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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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äußerst angespannt. Du würdest auch so schon genug darunter leiden, allein schon, weil du ein McKettrick bist. Doch der Umstand, dass du nun darüber hinaus auch der Marshal bist, könnte die Situation noch zusätzlich verschärfen.«
    Kade hatte sich das natürlich auch schon gedacht, aber er wusste nicht, wie er den Posten wieder abgeben könnte, ohne sich wie ein jämmerlicher Feigling zu fühlen. »Ich bin noch vor keinem guten Kampf zurückgeschreckt«, gestand er, »aber ich gebe gern zu, dass ich mir diesen hier lieber ersparen würde.«
    »Wenn er erst einmal begonnen hat, wird er nicht leicht zu beenden sein«, antwortete John mit ruhigem, aber müdem Blick. »Holt wird vielleicht noch Vernunft annehmen. Aber er hat einige Unruhestifter unter seinen Leuten, und dein Pa beschäftigt auch so welche, und das ist der Haken bei der Sache. Die meisten dieser Burschen sind Außenseiter, die Sorte Männer, ohne die sie sehr viel besser dran wären. Wenn diese Herde kommt, werden noch ein paar Dutzend hitzköpfige, Streit suchende Cowboys hinzukommen.«
    »Wenn du irgendwelche Vorschläge hast, würde ich sie gern hören.«
    »Concepcion hatte die richtige Idee beim Abendessen gestern.« John ließ sich in die Kissen zurücksinken, seine Kraft war nahezu erschöpft. »Zunächst einmal solltest du deinen Vater, deine Brüder und Holt zu einem Gespräch zusammenbringen. Und es könnte auch nichts schaden, zwei Hilfssheriffs zu vereidigen. Sprich mit Sam Fee. Er ist ein guter Mann, der etwas braucht, woran er sich halten kann, und er wird vernünftig sein, wenn du ihm versicherst, dass keiner von euch sein Gehöft in Brand gesteckt hat.«
    Kade war eher skeptisch, was das betraf, aber es konnte kaum etwas schaden, mit diesem Sam Fee zu sprechen. Und da er sah, wie müde Lewis war, nickte er nur zustimmend und erhob sich, um zu gehen und dem alten Mann ein bisschen Buhe zu gönnen. Als er jedoch, den Hut in der Hand, schon nach dem Türknauf griff, kam Becky in das Zimmer.
    »Ich werde diese Besprechung in die Wege leiten«, versprach Kade. Wenn es sein musste, würde er Angus, Rafe, Jeb und Holt an Händen und Füßen fesseln und sie einen nach dem anderen auf eine gemeinsame Basis bringen.
    »Was hast du nur schon wieder angestellt?«, erkundigte sich Becky leise bei Kade. Sie hielt ein Tablett mit einem zugedeckten Teller, einer Tasse und einer kleinen Porzellankanne mit frisch aufgebrühtem Kaffee in den Händen. »In meiner Küche wimmelt es nur so von Frauen, die alle Obstkuchen backen wollen, nur um sie gleich darauf wieder wegzuwerfen und von neuem zu beginnen, und Schwester Mandy fragte mich doch tatsächlich, ob ich nicht eine Hose hätte, die ich ihr leihen könnte - eine Reithose, wohlgemerkt - für ein Pferderennen mit dir.«
    Kade dachte, dass er sich angesichts der ernsten Lage vielleicht besser nicht mit Dingen wie Obstkuchen-Wettbewerben und Pferderennen mit Möchtegernnonnen befassen sollte, doch ein Mann brauchte schließlich hin und wieder auch ein wenig Abwechslung. Und solange die »bestellten Bräute« in Beckys Küche beschäftigt waren, würden sie ihm wenigstens nicht auf die Nerven gehen. Bei der späteren Beurteilung der Kuchen würde er sich sicher köstlich amüsieren, aber er hielt es für besser, nicht allzu weit über diesen Punkt hinaus zu denken. »Ist R afe in der Stadt?«, fragte er, ohne Beckys Fragen beantwortet zu haben.
    Sie sah ihn aus schmalen Augen an, als sie das Tablett auf Johns Nachttisch stellte. »Er sagte, er hätte etwas in der Bank zu erledigen«, meinte sie. »Danach wollte er zur R anch zurückreiten.«
    »Danke«, gab Kade zurück und ging.
    Mandy war nirgendwo zu sehen, als er die Treppe hinunterging, und auch von Emmeline fehlte jede Spur. Naja, dachte er, dann würde er eben später mit ihr reden. Er setzte seinen Hut wieder auf, als er durch das Foyer zur Tür ging, und machte sich dann schnurstracks auf den Weg zur Cattlemans Bank.
    R afe stand gerade auf der anderen Seite der gläsernen Eingangstür der Bank, als Kade sie öffnete, und sah alles andere als glücklich aus.
    Kade runzelte die Stirn. »Sag es nicht. Du wolltest die Bank ausrauben, und es war ihnen zufällig gerade das Bargeld ausgegangen.«
    R afe lächelte nicht. »Es war eine größere Zahlung für die Binder fällig, die wir letzten Herbst an die Armee verkauften«, berichtete er mit gedämpfter Stimme, als er zu Kade auf den Bürgersteig hinaustrat. »Und sie ist bedauerlicherweise nicht

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