Enthuellung
zu beschützen, eine Tür zu seiner dunkleren Seite geöffnet haben, und ich schwelge darin, solche Dinge in ihm hervorrufen zu können. Zweifellos bedingen sich unsere Reaktionen aufeinander, so beschädigt und verkorkst, wie wir sind, aber ich entscheide mich, das im Moment nicht wichtig zu finden.
Chris stellt mich mitten im Raum ab, mit dem Rücken zum Bett und dem Badezimmer zugewandt. Ich erhasche einen Blick auf mich selbst im Spiegel. Mein Kleid klafft oben auf, und der Saum ist an meiner Taille. Es lässt mich ungeschützt und lächerlich aussehen statt sexy.
In dem Bemühen, es auszuziehen, kommt Chris mir zu Hilfe, zieht mir die Träger meines Kleids und BH s über Schultern und Hüften. Der Stoff liegt als Knäuel zu meinen Füßen, und ich trage nur noch Strümpfe und meine hohen Schuhe.
Ich trete aus meinem Kleid, und Chris umfängt meine Taille, seine starken Arme umfassen mich, und ich schmiege mich an die harten Konturen seines Körpers. Er hebt mich hoch, tritt mein Kleid weg und lässt mich langsam wieder auf den Boden hinab, ohne mich loszulassen.
Unsere Blicke treffen sich und halten einander fest, und der raubtierhafte Glanz in seinen Augen ist nicht zu übersehen, ebenso wenig wie die Erwartung, die die Luft zwischen uns auflädt. »Ich habe dir gesagt, du sollst nicht kommen, bis du die Erlaubnis dazu hast«, murmelt er mit belegter Stimme.
Ich nage nervös an meiner Unterlippe. »Ich war noch nie gut darin, Regeln zu befolgen.«
Die bernsteinfarbenen Einsprengsel in seinen Augen leuchten. »Dessen bin ich mir bewusst. Und ich könnte es vielleicht ein wenig mehr genießen, wenn du es tätest.«
Ich kralle die Finger in sein Hemd. »Weil du mich übers Knie legen willst?«, frage ich und schlage die Augen nieder, verlegen über meine eigene Frage.
Er schiebt die Finger unter mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen. »Und du willst es so.«
»Ich … ich weiß nicht, was ich will.«
Er dreht mich zum Bett, legt die Hand fest auf meinen Bauch, und die dicke Wölbung seiner Erektion schmiegt sich an meinen Hintern. »Dann wird es Zeit, dass du es herausfindest.« Seine Stimme ist ein verführerisches Schnurren, und seine Lippen streifen meine Schulter und senden einen Schauder über meinen Rücken. »Dreh dich nicht um.«
Ich breche sofort in Panik aus. »Aber …«
»Du wirst es wissen, bevor es passiert«, verspricht er, und seine Hände zeichnen eine Linie von meiner Taille zu meinem nackten Hintern, wo er eine Backe liebkost und leicht daraufschlägt.
Das unerwartete Gefühl lässt mich aufschreien, und ich höre das sanfte Dröhnen seines tiefen, sexy Gelächters, das von hinten durch mich hindurchvibriert. Er ist nicht mehr zornig, nicht mehr getrieben von dem Gefühl, von dem ich dachte, es bestimme seine Taten, und doch hat er immer noch vor, mich übers Knie zu legen. Ich weiß nicht, wie ich das einschätzen soll, und bin zu nervös, um es zu versuchen. Ich höre das Rascheln von Kleidung, als er sich auszieht, und versuche vorauszusehen, was er tut, aus Furcht davor, überrascht zu werden. Ja, er hat gesagt, dass er mich warnen wird, bevor er mich übers Knie legt, aber nach allem, was ich weiß, wird er mir höchstens drei Sekunden gewähren. Er scheint sich eine Ewigkeit Zeit zu lassen, aber eigentlich verrinnen die Minuten in Zeitlupe. Ich kann es nicht länger ertragen. Ich will mich umdrehen, aber er hält mich an der Taille fest, und ich spüre den schweren Puls seiner Erektion an meiner Hüfte.
»Wir müssen wirklich daran arbeiten, dass du gehorchst«, murmelt er, hebt mich ohne Vorwarnung hoch und stellt mich auf das Podest, auf dem das Bett steht. »Du wirst auf Händen und Knien in die Mitte des Bettes krabbeln, Sara. Sobald du dort bist, werde ich dich nur sechsmal schlagen, schnell und hart, und dann werde ich dich nehmen, bis wir beide kommen. Zähl die Schläge, und du wirst wissen, wann es so weit ist. Verstanden?«
In diesem Moment verstehe ich, warum ich geschlagen werden will. Ich habe von Anfang an gespürt, dass Chris nicht nur in der Lage ist, mich zu verstehen, sondern dass er allein mir helfen kann, mit dem Ich fertigzuwerden, das tief in meinem Unterbewusstsein verborgen ist. Er zwingt mich, mich diesem Ich zu stellen, doch er ist auch mein Fluchtpunkt, wenn es zu viel wird. Heute Nacht wird diese Flucht vor mir selbst auf eine neue Ebene gebracht. Er bringt mich an einen Ort, wo der Schmerz meiner Vergangenheit zu einem neuen Schmerz wird, der
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