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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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Egal was er verdient hat, dir steht die Hälfte zu.”
    Ich schüttle kläglich den Kopf, wünschte nur, ich könnte die Zeit zurückdrehen. “Ich bekomme keinen Penny. Es sei denn …” Mein Verstand beginnt trotz des Alkohols zu arbeiten. Mir fällt etwas ein, was ich lange vergessen hatte.
    “Es sei denn was?”, fragt Claudia.
    “Es sei denn, Charles verdient siebenstellig. Ich erinnere mich an einen Absatz im Ehevertrag, dass ich dann eine Art Provision bekomme. Eine sechsstellige Abfindung im Falle der Scheidung.”
    “Dann musst du dir doch keine Sorgen machen. Er verdient doch so viel?”
    “Ich bin nicht sicher. Ich … ich schätze aber schon. Doch selbst wenn, wie soll ich es anstellen? Ein Anwalt kostet Geld, und das habe ich nicht. Man sollte doch meinen, dass er, nachdem er mich schon so betrogen hat, wenigstens fair sein will.”
    “Honey, so läuft das nicht”, erklärt Lishelle. “Weißt du noch, wie David versuchte, von mir Unterhalt zu bekommen? Dieses Ekel.”
    In einer Million Jahre hätte ich nicht gedacht, dass Charles mich so behandeln würde, selbst bei einer Trennung nicht. Aber wie gut hat er mich denn während der Ehe behandelt? Fast nie hat er mir Blumen mitgebracht, ganz selten mal zum Essen eingeladen, und selbst wenn wir beide zu Hause waren, hat er kaum Zeit mit mir verbracht. Und das ist nicht alles. Charles hat bestimmt eine Menge Geld verdient, während ich täglich dafür kämpfen musste, mein Studio über Wasser zu halten. Nicht dass ich meinen Mann nicht um Hilfe gebeten hätte. Doch jedes Mal, wenn ich das Thema zur Sprache brachte, erinnerte er mich daran, wie viel Geld er monatlich an das Pflegeheim zahlen müsse, in dem seine Mutter untergebracht ist.
    Wie arm kann denn ein Mann dran sein, der einen nagelneuen Mercedes fährt und nur die teuersten Anzüge trägt? Er behauptete immer, dass seine finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft wären, und ich hinterfragte es nicht.
    Aber jetzt …
    “Irgendwas stimmt nicht”, murmle ich.
    “Ganz genau.” Claudia klingt inzwischen, als wäre sie high. “Gib mir deinen Ehevertrag, dann kann mein Onkel einen Blick draufwerfen.”
    Ich nicke, denke aber an etwas anderes. Lishelle hat recht. Charles muss Unmengen Kohle haben. Allein unser Haus ist über fünfhunderttausend Dollar wert.
    Warum will er mich also völlig mittellos zurücklassen? Nur aus Boshaftigkeit?
    Oder gibt es etwas, das Charles zu verschleiern versucht?

24. KAPITEL
    L ishelle
    Ich hatte eine verdammt beschissene Woche.
    Als ob das ganze Theater, das meine Freundinnen durchmachen, nicht reicht, habe ich nun auch selbst Probleme. Mit Glenn. Das Größte: Er hat nicht angerufen. Die ganze Woche nicht, obwohl ich ihm mehrere Nachrichten hinterlassen habe.
    Nun, zumindest bis gestern Abend. Er hat auf meinen Anrufbeantworter gesprochen und sich entschuldigt, die Fluglinie hätte ihn an die Westküste geschickt. Aber wenigstens versprach er, heute Abend nach Atlanta zu kommen, damit wir dieses Wochenende zumindest eine Nacht zusammen verbringen können.
    Deswegen liege ich trotz einer fiesen Migräne in einem schwarzen Negligé auf meinem Bett. Und warte. Inzwischen schon seit Stunden.
    Glenn sagte, er käme gegen neunzehn Uhr, deswegen hetzte ich nach Hause, um ihn zu begrüßen. Er war noch nicht da, aber ich ging davon aus, dass er in Kürze kommen würde. Inzwischen ist es allerdings kurz vor Mitternacht.
    Eine weitere Stunde vergeht, ab und zu nippe ich an meinem Glas Wein. Ich habe ihn bisher nicht angerufen, weil ich mich nicht wie eine ängstliche Freundin aufführen will, die kein eigenes Leben hat. Aber jetzt halte ich es keine Sekunde länger aus. Ich muss einfach wissen, ob Glenn noch kommt oder ich eine Runde schlafen kann.
    Ich wähle seine Handynummer, es klingelt und klingelt, nicht mal seine Mailbox geht ran.
    Also versuche ich es bei ihm zu Hause.
    “Die von Ihnen gewählte Nummer ist nicht vergeben.”
    Komisch. Muss mich wohl verwählt haben. Ich versuche es erneut.
    “Die von Ihnen gewählte Nummer …”
    Mein Puls beschleunigt sich. So langsam wird mir unbehaglich zumute. Ich knalle den Hörer auf und starre ihn lange an. Was zum Teufel geht hier vor sich?
    Ich versuche es wieder auf seinem Handy. Es klingelt und klingelt.
    “Wo zur Hölle steckst du, Glenn?”
    Kurz nach sechs am nächsten Morgen klingelt schließlich mein Telefon. Ich kann nur beten, dass er es ist.
    “Hallo?”
    “Baby, hi.”
    Ich schließe die Augen und atme

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