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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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hast, solltest du das alles bereits wissen.«
    »Genug.« Chris hielt noch immer Jakes Schulter umfasst. »Jake, du wirst dich so weit wie möglich zurückziehen. Lass Nick und mich uns um sie kümmern. Du arbeitest ab sofort nur noch am Rande mit.«
    »Das kann ich nicht tun … es würde sie misstrauisch machen.«
    »Ist sie das nicht jetzt schon?«, forderte Nick ihn heraus.
    »Sie ist mit Arbeit eingedeckt – im Moment macht sie Vierzehn-Stunden-Schichten. Aber sobald sie irgendwas vermutet …«
    »Und sie findet es nicht merkwürdig, dass du sie gefragt hast, ob sie bei dir einziehen will? Nachdem ihr euch wie lange kennt …? Einen Tag?«
    »Er kennt sie schon länger«, bemerkte Chris.
    Nick fluchte leise und starrte zur Decke. »Die Frau lähmt dich ja geradezu, Alter.«
    »Ja, das tut sie«, gab Jake zu. Er starrte Nick an, doch der hielt jetzt den Mund. Chris verstand solche Sachen, aber Nick verhielt sich dann immer, als sei es undenkbar, einer Frau nahe zu sein.
    »Ich werde mal ein paar Schulden einfordern und sehen, was ich herausbekommen kann«, bot Nick schließlich an. Er klang dabei nicht besonders glücklich.
    »Das habe ich schon versucht«, sagte Jake. »Die Akten sind unter Verschluss.«
    »Keiner von uns hat besonders viel Zeit«, sagte Chris. Er ließ die Hand auf Jakes Schulter liegen, als wollte er ihn beruhigen. »Wir werden unser Bestes tun, um sie im Auge zu behalten. Aber wir sollten uns auch unseren nächsten Schritt überlegen.«
    »Was denn? Willst du in ihrem Zimmer schlafen, damit sie nachts nicht geklaut wird?«, fragte Nick.
    »Nein, das wird wohl nicht gehen«, murmelte Jake. »Aber die Fenster und die Umgebung sind mit der Alarmanlage verdrahtet. Und wenn sie die Fenster öffnet, sind auch die Fliegengitter verdrahtet.«
    »Wenn der Typ ins Haus kommen will, schafft er das auch.«
    »Es ist nicht dasselbe wie in Afrika. Damals hatte sie uns nicht.«
    »Wenn wir wüssten, wie er sie aus der Klinik hat entführen können, wäre das hilfreich«, überlegte Chris. »Hat sie dir irgendwas darüber erzählt?«
    »Nein. Was gibt es da zu wissen? Er hat sie rausgezerrt. Muss mitten in der Nacht passiert sein, tagsüber wäre es vermutlich zu schnell bemerkt worden.«
    »Manchmal ist es sinnvoller, so was bei Tageslicht zu machen.«
    »Sie ist auch auf dem Stützpunkt in Gefahr. Es ist ja nicht besonders schwer, da reinzukommen, vor allem nicht, wenn man eine Uniform trägt. Wer weiß, ob Rafe nicht ursprünglich hier stationiert war. Wissen wir was darüber?«, fragte Nick.
    Jake schüttelte den Kopf. »So weit bin ich nicht gekommen.«
    »Bist du der Sache gewachsen? Noch sollst du dich ja von der Verletzung erholen«, meinte Nick.
    »Ich bin der Sache gewachsen.«
    »Dann gibst du nur vor, in sie verknallt zu sein, damit sie in deiner Nähe bleibt?«, bohrte Nick nach.
    Er wünschte, er könnte die Frage mit Ja beantworten, aber inzwischen hatte er keinen Grund mehr zu lügen. »Nein. Nicht wirklich.«
    »Scheiße«, murmelte Nick. »Schläfst du mit ihr?«
    »Nick …« Chris sandte einen warnenden Blick in die Richtung seines Bruders, ehe er seine Aufmerksamkeit auf Jake richtete. »Dann solltest du zumindest ab jetzt eine gewisse Distanz zu ihr wahren. Du magst sie, aber dafür ist im Augenblick keine Zeit. Du musst bei klarem Verstand sein. Darfst nur daran denken, sie zu beschützen, und nicht …«
    »Sprich es nicht aus«, unterbrach Jake ihn gefährlich leise. Chris lächelte leicht, als wäre sein Eindruck bestätigt worden. Nick trank den Rest Milch aus, ehe er sprach.
    »Geh zu Cal, und rede mit ihm, Jake. Bei der Sache können wir jede helfende Hand gebrauchen.«

 
    14
    Als Jake sie am Morgen zur Klinik fuhr, war Isabelle ziemlich schweigsam und in ihre Gedanken versunken. Sie verabschiedete sich mit einem knappen »Tschüss« von ihm, als sie aus dem Wagen stieg. Wieder einmal hing er den ganzen Tag in der Klinik herum, ohne dass jemand Notiz von ihm nahm, und er beobachtete, wie sie ihren fast täglichen Lauf am Strand absolvierte. Dieses Mal schaffte sie eine längere Strecke.
    Fast wäre er zu ihr gegangen, als sie vornübergebeugt dastand und die Hand in ihre Seite presste.
    Das Tempo, das er einlegen musste, um ihr in gebührendem Abstand zu folgen, reichte nicht mal, um seinen Herzschlag zu beschleunigen. Weil er wegen seiner Verletzung nicht so hart trainieren durfte, wie er es eigentlich gern getan hätte, und es zwischen ihm und Isabelle keine Grenzen gab –

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