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Entfuhrt

Entfuhrt

Titel: Entfuhrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Koppel Hans
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lieber Samstag sagen? Wenn das Wetter stabil bleibt, können wir grillen.«
    Nour lachte. Mike verstand nicht.
    »Was?«
    »Grillen.«
    »Isst du kein Fleisch?«
    »Doch, absolut. Aber das klang so, wie soll ich sagen, süß.«
    »Süß?«
    »Ja, süß, putzig.«
    »Was ist am Grillen putzig?«
    »Es ist putzig, weil es so rührend ist«, meinte Nour. »Männer, die beweisen wollen, dass sie alles können. Wie omnipotente Kinder. Können alles allein.«

39. KAPITEL
    Blockierung des Ich
     
    Um die Demütigungen und ständigen Übergriffe zu ertragen, beginnt das Opfer, sich von seinem eigenen Körper zu distanzieren. Nicht das Opfer selbst wird ausgenutzt, sondern jemand anderes. Der Körper wird zu einer Hülle, die nichts mit ihm zu tun hat. Diese äußerste Form der Selbstverachtung kann mit der Zeit so stark werden, dass das Opfer nie mehr zu seinem wirklichen Ich zurückfindet.
     
    Es klopfte, und Ylva stellte sich mit den Händen sichtbar auf ihrem Kopf auf.
    Die Tür wurde geöffnet, und Gösta Lundin trat ein. Er hielt eine Tüte in der Hand. Ylva versuchte ihn anzulächeln. Er sah sie missmutig an.
    »Du bist nicht geschminkt«, sagte er und machte die Tür hinter sich zu.
    »Entschuldigung.«
    Gösta deutete zum Bad, und Ylva eilte dorthin.
    Als sie wieder erschien, waren ihre Lippen sehr rot und die Lider geschwärzt. Gösta stand neben dem Bett und
knöpfte sich das Hemd auf. Er hatte sich bereits die Hose ausgezogen und zusammengefaltet auf die Bettkante gelegt.
    »Auf die Knie.«
    Ylva kniete sich vor ihn hin und nahm mit beiden Händen den Bund seiner Unterhose. Sie zog sie vorsichtig herunter, während sie lächelnd zu ihm hochschaute. Ihr Schauspiel ermüdete ihn, er hob seinen Schwanz hoch und schob ihn ihr in den Mund.
    »Hände auf den Rücken, nur der Mund. Ganz rein.«
    Ylva legte die Hände auf den Rücken und tat, was er befohlen hatte. Der Schwanz wurde in ihrem Mund immer größer, und sie wollte den Kopf zurückziehen, um nicht zu würgen, aber Gösta packte ihren Kopf und drückte sich rein.
    Ylva hustete, musste fast brechen und drehte instinktiv den Kopf zur Seite.
    »Verzeih«, sagte sie.
    Gösta zog sie an den Haaren hoch.
    »Hände auf den Rücken«, erinnerte er sie, als Ylva sich am Bett festhielt, um leichter auf die Füße zu kommen. »Im Bett auf die Knie.«
    Ylva drehte sich um und tat, was er sagte. Gösta gab ihr einen Stoß, und sie fiel mit dem Gesicht aufs Bett, dieses Mal, ohne sich mit den Händen abzufangen.
    »Die Hände bleiben die ganze Zeit auf dem Rücken gefaltet.«
    Als er fertig war, schob er sie zur Seite.
    Ylva saß auf dem Bett, während er sich ankleidete.
Der Lippenstift war verschwunden, der Lidschatten verschmiert. Es war lange her, dass er so hart mit ihr umgegangen war.
    »Meine Frau sagt, dass du schlampig geworden bist.«
    Ylva verstand nicht.
    »Die Wäsche«, sagte Gösta. »Du bügelst nur eine Seite. Das genügt nicht, du musst auch die Rückseite bügeln.«
    »Verzeih.«
    »Ich verstehe nicht, was du den ganzen Tag lang machst. Und bei der Sache bist du auch nicht. Ich will ja keine Gewalt anwenden, aber ich zögere nicht, es zu tun, falls es nötig sein sollte, damit du verstehst.«
    »Verzeih.«
    »Du leidest unter Größenwahn, du bildest dir ein, dass du etwas bedeutest. Du bedeutest nichts.«
    Er sah sie an.
    »Nächstes Mal erwarte ich etwas mehr Initiative.«
    Gösta seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Und dabei hatten Marianne und ich sogar davon gesprochen, dich raufkommen und das Haus putzen zu lassen.«

    Nour überreichte ein Paket in Geschenkpapier. Sanna nahm es mit beiden Händen begeistert entgegen.
    »Darf ich aufmachen?«, fragte sie.
    »Natürlich«, antwortete Nour.

    »Aber ich habe doch gar nicht Geburtstag.«
    »Man braucht auch nicht Geburtstag zu haben.«
    Sanna eilte in die Küche. Mike folgte ihr mit dem Blick und lächelte seinen Gast dann an. Er umarmte sie vorsichtig.
    »Willkommen.«
    »Danke«, sagte sie und zog eine Flasche aus der Tüte.
    Mike nahm sie entgegen und betrachtete das Etikett.
    »Kein ganz teurer«, meinte Nour, »aber sehr gut.«
    »Sicher hervorragend. Vielen Dank. Kann ich dir deinen Mantel abnehmen?«
    Er hängte ihren Mantel auf und bestand darauf, dass sie ihre Schuhe anließ.
    »Aber die sind ganz nass«, wandte Nour ein.
    »Kein Problem«, meinte Mike.
    »Hast du eine Putzhilfe?«
    »Bei dir klingt das fast so, als sei das was Schlechtes.«
    Mike legte die Hand an die Brust und tat so, als

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