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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Schultern. »Legen Sie sich auf diese Pritsche dort und halten Sie den Mund«, wies er den Gefangenen streng zurecht. »Und Sie, Rafe, kommen Sie bitte mal her und halten Sie den Kerl so gut wie möglich fest. Es könnte sein, dass er vor Schmerzen um sich schlagen wird. Und wir wollen ja nicht, dass er uns womöglich noch entwischt, nicht wahr?«
    Rafe grinste und erhob sich, um der Aufforderung des Arztes nachzukommen.
    Curry kreischte, als Rafe ihn auf die harte Pritsche stieß, wodurch er das ganze Ding zum Quietschen brachte, und ihn dann an den Schultern auf die dünne Matratze drückte.
    Der Arzt zerriss zunächst das Hosenbein des Gefangenen und untersuchte dann die Wunde. »Die Kugel hat Sie nur gestreift«, verkündete er, und es klang regelrecht enttäuscht. »Du liebe Güte, es überrascht mich, dass sie Ihnen auch bloß ein Loch in die Hose gerissen hat.« Dann schwieg er einen Moment versonnen. »Dennoch sollten wir vielleicht besser etwas Karbol darüber geben, um sicherzugehen, dass die Wunde sich nicht entzündet. Kade, bringen Sie mir doch bitte meinen Koffer.«
    Kade holte ihn, und der Doc nahm eine mit einem Korken verschlossene braune Flasche heraus.
    »Ist das die Medizin, mit der Sie mich behandeln wollen?«, erkundigte sich Curry misstrauisch.
    Der Doc zog mit den Zähnen den Korken aus der Flasche und nahm geräuschvoll einen ordentlichen Schluck daraus. »Nein«, meinte er, als er genug getrunken hatte, »das hier ist nur schwarz gebrannter Whiskey.« Dann verkorkte er die Flasche wieder ordentlich und holte eine andere aus seiner Tasche, die offensichtlich die Karbolsäure enthielt. »Ich fürchte, das wird jetzt mächtig wehtun, Junge«, fügte er mit scheinbarem Bedauern hinzu.
    »Nein! Tun Sie das nicht«, flehte Curry und begann wie wild zu zappeln. »Tun Sie das bitte nicht!«
    »Sie könnten aber sonst Wundbrand kriegen und das Bein verlieren. Also hören Sie auf zu jammern, Mister, und bringen wir es hinter uns.«
    Curry kreischte schon, bevor die Flüssigkeit auch nur seine Haut berührte.
    »Du bist der größte Jammerlappen, dem ich je begegnet bin«, stellte R afe angewidert fest. »Aber um auf eine Frau zu schießen, muss man ja wahrscheinlich auch ein Feigling sein.«
    Kades Magen krampfte sich erneut zusammen; einen Augenblick lang war er in Gedanken wieder draußen auf der Straße. Sekundenbruchteile vor dem Schuss hatte er Curry aus dem Gebüsch kommen und mit seiner Pistole auf Mandy zielen sehen. Da Kade keine Zeit geblieben war, nach seiner eigenen Waffe zu greifen, hatte er sich rücklings von seinem Pferd geworfen, in der Hoffnung, Curry damit so weit abzulenken, dass er sein Ziel verfehlte, und der Trick, so verzweifelt er gewesen war, hatte auch tatsächlich funktioniert - hatte Gott sei Dank tatsächlich funktioniert.
    »Ich sagte Ihnen doch, es war ein Unfall«, lamentierte Curry. »Wann wird das aufhören wehzutun?«
    »Irgendwann nächste Woche, schätze ich.« Der Doc legte dem Gefangenen einen Verband an und gab den beiden losen Enden des Stoffstreifens einen gehörigen Ruck, bevor er sie ordentlich verknotete und sich dann anschickte, die Zelle zu verlassen.
    Rafe ließ den Gefangenen los und folgte dem Arzt, zog krachend die Tür hinter sich zu und ließ das Schloss zuschnappen.
    Der Doc blickte zu der Kanne auf dem Ofen hinüber, der inzwischen ein angenehmer Kaffeeduft entstieg. Wieder rülpste er lautstark und suchte Kades Blick. »Wie ich hörte, haben Sie heute ein Pferderennen verloren, Marshal . Gegen eine Frau.«
    Er hatte nicht nur verdammt Recht, der Doc, sondern war zudem auch noch stocknüchtern. All dieses Taumeln, Schwanken und Augenverdrehen war nichts als Schauspielerei gewesen.

Kapitel 24
     
    D as Kleid zu kaufen war kein Problem gewesen, aber Minnie dazu zu bringen, sich von dem Gewehr zu trennen, kostete Kade dann doch einige Überredungskunst. Angeblich hatte sie es jemandem namens Jim Dandy versprochen und würde nun ein neues aus Tucson kommen lassen müssen, falls sie dieses hier verkaufte. Kade erhöhte sein Angebot noch einmal um die Hälfte des ursprünglichen Preises, und so gelangten sie dann schließlich doch zu einer Einigung.
    Er kam gerade mit seinen Einkäufen aus dem Gemischtwarenladen, als zwei stattliche Damen aus der Gemeinde ihn fast umrannten, so beeilten sie sich, Minnies Laden zu betreten.
    »Was kann man von so einer auch schon erwarten!«, plusterte sich eine der Damen auf.
    »Einen nackten Mann in ihrem Hotelzimmer

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