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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Pinto-Stute, in deren Sattel das funkelnagelneue Gewehr steckte, das er ihr selbst gekauft hatte.
    Nachdem er sich einen Weg durch die Menge der Männer und Pferde gebahnt hatte, blieb er vor Mandy stehen und erhob den Blick zu ihrem entschlossenen Gesicht. Ihre Augen waren gerötet, vom Weinen um John und Emmeline wahrscheinlich, ihr langes Haar hatte sie unter einem alten Hut verborgen, und ihr Kinn war trotzig vorgeschoben.
    »Steig von diesem Pferd ab und geh zurück ins Hotel«, befahl Kade beherrscht, während er die Zügel ihrer Stute ergriff. Er hatte keine andere Wahl, als seine eigene Trauer auf später zu verschieben. John würde vor allem wollen, dass diese Banditen gefasst wurden, und Emmeline würde wieder genesen, falls es einen Gott im Himmel gab. Und in der Zwischenzeit war Kade fest entschlossen, sich auf seine unmittelbar bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren - die Bande zu fassen, die das Gefängnis beschossen hatte -, und die Sache zu Ende zu bringen, was immer es auch erfordern mochte.
    »Ich bin dir keine R echenschaft schuldig, Kade McKettrick, oder zumindest jetzt noch nicht«, widersprach Mandy rebellisch. »Ich kann reiten und schießen, und es ist mehr als offensichtlich, dass du meine Hilfe brauchst, ob es dir gefällt oder nicht.«
    Unter dem gedämpften Gelächter der anderen Männer, die offenbar schamlos lauschten, schloss Kade die Augen und zählte in Gedanken bis zehn, bevor er Mandy wieder ansah. »Was ich brauche«, erwiderte er so ruhig wie möglich, »ist, dich in Sicherheit zu wissen. Wenn du mir wirklich helfen willst, Mandy, dann bleibst du hier und kümmerst dich um Emmeline und Becky.«
    Vermutlich war es ihr völlig schnuppe, ob er sich um sie sorgte oder nicht, aber er konnte sehen, dass er sie immerhin ein wenig nachdenklich gestimmt hatte, und zögerte keine Sekunde, diesen kleinen Vorteil auszunutzen.
    »Wie halten sie sich, die beiden?«, fragte er.
    Mandy biss sich auf die Lippe, und ihre Augen wurden feucht. »Becky starrt die Wand ihres Zimmers an, als könnte sie hindurchsehen, und sie spricht mit niemandem. Emmeline habe ich heute noch nicht gesehen.«
    Und dann kam R afe, der sein Pferd am Zügel führte und wie jemand aussah, der die ganze Nacht mit dem Teufel gerungen hatte.
    Kade hörte auf, mit Mandy zu streiten, und ging auf seinen Bruder zu. »Was tust du denn hier?«, erkundigte er sich ruhig. Es lag etwas so Ungeduldiges und Fiebriges in R afes Haltung, als würde er beim kleinsten Anlass explodieren.
    R afe erwiderte Kades Blick nicht, und vielleicht war das auch besser so. »Das Gleiche wie du«, erklärte er knapp. »Dies hier geht uns schließlich alle etwas an.«
    Kade war versucht, Rafe eine Hand auf die Schulter zu legen, weil er keinen anderen Weg sah, ihn zu trösten, doch sogar dazu fehlte ihm der Mut, weil alles an Rafe ihm zuzuschreien schien, sich von ihm fern zu halten. »Es tut mir Leid, dass Emmeline das Kind verloren hat.«
    »Es ist besser, wenn wir nicht darüber reden.« Und damit wandte Rafe sich ab, kehrte seinem Bruder den Rücken zu und schwang sich in den Sattel.
    Kade blieb einen Moment lang stehen, um diesen neuerlichen Kummer zu verarbeiten, bevor er zu Mandy zurückging.
    Ihr Kinn war noch genauso trotzig vorgeschoben wie zuvor. »Rafe hat Recht«, meinte sie. »Dies hier geht mich ebenso sehr was an wie alle anderen.«
    »Sind wir nun bereit zum Aufbruch, Marshal ?«, rief einer der Männer aus der Sicherheit der Menge. »Oder wollen Sie den ganzen Tag hier herumstehen und mit der Kleinen quatschen?« Dieser Frage folgten noch verschiedene andere, die alle darauf abzielten, Kade zu ärgern. Und das gelang den Männern auch.
    Aber Kade beherrschte sich noch immer und starrte Mandy unablässig an, als könnte er sie kraft seines Willens dazu zwingen zu gehorchen. »Denk an Emmeline«, bat er. »Wenn du an ihrer Stelle wärst und sie an deiner, was würdest du dann wollen, das sie täte?«
    Mandy errötete, und ihre Augen funkelten vor Eigensinn. »Hol dich der Teufel, Kade!«, fauchte sie. »Das ist nicht fair.«
    Er zog lediglich eine Augenbraue hoch und wartete.
    »Ach, na schön, in Ordnung«, gab sie schließlich nach. Hoch erhobenen Hauptes und kerzengerade auf ihrer kleinen Pinto-Stute sitzend, wendete sie ihr Pferd, um zum Hotel zurückzureiten. Einerseits war Kade erleichtert, weil sie zur Vernunft gekommen war. Andernfalls wäre er vielleicht gezwungen gewesen, sie irgendwo einzusperren. Andererseits jedoch fühlte

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