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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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Vergleich zu fünfzig oder sechzig Jahren des Zusammenlebens wirklich nicht allzu viel.
    Als ich höre, wie das Wasser abgestellt wird, bringe ich mich mit einem angewinkelten Bein in eine aufreizende Stellung. Kurz darauf kommt Charles aus dem Badezimmer. Um die Hüfte hat er ein Handtuch geschlungen, und ich betrachte hingebungsvoll seinen Körper wie ein Verdurstender ein Glas Wasser. Seine Muskeln sind weicher als noch vor zehn Jahren, aber der Bauch ist noch immer flach. Ich vermisse den Pferdeschwanz, den er trug, als wir uns in einem Bibelcamp kennenlernten (meine Mutter drängte mich dazu), aber so habe ich mehr Platz, seinen Nacken zu küssen oder meine Finger darüberwandern zu lassen.
    Charles setzt sich auf den Rand des Bettes und nimmt seine Uhr vom Nachttisch. Ich beuge mich vor und streiche über seinen Rücken. Er weicht nicht zurück, und Himmel, das gibt mir ein gutes Gefühl. Eine Woche ist seit unserem sexuellen Zusammentreffen vergangen, und er stößt mich nicht mehr zurück, auch wenn wir nicht miteinander schlafen können.
    “Wann gehst du?”, fragt er.
    “Gegen elf.” Ich schaue auf die Uhr. Es ist erst kurz nach sieben, somit habe ich noch vier Stunden Zeit. “Vielleicht auch früher. Ich will gegen neun mit Claudia sprechen.” Die Mädels und ich fahren nach Pensacola. Claudia hat bis heute nichts von Adam gehört, naturgemäß ist sie völlig niedergeschlagen und freut sich wirklich auf unseren kleinen Ausflug.
    Charles dreht sich zu mir um. “Drei Tage in Florida, hm?”
    “Ja.” Ich zögere. “Wirst du mich vermissen?”
    “Das werde ich.” Er schaut mir tief in die Augen. “Und wie. Wenn du zurück bist, sollten wir vielleicht auch einen Wochenendtrip planen. So wie du es schon mal vorgeschlagen hattest. Dieses Hotel in Arizona?”
    “Wirklich?” Ich kann es nicht ändern, ich klinge begeistert.
    “Ja.” Er nickt. “Ich habe, was uns betrifft, ein besseres Gefühl, du nicht? Als ob wir wieder auf dem richtigen Weg wären.”
    “Oh, Charles. Mir geht es genauso.”
    Er küsst mich auf den Mund, sanft und vielversprechend. “Aber jetzt genieß erst mal die Zeit mit deinen Mädels. Ich weiß doch, wie sehr dich Claudia jetzt braucht.”
    “Ich weiß. Kannst du glauben, dass Adam sich als ein derartiger Scheißkerl herausstellt?”
    Charles zuckt nur mit den Schultern.
    “Hat er dir gegenüber je erwähnt, dass er sie verlassen will?”
    “Kein Wort hat er gesagt.”
    Nur bei der Erwähnung von Adam habe ich einen bitteren Geschmack im Mund, ich will jetzt nicht an ihn denken. Deswegen beuge ich mich etwas vor und küsse meinen Mann.
    “Versuchst du mich zum Bleiben zu überreden?”, fragt er leise.
    “Das weißt du doch genau.”
    “Eins nach dem anderen”, entgegnet er. “Eins nach dem anderen, dann werden wir schließlich auch ankommen.”
    “Gut, Ally”, verkündet Lishelle, kurz nachdem wir losgefahren sind. “Du grinst wie ein Honigkuchenpferd. Sag uns, was passiert ist.”
    Vom Rücksitz des Lexus SUV aus betrachte ich Lishelle, die hinterm Steuer sitzt. Sie hat recht, ich kann nicht aufhören, zu lächeln. Mein Gesicht tut schon fast weh.
    Claudia reckt den Hals, um mich anzusehen. “Gibt's irgendwelchen neuen Klatsch und Tratsch? Was Skandalöses? Oder – oh mein Gott – du hast eine Affäre, stimmt's?”
    “Nein, kein Tratsch und keine Affäre.”
    “Lishelle, stell das Radio leiser. Ich hab dich nicht verstanden. Sagtest du gerade, du hättest eine Affäre?”
    “Nein, das habe ich nicht gesagt, also schau mich nicht so an. Aber ich schätze, es geht um Sex. Charles und ich waren wieder zusammen.”
    Lishelle wirft den Kopf herum. “Mädchen, er hat dich flachgelegt?”
    “Nicht ganz, aber es war genauso befriedigend. Und wisst ihr was? Das geschah genau in dem Moment, in dem mir egal war, ob Charles mich jemals wieder anfassen würde oder nicht. Also, Claudia, vielleicht ist es gut, dass du Adam seit zwei Tagen nicht angerufen hast. Soll er sich doch Gedanken darüber machen, was mit dir los ist.”
    “Jetzt erzähl schon endlich”, fordert Lishelle mich kichernd auf.
    “Das war letztes Wochenende, gleich nach der Anprobe.” Wenn sich danach nicht das Drama von Claudia und Adam ereignet hätte, hätte ich die Geschichte längst schon erzählt. “Danach habe ich mir einige wunderschöne Dessous gekauft. Kaum zu Hause, bekam Charles einen Anruf und musste weg. Ich dachte mir, was soll's, ist doch egal. Ich probierte die Dessous an, und

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