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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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vertrauen, Izzy«, sagte er. Sie wusste, er meinte nicht den FBI-Agenten.
    »Wie du ihm vertraust.«
    »Ich würde Jake mein Leben anvertrauen. Das tue ich seit Langem.«
    »Er hat gesagt, du wärst derjenige, der ihn damals gerettet hat. In der Nacht, als sein Stiefvater starb.«
    Nick schüttelte den Kopf. »Jake hat sich selbst gerettet. Das Einzige, was ich dazu beigetragen habe, war, ihn zur Notaufnahme zu fahren, weil der Rettungswagen nicht schnell genug kam.«
    Agent Harris räusperte sich. Er wartete in der Eingangstür. »Wir sind so weit, Ma’am. Die Senatorin wurde benachrichtigt, dass wir Sie jetzt in Schutzhaft nehmen.«
    »Es wird dir gut gehen«, wiederholte Nick. Sie hatte keine andere Wahl, als ihm zu glauben. Sie ließ sich von Agent Harris aus dem Haus führen, in dem sie sich zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr aus Afrika sicher gefühlt hatte. Sie stiegen in die schwarze Limousine.
    Er stellte sie Agent Callum vor, der hinter dem Steuer saß. Er war nicht annähernd so freundlich. Sein Schädel war glattrasiert, und er drehte sich nur ansatzweise zu ihr um, würdigte sie keines Blickes und scherte im nächsten Augenblick aus der Parklücke aus.
    Sein Fahrstil war auf Sicherheit bedacht. Das fand sie beruhigend.
    Sie fühlte sich miserabel und kauerte sich auf dem Rücksitz zusammen. Ihre Reisetaschen standen neben ihr. Und obwohl sie es eigentlich nicht wollte, drehte sie sich um und schaute aus dem Rückfenster, bis sie das Haus nicht mehr sehen konnte.
    Die Männer auf den Vordersitzen hörten Radio und tranken Kaffee. Kaffee! Als würde es sich nur um einen weiteren Arbeitstag handeln, und als hätte der Auftrag, sie in Schutzhaft zu nehmen, für die beiden keine Bedeutung.
    »Ich glaube, ich will wieder zurück«, sagte sie. Niemand hörte sie. Oder sie hörten sie, antworteten aber nicht. »Ich glaube, es ist alles ein Fehler …«
    »Kein Fehler, Ma’am«, sagte der Mann, der sie vom Haus zum Auto geführt hatte. Seine Stimme klang etwas schleppender als noch vorhin. »Ihre Mutter …«
    Er verstummte und kippte zur Seite. Sein Kopf knallte gegen das Seitenfenster.
    »Oh mein Gott, er ist bewusstlos! Sie müssen sofort den Wagen anhalten.« Isabelle schob sich zwischen die beiden Vordersitze. Der Fahrer bremste nicht.
    »Deine Mutter wollte es so, Isabelle.«
    Ihre Hände krampften sich um die Sitze. Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei. Ihre Welt geriet aus den Fugen, während der Wagen Fahrt aufnahm.
    »Ich habe dir doch versprochen, dass ich zurückkomme. Und ich halte meine Versprechen immer ein.«
    Geiseln genommen. Status der Mission: bereit.
    Lasst die Kriegsspiele beginnen.
    Der Raum, in dem sich die Schließfächer der Teammitglieder befanden, war unerträglich laut. Jemand hatte das Radio aufgedreht. Chris und Zane sangen und tanzten, während sie sich auf die Trainingsmission vorbereiteten.
    Nick hatte sich zurückgezogen und bereitete sich allein auf den Einsatz vor. Er zog sich rasch an, suchte die Ausrüstung zusammen, die er in der vordersten Kampflinie brauchte, und begann dann, die Tarnfarbe aufzutragen. Er band sein Haar mit einem Camouflagebandana aus dem Gesicht und verteilte die Farbe mit den Fingern in seinem Gesicht. Jeden Quadratzentimeter seiner Haut bedeckte er damit. Die Grün-, Braun- und Schwarztöne ließen ihn mit seiner Umgebung verschmelzen. Er verteilte die Farbe tiefer als bloß bis zum Halsausschnitt, weil er die Angewohnheit hatte, absichtlich den Kragen seiner T-Shirts kaputtzureißen. Er ertrug einfach nichts um seinen Hals, und darum bemalte er auch die Haut bis zu seiner Brust mit den Tarnfarben.
    Weniger als fünf Minuten später schleppte er einen zwanzig Kilo schweren Rucksack über den zugefrorenen Pfad. Es war fast stockfinster. Der Schneefall wurde langsam weniger, und sein Nachtsichtgerät spielte verrückt. Aber er war noch in die richtige Richtung unterwegs. Instinkt gepaart mit jahrelanger Erfahrung verrieten ihm das.
    Ein Gefangener auf sechs Uhr , zeigte er an. Chris nickte, als wisse er das bereits. Er wusste es immer schon vorher.
    In der Nacht, als sie Isabelle retteten, war Nick nur mit geringer Verspätung zum Treffpunkt gekommen. Er musste wegen feindlichen Beschusses die Route ändern, weil er sich auf kein Feuergefecht einlassen konnte. Und Chris war damals bereits verschwunden, um einen Wagen zu organisieren.
    Sein Bruder behauptete, es sei so eine symbiotische Sache, weshalb er die Männer so gut kannte. Nick war

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