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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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noch splitternackt war.

13

    Picknick mit Templern
    V or dem Frühstück nahm Alexia Floote einen Augenblick beiseite und zog ihn in eine verschwiegene Ecke.
    »Wegen dieser Reliquiensache müssen wir eine Nachricht an die Königin senden. Oder zumindest an BUR . Ich kann nicht glauben, dass Sie davon wussten und es nie irgendjemandem erzählt haben. Andererseits nehme ich an, dass Sie nie irgendjemandem irgendetwas erzählen, nicht wahr, Floote? Nicht einmal mir. Dennoch, ich weiß es jetzt, und ich werde die britische Regierung darüber informieren. Man stelle sich das nur vor, Körperteile von Außernatürlichen als Waffe zu verwenden! Denken Sie nur, was die damit anstellen könnten, wenn sie wüssten, wie man sie mumifiziert!«
    »Sie sind nicht länger Muhjah, Madam. Die Sicherheit des Reiches in übernatürlichen Belangen ist nicht mehr Ihre Angelegenheit.«
    Alexia zuckte mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Ich kann einfach nicht anders. Ich mische mich nun einmal gern ein.«
    »Jawohl, Madam. Und das im großen Stil.«
    »Nun, meine Mama sagte immer, was man am besten kann, sollte man in so großem Stil wie möglich tun. Natürlich bezog sie sich da aufs Einkaufen, aber ich war immer der Meinung, dass das der einzige vernünftige Satz war, den sie in ihrem ganzen Leben je von sich gegeben hat.«
    »Madam?«
    »Wir haben es geschafft, diese Mumiensache geheim zu halten, sogar vor Madame Lefoux. Will damit sagen, wir dürfen nicht zulassen, dass irgendjemand erfährt, dass Mumien nützliche Waffen abgeben. Das würde einen fürchterlichen Ansturm auf Ägypten auslösen. Wenn die Templer herausfinden, wie der Mumifizierungsprozess funktioniert, bin ich in ernsten Schwierigkeiten. Zurzeit sorgen zwei Faktoren dafür, dass tote Außernatürliche nur in ganz besonderen Fällen eingesetzt werden können: die natürliche Verwesung und dass das Gewebe in Formaldehyd konserviert werden muss.« Alexia rümpfte die Nase. »Diese Angelegenheit betrifft die übernatürliche Sicherheit. Italien und die anderen konservativen Länder müssen um jeden Preis daran gehindert werden, in Ägypten Ausgrabungen durchzuführen. Wir können nicht riskieren, dass sie die Wahrheit über die Gottesbrecher-Plage herausfinden.«
    »Ich kann Ihre Argumentation nachvollziehen, Madam.«
    »Sie werden eine plötzliche Unpässlichkeit vortäuschen müssen, die Sie daran hindert, an diesem Picknick teilzunehmen, zu dem mich der Präzeptor schleifen will. Begeben Sie sich bei Sonnenuntergang zu dem äthografischen Transmitter von Florenz und senden Sie eine Botschaft an Professor Lyall. Er wird wissen, was er mit dieser Information anzustellen hat.« Alexia kramte in den Rüschen ihres Sonnenschirms herum, bis sie die richtige Geheimtasche gefunden hatte, holte die Kristallröhre hervor und reichte sie Floote.
    »Aber Madam, es ist gefährlich für Sie, ohne mich in Italien unterwegs zu sein!«
    »Ach, papperlapapp! Madame Lefoux hat meinen Sonnenschirm wieder vollständig mit der notwendigen Bewaffnung aufgefüllt. Ich werde den Präzeptor und einen ganzen Trupp Templer bei mir haben, die mich beschützen werden, selbst wenn sie mich nicht ansehen können oder wollen. Außerdem habe ich mir das hier zugelegt.« Alexia zog eine Knoblauchzehe hervor, die sie an einer langen Kordel um den Hals trug. »Mir wird schon nichts zustoßen.«
    Floote sah nicht überzeugt aus.
    »Wenn es Ihnen dabei hilft, Ihre Ängste zu zerstreuen, dann geben Sie mir eine Ihrer Pistolen und etwas von der Reservemunition, die Sie gestern gekauft haben.«
    Das schien Floote nicht im Geringsten zu beruhigen. »Sie wissen doch gar nicht, wie man damit schießt.«
    »Wie schwer kann das schon sein?«
    Nachdem er Alexia nun schon ein Vierteljahrhundert lang kannte, hätte Floote wissen müssen, dass er keine Diskussion mit ihr gewinnen konnte, vor allem nicht er, der er ein Mann weniger Worte war und noch weniger Lust hatte, diese auch einzusetzen. Mit einem schwachen Seufzer der Missbilligung erklärte er sich bereit, die Botschaft zu senden, dann verließ er das Zimmer, allerdings ohne Alexia eine seiner Pistolen überlassen zu haben.
    Professor Lyall verbrachte die letzte Stunde vor der Morgendämmerung damit, sich mit den Folgen von Biffys plötzlicher Verwandlung in einen Werwolf und des Wesirs plötzlicher Verwandlung in einen Leichnam auseinanderzusetzen. Fürs Erste suchte er das nächstgelegene sichere Versteck auf, von dem niemand auf die Idee kommen würde,

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