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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Schüsse ertönten etwa zwanzig Minuten später, und Denver Jack wollte schon drei weitere abfeuern, als die McKettricks auf ihn und Zeke Winters, einen anderen Rancharbeiter, stießen.
    Angus McKettrick lag mit dem Gesicht nach unten in dem hohen Gras, mit einer Schussverletzung im Rücken, und Kade war schon aus dem Sattel und rannte zu ihm hin, bevor sein Pferd auch nur zum Stehen kam. Rafe und Jeb waren direkt hinter ihm.
    »Er ist nicht tot!«, rief Denver Jack, als er ihre Gesichter sah, und steckte seine Waffe wieder ein.
    »Was aber an ein Wunder grenzt«, warf Zeke ein.
    Kade hockte sich mit Jeb neben seinen Vater, während Rafe sich auf seiner anderen Seite niederließ.
    »Pa?«, fragte Kade mit belegter Stimme, als Rafe und er den alten Mann behutsam auf den Rücken drehten.
    Angus' Gesicht war schmutzig und ganz grau vor Schmerz, aber er lachte rau. »Ich dachte schon, ihr kämt überhaupt nicht mehr.«
    »Das wird schon wieder, Pa.« Jeb hörte sich an, als versuchte er, mehr sich selbst zu überzeugen als seinen Vater.
    »Teufel, ja!«, erwiderte der alte Herr. »Es braucht mehr als ein paar Revolverhelden, um mich unter die Erde zu bringen.«
    »Bleib einfach nur still liegen, bis wir wissen, was zu tun ist«, forderte Rafe ihn auf, während er rasch sein Halstuch abnahm, um es als provisorisches Verbandszeug zu benutzen.
    »Muss ich euch Jungs denn immer alles vorsagen?«, maulte Angus, quengelig wie eh und je. »Zeke, Jack - ihr reitet zur Ranch und holt einen Wagen. Eine Flasche Whiskey wäre vielleicht auch nicht schlecht. Und bis ihr wieder da seid, werde ich mein Bestes tun, um hier nicht zu verbluten.«
    Sichtlich erleichtert, dass ihnen die Entscheidung aus der Hand genommen wurde, saßen die beiden Männer auf und ritten los in Richtung Triple M, die in etwa zehn Meilen Entfernung lag.
    »Wer war das?«, wollte Kade wissen. Rafe und er halfen Angus, sich aufzusetzen, und dann brachte Rafe einen notdürftigen Verband über der Wunde an. Jeb ging zu seinem Pferd, um eine Feldflasche zu holen, schraubte sie auf und hielt sie an die aufgesprungenen Lippen seines Vaters.
    Angus trank, verschluckte sich und spuckte in hohem Bogen aus. »Sie behaupteten, sie wären von der Circle C«, brummte er, »doch das nehme ich ihnen nicht ab.«
    Rafe, Jeb und Kade schauten sich an, und ein Gefühl durchzuckte sie, das so elementar war wie die Naturgewalten.
    »Es waren schlicht und einfach nur Banditen, die reichlich Alkohol intus hatten und irgendwas von einem Eisenbahnüberfall schwafelten, den sie irgendwo bei Flagstaff planen.« Man konnte es Angus nicht verübeln, wenn er es nicht wahrhaben wollte, dass Holt Cavanagh vielleicht den Mord an ihm befohlen hatte, doch seine anderen Söhne waren sich bezüglich dessen nicht so sicher. Zumindest Kade nicht.
    Angus blinzelte und hielt eine knotige Hand an seine Augen, um sie vor der frühen Nachmittagssonne zu schützen. »Mandy?«, fragte er dann sichtlich überrascht. »Bist du da, Mandy?«
    »Ja, Sir«, antwortete sie und trat zu ihm. Kades Blick glitt über ihre Männerhosen, ihre Stiefel und ihr Hemd. Das Gewehr, das er ihr geschenkt hatte, hielt sie locker in einer Hand, und sie würdigte ihn keines Blickes. »Ich bins.«
    »Herrgott noch mal«, beschwerte Angus sich, »es war 'ne lange Nacht, und ich bin durchgefroren bis auf die Knochen. Und hungrig bin ich auch. Habt ihr nicht irgendwas zu essen in euren Satteltaschen?«
    Mandy lächelte liebenswürdig und schüttelte den Kopf. »Mit etwas Essbarem kann ich leider nicht dienen«, erwiderte sie bedauernd, »aber ich habe eine zusammengerollte Decke hinter meinem Sattel. Ich werde sie rasch holen.«
    Jeb förderte zwei mit Flusen bedeckte, hart gekochte Eier aus seiner Rocktasche zu Tage; wahrscheinlich hatte er sie im »Bloody Basin« während des Pokerspiels gekauft. Er bot sie Angus an, der sie im Nu verputzte, sich dann grollend dafür bedankte und ihnen deutlich zu verstehen gab, dass er etwas Gehaltvolleres vorgezogen hätte. Ein Steak vielleicht. Herrgott noch mal, sie brauchten doch bloß eine Kuh zu erschießen, sie zu häuten und über einem schnell entfachten Feuer ein paar Stücke davon zu braten!
    Kade beobachtete verwundert Mandy, als sie zu ihrem Pferd zurückging, um die Decke zu holen. Wieso hatte sie überhaupt eine dabei? Sie hatte absolut keinen Anlass, eine Decke mitzunehmen, es sei denn, sie hatte vorgehabt, einen langen Ritt zu unternehmen, doch davon hatte sie ihm gegenüber

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