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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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mir eine Hand aufs Bein. »Ich habe Sie beunruhigt. Ich meinte nicht, dass er auf jeden Fall eine andere Frau hat. Ich habe Ihnen nur gesagt, was ich vermutet habe, weil bei einem Mann wie ihm die Frauen Schlange stehen.«
    Schlange stehen? Unmengen von Frauen?
    »Sara!«, ruft Ava aus. »Er hat keinen Harem. Sie sind bis über beide Ohren in Chris verliebt, nicht wahr?«
    »Ich …« Ich nicke. »Ja, ich glaube, so ist es.«
    Sie lächelt. »Er ist ein toller Fang, Schätzchen. Seien Sie glücklich, nicht paranoid. Der Mann sieht Sie an, als wären Sie der größte Schatz auf dem ganzen Kontinent.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, er sieht mich an, als wollte er mich verschlingen?«, frage ich und erinnere sie an den Tag, an dem Chris und ich in ihrem Café waren.
    »Das auch. Das auch.« Ihr Handy klingelt, und sie verzieht das Gesicht. »Mein Ex. Grrr. Ich kann den Mann nicht ertragen, aber ich muss rangehen, sonst ruft er noch zwanzigmal an.« Sie steht auf und geht auf die andere Seite des Ladens.
    Die Verkäuferin erscheint mit einem Glas Champagner. »Das ist für Sie«, erklärt sie und reicht mir eine Notiz.
    Ich runzle die Stirn, und als ich den Zettel auseinanderfalte, sehe ich Chris’ Handschrift.
Ich habe fünftausend auf mein Ladenkonto überwiesen. Gib sie aus, oder ich werde es tun.
    »Soll ich Ihnen einige Sachen bringen, die Sie anprobieren können?«, fragt die Frau, und der Eifer in ihrem Ton verrät, dass sie auf Provision arbeitet. Abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher, dass Chris es ernst meint – und dass wir ein Gespräch über Geld führen müssen.
    »Ja, bitte.« Fürs Erste gebe ich nach und bitte sie, mir auch Wäsche zusammenzusuchen, abgelenkt vom Geld und von der Frage, was oder vielmehr wer vielleicht in Paris auf Chris wartet.
Er hat dich gebeten, mit ihm zu gehen,
rufe ich mir ins Gedächtnis.
    »Du bist der größte Mistkerl, den ich je gekannt habe«, höre ich Ava zischen, dann beendet sie das Gespräch.
    »Alles in Ordnung?«, frage ich, als sie zurückkommt.
    »Er versucht, die Hälfte des Cafés zu bekommen.«
    »Oh – Sie sind mitten in der Scheidung? Ich hatte geglaubt, Ihr Ex und Sie seien bereits geschieden.«
    »Wir sind seit zwei Jahren getrennt. Er hat es vermieden, die Papiere zu unterzeichnen, und letztes Jahr hat er angefangen, mit einem Model herumzulaufen, um mich eifersüchtig zu machen. Es hat nicht funktioniert. Er ist nicht nur ein Mistkerl, er hat auch die sexuelle Kompetenz eines Gummibärchens.«
    Ich verschlucke mich am Champagner. »Eines Gummibärchens?«
    Sie lächelt. »Ich ziehe Männer vor, die machtbewusster sind, als er es jemals sein wird.«
    »Nun, mit Mark haben Sie einen Prototyp.«
    Ava senkt ihr Champagnerglas und wendet den Blick ab, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich einen Nerv getroffen habe. »Ja, nun, Mark gehört zu den Männern, die einen anprobieren wie ein Kleid und dann zur nächsten Frau weiterziehen.«
    »Sie und er …«
    »Haben uns den Verstand aus dem Kopf gevögelt? Ja, aber ich kannte die Lage. Er ist ein Mann für lange Nächte, nicht dafür, das Leben mit ihm zu teilen.«
    »Also … waren Sie in seinen Club involviert?«
    Sie verzieht die Lippen, eher geringschätzig als erheitert. »Sie wissen von dem Club.«
    »Ja.«
    »Sind Sie Mitglied?«
    »Nein. Das ist nichts für mich.«
    »Nein?«
    »Nicht einmal annähernd«, sage ich entschieden.
    »Ich glaube, das erklärt, warum Chris nicht da war.«
    Hat sie Chris im Club gesehen? Ja, natürlich. Sie hat es praktisch gesagt. Hatten sie dort etwas miteinander? Ich schiebe diese lächerliche Idee beiseite. Nein. Das kann nicht sein. Chris hätte es mir erzählt. Und so wie Ava gestrickt ist, denke ich, dass sie es ausplaudern würde.
    Die Verkäuferin erscheint mit einem Armvoll Sachen, und ich eile in die Umkleidekabine und schließe schnell die Tür. Ava beginnt über einen Wäscheladen zu reden, in den ich gehen soll, aber ich höre nicht richtig zu. Ich denke zurück an ihren Kommentar, dass sie Chris ausprobieren wolle oder eine ähnliche Bemerkung. Ich bin nicht eifersüchtig, aber die Bemerkung zerrt aus Gründen, die zu schmerzlich sind, um weiter über sie nachzudenken, an meinen Nerven. Es passt nicht zusammen; sie hat davon geschwärmt, wie sehr Chris auf mich steht. Irgendetwas an Ava gefällt mir trotzdem nicht.
    Als ich die letzten Sachen anprobiere, ein paar dunkelblaue Jeans und ein leuchtend orangefarbenes, schimmerndes Tanktop, habe ich es

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