigte, als es die unerwünschte Präsenz dieses Mannes zuvor vermocht hatte.
    Als der Tag des mit Spannung erwarteten, überall in der Stadt durch Plakate angekündigten »Kunstschießens« näher rückte und schließlich sogar hereinbrach, legte sich ein Gefühl der Unruhe über Indian Rock, das Kade dazu veranlasste, sich seinen Marshal-Stern wieder anzustecken. Er schickte Telegramme an zwei andere Orte, um sich nach Jim Dandys Wildwestshow zu erkundigen, und die verschiedenen Marshals und prominenten Bürger, mit denen er Kontakt aufnahm, erwiderten ausnahmslos, sie hätten noch nie etwas von dieser Schaustellertruppe gehört.
    Obwohl es schien, als hätte Mandy ganz offen über ihre Vergangenheit gesprochen, und obwohl sie beide, wann immer sie sich liebten, vor Verlangen brannten, blieb eine gewisse Distanz zwischen ihnen bestehen, da es nach wie vor Geheimnisse zwischen ihnen gab. Kade wusste nicht, wie er die Kluft überbrücken sollte, und wenn er mit Mandy darüber zu reden versuchte, zog sie sich höchstens noch mehr von ihm zurück.
    Eine ganze Woche war schon so vergangen, als sich zwei Dinge ereigneten, die alles veränderten. Das erste war ein Telegramm von der U.S. Armee, abgesandt von Captain Dixon Harvey:
     
    GIG CURRY GESTERN NACHT AUS FORT GEFLOHEN.
    ZWEI WACHTPOSTEN VON EINEM ODER MEHREREN KOMPLIZEN GETÖTET. HÖCHSTE VORSICHT ANGERATEN.
     
    Kade versuchte sich immer noch über die Tragweite der Nachricht klar zu werden, als Concepcion in sein Büro stürmte, kreidebleich und staubbedeckt von einem harten Ritt.
    »Angus ist etwas passiert!«, stieß sie hervor.
    Kade

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