Enthuellung
auswendig.«
»Kurzwahlnummer vier.«
»Du hast Mark auf Kurzwahl?«
»Der Preis dafür, mit ihm Geschäfte zu machen, ist der, dass ich ihn niemals loswerde, und da er für meine Wohltätigkeitsorganisation spendet, will ich es auch nicht.« Er schlendert auf mich zu, ganz männliche Anmut und Selbstbewusstsein. »Für den Fall, dass du einen weiteren Anreiz brauchst, um dir freizunehmen, treffe ich mich morgen mit dem Privatdetektiv, und du kannst mitkommen.«
Ich drücke auf die Kurzwahltaste. »Merit«, sagt Mark gepresst, als er den Anruf entgegennimmt.
»Nein, ich bin es«, erwidere ich.
»Ms McMillan. Ich glaube, ich weiß, warum Sie mich nach Ihrem Treffen mit Alvarez nicht angerufen haben. Sie waren beschäftigt.«
Oh Mist. »Ich hatte das Telefon in meiner Jacke gelassen, aber wie dem auch sei, es ist nicht gut gelaufen. Er sagt, es gebe einen Grund, den Sie kennen, und aus dem will er mit Ihnen keine Geschäfte mehr machen.«
»Warum hat er Sie dann empfangen?«
»Um mich abzuwerben.«
Chris zieht überrascht eine Augenbraue hoch, und ich nicke. Er streicht sich übers Kinn, und ich kann erkennen, dass er nicht erfreut ist.
Marks Schweigen verrät mir das Gleiche; es scheint sich eine Ewigkeit in die Länge zu ziehen. »Und was haben Sie geantwortet?«
»Ich habe geantwortet, dass ich
Allure
gegenüber loyal bin. Apropos
Allure
, ich habe eine weitere Gelegenheit.« Meine Nervosität gewinnt die Oberhand, und ich beginne ein langes Gefasel über die Veranstaltungen und die Gäste und Riptide. »Und Sie verstehen …«
»Genug, Ms McMillan. Sagen Sie Chris, er habe seine Sache gut gemacht, Sie mit Gründen zu bewaffnen, warum ich zustimmen soll. Aber sorgen Sie dafür, dass Sie mir Klienten mitbringen.« Er legt auf, ohne sich zu verabschieden, und ich halte das Handy am ausgestreckten Arm und starre es an.
Chris lacht und nimmt es mir ab. »Hör auf, ein Gesicht zu machen, als würde es dich beißen.« Er zieht mich unter sich. »Ich glaube, ich schulde dir ein oder zwei Orgasmen.«
»Sechs«, korrigiere ich ihn. »Einen für jeden Schlag.«
Seine Augen funkeln. »Einen hattest du bereits.«
Er beugt sich vor, um mich zu küssen, und ich drücke die Finger auf seinen Mund. »Wenn du es gut machst, darfst du mich wieder übers Knie legen.«
»Ich habe eine klare Herausforderung immer genossen.« Sein Mund presst sich auf meinen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies, ganz gleich, wie die endgültige Zahl ist, eine Herausforderung ist, bei der ich meinen Teil abkriegen werde.
Drei Orgasmen später trägt mich Chris nackt in sein Badezimmer und setzt mich auf die Kante des Waschtischs. Chris geht zum Handtuchschrank, und ich studiere die Drachentätowierung und denke an den verletzten, entwurzelten Teenager, der er gewesen ist, als er sie sich stechen ließ. Wie jung war er, als er in die BDSM -Welt eintrat, und was hält er vor mir verborgen?
»Hattest du jemals eine Reaktion auf so einen Adrenalinrausch wie ich heute Nacht?«, frage ich in der Hoffnung, ihn zum Reden zu bringen.
Er erstarrt, als er gerade die Handtücher über den oberen Rand der Duschabtrennung werfen will, und es ist klar, dass ich einen Nerv getroffen habe. »Nein«, antwortet er und sieht mich an, bevor er die Dusche öffnet. »Ich habe es dir gesagt. Ich habe immer die Kontrolle. Ich schicke Menschen auf eine Reise. Ich tue es nicht selbst.« Er dreht das Wasser auf.
»Aber wie machst du das und sorgst gleichzeitig dafür, dass jemand dir Schmerz zufügt? Hast du nicht gesagt, dass du es brauchst?«
»Gebraucht habe«, korrigiert er, kommt auf mich zu und hebt mich vom Waschtisch. »Und Sex ist niemals dabei.«
»Du lässt dich einfach von irgendjemandem schlagen?«, stoße ich mit erstickter Stimme hervor.
»Das ist Vergangenheit«, antwortet er und zieht mich in die Dusche. Warmes Wasser läuft über uns. Er schmiegt mich an sich und schaut auf mich herab. »Wenn ich das Bedürfnis habe, mich zu verlieren, werde ich mich in dir verlieren.« Sein Mund sucht meinen, und der Kuss ist durchsetzt mit der Qual und dem Schmerz, die er mich niemals sehen lässt. Er ist so viel beschädigter, als ich dachte, und ich frage mich, was ich noch an meinem talentierten, schönen Künstler entdecken muss. Werde ich ihn jemals wirklich erreichen, ihm jemals so viel bedeuten, dass der Schmerz in ihm vergeht? Wenn ich es wage, ihn zu lieben, ihm aber niemals so viel bedeuten werde …
Andererseits ist es zu spät für
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