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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Rudelangelegenheiten einmischte. Er und Lord Maccon konnten sich seit jener schicksalhaften Bridge-Partie nicht besonders gut leiden. Tatsächlich hatte Lord Maccon daraufhin das Kartenspielen sogar gänzlich aufgegeben.
    Mit seinem wie üblich schlechten Timing kehrte Lord Maccon just in diesem Augenblick von seinem Ausflug zurück. Er marschierte herein, nur mit einem Mantel bekleidet, den er schwungvoll ablegte und achtlos in die Nähe des Hutständers warf, und hatte eindeutig die Absicht, weiter in den kleinen Garderobenraum zu gehen, um dort seine Kleidung anzuziehen.
    Nackt wie er war, verharrte er und schnupperte witternd. »Oh – hallo, Fluffy! Was machen Sie denn außerhalb Ihres Buckingham-Gefängnisses?«
    »Ach, um Himmels willen!«, stieß Professor Lyall frustriert hervor. »Bitte reißen Sie sich zusammen, Mylord!«
    »Lord Maccon, unschicklich wie immer, wie ich sehe«, entgegnete der Diwan ungehalten, ohne auf den Spitznamen, den der Earl ihm verpasst hatte, einzugehen.
    Dazu verurteilt und auch entschlossen, vorerst nackt zu bleiben, stakste der Earl um Lyalls Schreibtisch herum, um sich anzusehen, was dieser gerade las, da es, wie er vermutete, irgendetwas mit der unerwarteten Anwesenheit des zweitmächtigsten Werwolfs von ganz Großbritannien zu tun haben musste.
    Der Diwan ignorierte Lord Maccon mit erstaunlicher Selbstbeherrschung und setzte seine Unterhaltung mit Professor Lyall fort, als habe der Earl sie nicht unterbrochen. »Ich befürchte, dass es dem fraglichen Gentleman gelungen ist, das Westminster-Haus von seiner Denkweise zu überzeugen, sonst hätte er diesen Befehl nicht gesendet.«
    Professor Lyall runzelte die Stirn. »Nun ja, in Anbetracht …«
    »Ein offizieller Tötungsbefehl – für meine Frau?«
    Man mochte meinen, Professor Lyall hätte sich nach mehr als zwanzig Jahren an das Gebrüll seines Alphas gewöhnt, dennoch zuckte er zusammen, als es mit solcher Vehemenz so dicht an seinem Ohr ertönte.
    »Dieser feige, blutsaugende Sack verfaulenden Fleisches! Ich schleife seinen erbärmlichen Kadaver am hellichten Tag in die Sonne – und ob ich das tue!«
    Der Diwan und Professor Lyall sprachen einfach weiter, so als würde Lord Maccon neben ihnen nicht gerade überkochen wie ein Topf voll besonders übel schmeckendem Porridge.
    »Außernatürliche unterliegen der Zuständigkeit von BUR «, sagte Lyall kühl.
    Der Diwan wiegte den Kopf. »Dennoch scheinen die Vampire zu glauben, sie hätten das Recht, die Angelegenheit in ihre eigenen Fänge zu nehmen. Nach Meinung des Wesir ist das, was diese Frau in sich trägt, eindeutig nicht außernatürlich und darum auch nicht BUR -Angelegenheit.«
    »Diese Frau ist meine Gemahlin! Und die Blutsauger versuchen, sie zu töten!« Dem Alpha kam der jähe Verdacht, man könnte Verrat an ihm geübt haben, und entsprechend vorwurfsvoll wandte er sich an seinen Beta. »Randolph Lyall! Wussten Sie etwa davon? Und Sie haben mir nichts gesagt?« Er wartete die Antwort darauf gar nicht erst ab. »Das war’s! Ich gehe!«
    »Ja, ja, schon gut, das ist jetzt nicht so wichtig«, versuchte Professor Lyall erfolglos, seinen Alpha zu beschwichtigen. »Entscheidend ist die Frage: Was ist es dann, was die Vampire glauben, das sie in sich trägt?«
    Der Diwan zuckte mit den Schultern, zog sich die Kapuze wieder über den Kopf und wandte sich zum Gehen. »Das, denke ich, ist Ihr Problem. Ich habe bereits genug riskiert, indem ich Sie auf die Sache aufmerksam gemacht habe.«
    Professor Lyall erhob sich und reichte dem Werwolf über den Schreibtisch hinweg die Hand. »Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie uns diese Information haben zukommen lassen.«
    Der Diwan ergriff seine Hand. »Halten Sie einfach nur meinen Namen aus der Sache heraus. Das ist eine persönliche Angelegenheit zwischen Woolsey und den Vampiren. Bei diesem ganzen Debakel wasche ich meinen Pelz in Unschuld.« Er wandte sich noch einmal Lord Maccon zu. »Ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie diese Frau nicht heiraten sollen, Conall. Und ich hatte Ihnen gesagt, dass dabei unmöglich etwas Gutes herauskommen kann. Man stelle sich das nur vor, sich mit einer Seelenlosen zu verbinden.« Er schnaubte verächtlich. »Ihr Jungwölfe – so unbesonnen!«
    Lord Maccon wollte dagegen protestieren, doch Professor Lyall schüttelte dem Diwan fest die Hand, so wie Rudelbrüder, nicht wie Herausforderer. »Wir haben verstanden. Und nochmals vielen Dank!«
    Mit einem letzten missbilligenden Blick auf

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