Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
natürlich nichts erwähnt.
    Verdammt, es sah so aus, als hätte sie sich einfach so davonmachen wollen, ohne auch nur ein Wort des Abschieds, genauso, wie er es die ganze Zeit bereits befürchtet hatte. Und ganz besonders erst nach ihrem Streit.
    Sie war wahrscheinlich im Mietstall gewesen, um die kleine Pinto-Stute abzuholen, als sie erfahren hatte, dass Angus vermisst wurde, und musste daraufhin wohl beschlossen haben, Kade und seinen Brüdern nachzureiten, als diese sich auf die Suche nach Angus begeben hatten.
    Der Schmerz über Mandys Verrat schoss wie ein schnell wirkendes Gift durch Kades Adern. Langsam richtete er sich auf.
    Ohne ihn auch nur im Geringsten zu beachten, brachte Mandy die Decke, entfaltete sie und deckte dann Angus so behutsam damit zu, als wäre er ein nach langem Suchen wiedergefundenes verirrtes Kind. Es wurmte Kade über alle Maßen, wie hartnäckig Mandy es vermied, ihn anzusehen.
    »Diese Männer, die Sie überfallen haben«, erkundigte sie sich ruhig, aber mit offenkundiger Besorgnis in der Stimme, »wollten die Sie berauben?«
    Angus schüttelte den Kopf und spülte mit einem weiteren Schluck aus Jebs Feldflasche den Geschmack der Soleier hinunter. »Nein. Mein Pferd lahmte, und wie aus dem Nichts tauchten die Kerle plötzlich auf. Vier von ihnen begannen mich einzukreisen, als ich absaß, um nachzusehen, ob der alte Zeus vielleicht ein Steinchen im Huf hatte. Ich dachte, sie amüsierten sich bloß ein bisschen, doch dann meinte auf einmal einer, man müsse uns MeKettricks endlich mal eine Lektion erteilen. Da wollte ich meine Waffe ziehen, und einer von den Kerlen schoss mich von hinten an. Diese gottverdammten Feiglinge!«
    »Dann haben Sie sie also nicht erkannt?«, beharrte Mandy sanft.
    »Einer von ihnen war ein Indianer«, erinnerte Angus sich. »Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.«
    Kade ertrug es nicht mehr, er packte Mandy am Ellbogen und zog sie von Angus und den anderen weg.
    Sie riss sich wütend los.
    »Dein Bruder war das«, knurrte Kade. Er fasste sie nicht mehr an, aber sein Gesichtsausdruck machte es nur zu offensichtlich, dass ein Fluchtversuch ihr nicht viel nützen würde.
    »Das ist nicht fair«, zischte Mandy, während sie über und über errötete. »Cree ist schließlich nicht der einzige Indianer hier!«
    »Du wolltest abhauen, nicht?«, fuhr Kade sie mindestens genausowütend an. »Wo sollte es denn hingehen, Mandy? Wolltest du dich deinem Bruder und seiner Bande anschließen? Oder vielleicht war es ja auch Curry, den du treffen wolltest. Wusstest du von seiner Flucht aus dem Fort? Vielleicht hast du ihm ja sogar geholfen, sie zu planen?«
    Sie holte aus, um ihn zu schlagen, und als ihre Hand seine Wange traf, ertönte ein Knall, der fast so laut war wie ein Schuss. Kade rührte sich nicht, starrte nur finster auf sie herab und ließ seine anklagenden Worte zwischen ihnen hängen.
    Jeb kam zu ihnen herübergeschlendert, schob seinen Hut in den Nacken und mahnte freundlich: »Reißt euch gefälligst zusammen, ihr zwei! Dies ist weder die Zeit noch der Ort für einen Streit.«
    Kade konzentrierte seinen ganzen Zorn auf Mandy, und er riss ihn mit sich fort. »Der Teufel soll dich holen, du kleiner Judas!«, fauchte er sie an.
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen, erwiderte aber seinen Blick nicht minder finster. »Ich wollte nur ein bisschen Zeit, um nachzudenken.«
    »Das ist Mandy, mit der du redest, Kade«, mischte sich Jeb erneut ein und trat entschieden zwischen sie. »Deine Frau, Kade.«
    Kade streckte eine Hand aus und schob seinen jüngeren Bruder grob beiseite. Seine Augen waren schmal, seine Lippen nur noch eine dünne Linie, als er Mandy so lange anstarrte, bis sie als Erste den Blick abwandte. »Du wolltest für immer von hier fort.«
    Inzwischen war auch Rafe zu ihnen herübergekommen. Wenn ich mir die Mühe geben würde, mich umzusehen, würde ich vermutlich sogar Angus auf uns zukriechen sehen, dachte Kade. Das war das Problem mit seiner Familie: Niemand kümmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten. »Kade«, warnte Rafe in schroffem Ton. »Nimm dich zusammen. Wir müssen jetzt an Pa denken. Er tut zwar so, als wäre nichts geschehen, aber er wurde angeschossen und hat danach die ganze Nacht hier draußen gelegen, und eure Streiterei regt ihn nur auf.«
    Kade ignorierte den Rat seines Bruders und trat mit geballten Fäusten auf Mandy zu. »Wo wolltest du deinen Bruder treffen?«
    Der Schmerz, der sie durchflutete, ließ sich mit

Weitere Kostenlose Bücher