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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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geschafft, Small Talk zu machen, und Ava ist so voll des Lobs über meinen Stil, dass ich wirklich nicht verstehe, warum ich ihr gegenüber so gereizt bin.
    Ich öffne die Tür der Ankleidekabine und entdecke, dass Chris zurückgekehrt ist. Ava sitzt ihm gegenüber, ihr Rock ist ein Stück über ihre wunderschönen, überkreuzten Beine hochgerutscht. Chris hat seine Jacke abgelegt und die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Tätowierung dehnt sich über seinem beeindruckenden Bizeps. Er sieht mich an, aber ich kann ihm nicht ins Gesicht schauen. Ich bin verlegen wegen dieses neuen Wissens, dass sie beide Mitglieder eines Clubs sind, der nie zu meinem Leben gehören wird.
    »Oh, ich liebe dieses Tanktop!«, schwärmt Ava und springt auf, um mich zu begutachten, ihre Miene lebhaft und ohne die Bewunderung für Chris, von der ich vermute, dass sie noch Momente zuvor dagewesen ist. »Das müssen Sie kaufen.«
    Irgendwie bringe ich ein steifes Nicken zustande. »Ja. Es gefällt mir.« Mein Blick wandert zu Chris. »Ich ziehe mich schnell um, damit wir gehen können.« In der Umkleidekabine schließe ich die Tür und lehne mich flach dagegen, kneife die Augen zusammen und zwinge meinen Magen, sich zu beruhigen. Zwinge mich, nicht über die schlimmstmöglichen Schlussfolgerungen nachzugrübeln. Ich muss vollkommen gefasst sein, ehe ich hier hinausgehe.
    Als die Tür hinter mir ruckt und mich vorwärtsdrängt, jaule ich auf. »Diese Kabine ist besetzt!«
    »Sicher ist sie das.« Chris drängt in den Raum und schließt die Tür. »Von uns.«
    »Bist du verrückt? Das ist eine Frauenumkleidekabine.«
    »Die Umkleidekabine meiner Frau.« Er presst mich an die Wand und legt eine seiner Hände neben meinen Kopf und die andere an meine Taille. Diese viel zu scharfsichtigen Augen nageln mich fest, und ich kann nicht verhindern, dass sowohl er als auch seine Behauptung, ich sei seine Frau, Wirkung auf mich haben.
    »Rede mit mir«, befiehlt er mit unpersönlicher Miene.
    Ich bin in die Enge getrieben.

16
    Ich stemme meine Hände gegen Chris’ Brust, aber er ist wie eine Wand, ein sturer, erotischer Mann. »Warum tust du das?«, knurre ich verärgert.
    »Tue ich was?«
    »Mich drängen zu reden, wenn ich nicht reden will.«
    »Weil es mir wichtig ist.«
    »Ist es das?«, frage ich herausfordernd, bevor ich mich bremsen kann.
    »Ich habe dich gebeten, zu mir zu ziehen, Sara. Das sollte diese Frage beantworten.« Er schiebt mir eine Haarlocke hinters Ohr, und ich kann ein Erschauern kaum unterdrücken. Inzwischen weiß ich nicht mehr, wie oft ich schon gedacht habe, dass er zu viel Macht über mich hat. In solchen Momenten, wenn ich mich unsicher fühle un d …
    »Was stimmt nicht?«, hakt er entschieden nach.
    »Ich kann nicht hier darüber reden. Jemand könnte uns hören.«
    »Ich habe sie alle weggeschickt.«
    Ich starre ihn an. »Einfach so? Du hast sie alle weggeschickt?«
    »Ja«, erklärt er ausdruckslos.
    Ich sitze in der Falle. Ich werde hier nicht rauskommen, ohne dieses Gespräch zu führen. Ich senke den Blick, lege die Hände sanft an seine Brust, und verdammt, es ist eine wunderbare Brust, und er riecht gut. Ich frage mich, ob Ava weiß, wie gut.
    »Sara.«
    Ich schaue ihn an und platze heraus: »Ich wünschte, du hättest mir erzählt, dass Ava Mitglied in Marks Club ist. Es war peinlich, es von ihr zu hören.«
    »Ich hätte es dir erzählt, wenn ich es gewusst hätte.«
    »Du hast es nicht gewusst?«
    »Ich sage niemals etwas, das ich nicht so meine.«
    Er hat recht. Das tut er nicht. Das gefällt mir an ihm, und es gefällt mir besonders gut, wenn ich Antworten haben will. »Aber sie hat gewusst, dass du Mitglied bist.«
    Seine Brauen ziehen sich zusammen. »Was? Woher? Die Mitgliedschaft ist geheim, und ich habe mich von den öffentlichen Foren ferngehalten.«
    Verwirrt schüttle ich den Kopf, ganz und gar nicht getröstet von seiner Antwort. »Woher sollte sie es dann wissen?«
    »Gute Frage und eine, die ich beantwortet haben will. Mitglieder, die Privatsphäre wollen, bezahlen gut, um sie zu bekommen.«
    »Sie war keine der Frauen, mit denen du …«
    »Aber nein. Ich habe aus den Clubakten gewählt, und zwar mit großer Vorsicht.«
    Ist es das, was ich bei Ava gespürt habe? Was mich beunruhigt? »Ihr habt Masken getragen, richtig? Könnte sie nicht …«
    »Sara. Ich war nicht mit Ava zusammen.«
    »Also kanntest du die Namen der Frauen, die du ausgewählt hast?« Sein Adamsapfel hüpft, und ich lese ihm

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