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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Französin, mit ihr anzubandeln, geradezu befremdlich.
    »Spielverderber«, meinte die Erfinderin mit einem schiefen Lächeln und zog sich auf ihr Zimmer zurück, doch bevor Alexia ihr eigenes betreten konnte, hörte sie ihre Freundin einen Wutschrei ausstoßen.
    »Also das ist doch eine absolute Frechheit!«
    Alexia und Floote tauschten einen erschrockenen Blick aus.
    Eine französische Schimpftirade der Empörung ergoss sich aus der immer noch angelehnten Tür.
    Alexia klopfte zaghaft. »Ist bei Ihnen alles in Ordnung, Genevieve?«
    »Nein, das ist es nicht! Diese Idioten! Sehen Sie nur, was sie mir zum Anziehen gegeben haben!«
    Alexia steckte die Nase ins Zimmer und entdeckte Madame Lefoux, wie sie mit einem Ausdruck tiefster Empörung auf dem Gesicht ein Kleid aus rosa kariertem Baumwollstoff hochhielt, das so über und über mit Rüschen bedeckt war, dass es sogar noch Alexias Nachthemd in den Schatten stellte.
    »Das ist eine Beleidigung!«
    Alexia entschied, dass es unter diesen Umständen besser war, sich zurückzuziehen. Dann aber blieb sie doch noch einmal stehen. »Lassen Sie es mich wissen, sollten Sie Hilfe beim Anziehen brauchen«, sagte sie mit einem Grinsen. »Zum Beispiel … oh, ich weiß nicht, vielleicht mit der Tournüre?«
    Madame Lefoux warf ihr einen finsteren Blick zu, und Alexia räumte triumphierend das Feld, nur um auf ihrem eigenen Bett ein Kleid von ebenso gerüschter Ungeheuerlichkeit vorzufinden.
    Also wirklich, dachte sie seufzend, als sie es anlegte, so etwas trägt man in Italien heutzutage?
    Ihr Kleid war orange.
    Professor Randolph Lyall war bereits seit drei Nächten und zwei Tagen auf der Jagd, und das mit nur sehr wenig Schlaf. Das einzige Ergebnis jedoch war ein Hinweis auf den Verbleib von dem, was Lord Akeldama gestohlen worden war. Dieser Hinweis stammte von einem hoch angesehenen Geister-Spion, den man dem Wesir in den Pelz gesetzt hatte – wenn man das bei einem Vampir so sagen durfte.
    Professor Lyall hatte Lord Maccon losgeschickt, damit der dieser Sache nachging, und er hatte es natürlich so gedeichselt, dass der Alpha dies für seine eigene Idee hielt.
    Doch wesentlich länger würde er den Earl nicht in England halten können. Es war ihm zwar gelungen, ihn mit einer Reihe von Aufgaben abzulenken, aber Alpha blieb Alpha, und es machte Lord Maccon ganz kribbelig, dass Alexia irgendwo dort draußen herumlief in dem Glauben, es würde ihn nicht kümmern, was mit ihr geschah.
    Da er den Earl beschäftigt halten musste, blieb die Schreibtischarbeit an Professor Lyall hängen. Jeden Tag nach Sonnenuntergang sah er nach, ob eventuell ein Äthogramm von Lady Maccon eingetroffen war, danach verbrachte er die meiste Zeit damit, sich durch die ältesten Aufzeichnungen von BUR zu wühlen. Er hatte sie aus den Tiefen des Archivs holen lassen, wofür sechs Formulare in dreifacher Ausfertigung, eine Schachtel Konfekt zur Bestechung des Verwalters und ein direkter Befehl von Lord Maccon nötig gewesen waren.
    Die Berichte erstreckten sich zurück bis zu der Zeit, als Königin Elizabeth BUR gegründet hatte. Bereits die ganze Nacht lang sah er sie durch, doch er hatte bisher nur wenige Verweise auf Außernatürliche gefunden, noch viel weniger auf weibliche und rein gar nichts über ihre Nachkommen.
    Mit einem Seufzen sah Lydall von den Unterlagen auf, um seinen Augen einen Moment Erholung zu gönnen. Die Morgendämmerung stand kurz bevor. Wenn Lord Maccon nicht bald zurückkehrte, würde er als nackter Mensch durch die Stadt schleichen müssen.
    Wie auf diesen bloßen Gedanken hin öffnete sich knarrend die Tür des Büros, doch der Mann, der eintrat, war nicht Lord Maccon, obwohl er beinahe so groß wie der Woolsey-Alpha war und sich mit der gleichen Selbstsicherheit bewegte. Doch er war vollständig angezogen, wenn er auch offensichtlich eine Verkleidung trug. Dennoch erkannte Lyall sofort und zweifelsfrei, um wen es sich handelte, als er witternd die Luft durch die Nase sog – Werwölfe hatten einen ausgezeichneten Geruchssinn.
    »Guten Morgen, Lord Slaughter. Wie geht es Ihnen?«
    Der Earl of Upper Slaughter – Oberster Befehlshaber der Royal Lupine Guard (auch bekannt als die »Knurrer Ihrer Majestät«), ehemaliger Feldmarschall, Inhaber eines Sitzes in Königin Victorias Schattenkonzil und am besten bekannt als der Diwan – schob sich die Kapuze vom Kopf und starrte Professor Lyall wütend an. »Nicht so laut, kleiner Beta! Es besteht kein Grund, meine Anwesenheit

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