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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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die Idee gekommen«, fauchte sie, »dass ich gute Gründe haben könnte, mich unter dieser Nonnenkleidung zu verstecken?«
    »Es gibt keinen guten Grund, nicht die zu sein, die Sie tatsächlich sind«, entgegnete er ruhig. »Aber haben wir jetzt eine Abmachung oder nicht ? Oder haben Sie einfach nur zu viel Angst davor, dieses Versteckspiel zu beenden, Schwester Mandy?«
    In der Eingangshalle des Hotels saßen Emmeline und Becky neben einer großen Zimmerpalme, tranken eine Tasse Tee und unterhielten sich mit ernsten Mienen. Wahrscheinlich sprachen sie über John, und Emmeline hatte den Zwischenfall mit Gig bestimmt bereits vergessen. Mandy wünschte nur, sie hätte das Thema in Kades Büro erst gar nicht angeschnitten und seine Neugierde geweckt, denn sie war sich ziemlich sicher, dass er irgendwann darauf zurückkommen würde.
    In der Zwischenzeit hantierte Clive hinter der Anmeldung herum, und eine Frau, die Mandy noch nie gesehen hatte, polierte mit zusammengeknülltem Zeitungspapier eine Fensterscheibe.
    »Was kümmert es Sie, was ich tue oder was ich anziehe?«, fragte Mandy Kade ärgerlich.
    »Wie bereits gesagt«, entgegnete er mit dem Anflug eines mutwilligen Grinsens, »ich will die Wahrheit über die Dinge und die Menschen wissen. Und was Sie angeht, Mandy, bin ich sogar ganz besonders an der Wahrheit interessiert. Weil ich nämlich irgendwie das Gefühl habe, dass Sie so etwas wie unbekanntes Territorium für mich sind.«
    »Gott, was sind Sie für ein Dickkopf!«
    »Nun, falls Sie Angst haben sollten zu verlieren ...« Mandy errötete und spürte, wie sie ihm blindlings in die Falle tappte. »Beschaffen Sie mir ein Pferd, Mister McKettrick«, fauchte sie ihn an. »Irgendein x-beliebiges Pferd.«

Kapitel 17
     
    L ewis sah aus wie eine Leich e auf Urlaub, aber er war inzwi schen bei Bewusstsein und saß aufrecht im Bett, was in Kades Augen zumindest schon ein großer Fortschritt war.
    »Der Marshal-Stern steht dir gut«, sagte John statt einer Begrüßung.
    »Bisher war es auch ein leichter-Job«, gab Kade zurück, während er seinen Hut weglegte und sich einen Stuhl an das Bett in Beckys Zimmer zog. Mit Emmeline, die mit den Nerven völlig am Ende war, hatte er bisher noch nicht gesprochen, um sie zu fragen, was sie John hatte erzählen wollen, aber er wusste, dass er es nicht mehr auf die lange Bank schieben durfte. Und irgendwie wusste er auch ganz instinktiv, dass der Marshal-Posten nach diesem Gespräch wahrscheinlich nicht mehr ganz so einfach sein würde. »Mir scheint, du hast die Stadt schon eine ganze Weile um dein Gehalt betrogen.«
    Johns Grinsen war so dünn wie der Rest von ihm, doch es schien zumindest aufrichtig zu sein. Der Marshal geizte mit solchen Nettigkeiten, wie er auch mit Worten geizte, aber wenn er etwas sagte, dann hatte es auch Hand und Fuß. »Ich musste wohl erst krank werden, damit die Wahrheit ans Licht kam«, versuchte er zu scherzen.
    »Fühlst du dich besser?«
    »Nicht besonders.«
    Kade schwieg einen Moment, schlug ein Bein über das andere und klopfte mit den Fingerspitzen den Staub von seinem Stiefel. »Wenn du mir erklären könntest, was ich tun soll, wäre mir das eine große Hilfe.«
    »Du brauchst nur Buhe und Ordnung zu bewahren.« John hatte die Bettdecke bis unters Kinn hinaufgezogen, und seine gefalteten Hände, die darauf lagen, waren geradezu gespenstisch dürr und knochig. Dennoch klang seine Stimme fest, als er weitersprach. »An manchen Tagen bedeutet das nichts weiter, als die Sussex-Kinder davon abzuhalten, drüben im Lebensmittelladen Zuckerstangen zu klauen oder im Mietstall herumzuhängen und dem alten Bill das Leben schwer zu machen. An anderen Tagen heißt es, eine Schießerei zu beenden oder ein Untier wie deinen Bruder Rafe in den Knast zu werfen, wenn er mal wieder etwas zu heftig seine Fäuste geschwungen hat.«
    » R afe ist zahmer geworden, seit er verheiratet ist«, erwiderte Kade lachend und fand es ausgesprochen zart fühlend von John, nicht zu erwähnen, dass auch er selbst, Kade, als er noch jünger und unreifer gewesen war, die eine oder andere Nacht hinter Gittern verbracht hatte.
    Johns Lächeln war plötzlich wie weggewischt; er hustete ein wenig mühsam, und seine dünnen Finger zuckten. Kade war unendlich erleichtert, als der alte Mann sich wieder beruhigte.
    »Cavanagh erwartet täglich eine Herde, die aus Texas hochgetrieben wird«, bemerkte John. »Und du weißt ja selbst, was in letzter Zeit hier los war - die Situation ist

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