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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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offenkundiger erscheint es mir, dass Charles irgendwo im Ausland ein Konto hat. Mir fallen all die überraschenden Geschäftsreisen ein, nach denen er gebräunt zurückkam. Ich wette, dieses Arschloch versteckt sein Geld in den Caymans.
    Ich schlüpfe mit klopfendem Herzen in unser Schlafzimmer. Normalerweise kommt Charles um diese Uhrzeit nie nach Hause – aber wenn doch? Schnell durchwühle ich seinen Nachttisch. Nichts Ungewöhnliches. Dann nehme ich mir den Schrank vor, durchsuche Taschen und Schuhkartons. Verdammt. Nichts.
    Wo können diese Unterlagen nur sein? Warum ist hier nichts?
    Erledigt lasse ich mich aufs Bett sinken und vergrabe das Gesicht in den Händen. Was mache ich nur falsch?
    Das Bett, sagt mir eine innere Stimme. Schau unters Bett.
    Ich falle auf die Knie, hebe den Überwurf an und “Nichts”, seufze erleichtert auf, als ich einen Karton entdecke, den ich schnell hervorziehe und durchsehe. Zwar kann ich nichts Belastendes entdecken, aber etwas erweckt meine Neugier. Eine Broschüre, auf der mehrere Boote in einer von malerischen Bergen umgebenen Bucht zu sehen sind. Riesige Buchstaben verkünden den Namen: “LOS SEUNOS”. Darunter steht “Resort and Marina”.
    Ich schlage das Heft auf. “Dreißig exklusive, luxuriöse Wohnungen mit Meeresblick”, lese ich laut vor. Die Nachtaufnahme eines beleuchteten Swimmingpools ist zum Sterben schön. Dann entdecke ich die Worte “Costa Rica's Central Pacific Coast”.
    Costa Rica!
    Plötzlich erinnere ich mich daran, dass Charles vor ein paar Wochen begann, Spanisch von einer Kassette zu lernen. Er behauptete, er wolle schlicht seinen Horizont erweitern, indem er eine zweite Sprache studierte.
    Dieser Scheißkerl. Jetzt ergibt alles einen Sinn.
    “Ich hab dich, du Arschloch.”
    Noch immer auf dem Boden hockend, lasse ich die Hand unter die Matratze gleiten. Ich kann nichts spüren, aber vielleicht komme ich nur nicht dran, deswegen reiße ich die Matratze vom Bett. Sie knallt gegen den Nachttisch und fegt die Lampe herunter.
    “Mist”, murre ich und werfe eilig einen prüfenden Blick auf den Lattenrost. Nichts.
    “Mrs. Crawford?”
    Katyas Stimme löst mir fast einen Herzinfarkt aus. Ich wirble herum, betrachte die heruntergezerrte Matratze und die aufgerissenen Schubladen.
    Und will mir gar nicht vorstellen, was sie jetzt wohl denkt.
    “Was ist denn passiert?”, fragt sie.
    Ich habe noch keine Ahnung, was ich sagen werde, als ich auf sie zugehe. “Ich habe Kondome in Charles' Nachttisch gefunden”, entfährt es mir. “Haben Sie eine Affäre mit meinem Mann?”
    “W-wie bitte?”
    “Haben Sie?”, dränge ich.
    “Natürlich nicht! Das würde ich niemals tun!”
    “Sie sind gefeuert, Katya. Fristlos.”
    “Aber Mrs. Crawford …”
    “Verschwinden Sie sofort, Katya. Ich kümmere mich darum, dass Charles Ihnen einen Scheck schickt.”
    Katya beginnt zu schluchzen. “Bitte, Mrs. Crawford. Ich brauche diesen Job.”
    Mein Herz hämmert wie verrückt. “Gut. Dann gehe ich jetzt. Aber machen Sie keinen Fehler, ich werde heute Abend über – das hier mit Charles sprechen!”
    Ich lasse die erschrockene und verzweifelte Katya im Schlafzimmer stehen. Als ich das Haus verlasse, beginne ich breit zu grinsen. “Costa Rica, ich komme.”
    Ich fahre gerade auf der I-285, als mein Handy klingelt. “Hallo?”
    “Ally! Wo zum Teufel steckst du?”
    Ich brauche eine Sekunde, um die Stimme zu erkennen. “Sam?”
    “Ja, ich bin's. In der einen Minute wohnst du bei mir, und in der nächsten bist du einfach verschwunden.”
    “Sam, das war vor einer Woche. Und es ist dir erst jetzt aufgefallen?”
    “Ach je”, stöhnt sie. “Die letzte Woche war wahnsinnig. Ich habe diesen Typ kennengelernt und bin bei ihm in seiner Wohnung geblieben. Zum ersten Mal seit langem dachte ich wirklich, ich wäre verliebt. Aber er hat es hinter meinem Rücken mit einer anderen Tänzerin getrieben. Kannst du dir das vorstellen? Erst ist er total in mich verknallt, und eine Woche später betrügt er mich schon. Deswegen traue ich Männern nicht. Ich habe den Arsch heute Morgen verlassen.” Endlich holt sie mal Luft. “Aber was gibt's Neues von Charles?”
    “Jede Menge”, erkläre ich. “Er hat nicht nur mich hintergangen, sondern auch die Stiftung, für die er ehrenamtlich arbeitet. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er im Ausland irgendwelche Immobilien besitzt. Um genau zu sein, muss ich so schnell wie möglich nach Costa Rica.”
    “Costa

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