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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Unterlagen über die Verhandlungen mit den staatlichen Behörden, die ersten Beschreibungen der Anlage, Memos der Zulieferer in Singapur und Protokolle weiterer Verhandlungen mit den Staatsbehörden. Alles in allem reichten die Unterlagen bis zu zwei Jahre zurück.
    »Was suchen Sie?«
    »Baupläne.«
    Er erwartete, jeden Augenblick auf die dicken Mappen mit den Entwürfen und den Zusammenfassungen der Abnahmei n spektionen zu stoßen, aber er fand nur eine dünne Mappe. Als er sie öffnete, erschien ein dreidimensionales Bild der Fabrik und schwebte vor ihm in der Luft. Zuerst sah man nur die Konturen, die jedoch rasch ausgefüllt wurden, bis das Gebäude plastisch wirkte. Sanders, Fernandez und Conley standen um das Modell herum und betrachteten es. Es sah aus wie ein sehr großes, mit allen Details versehenes Puppenhaus. Sie spähten durch die Fenster.
    Sanders drückte auf eine Taste. Das Gebäude wurde transp a rent und verwandelte sich in ein Schnittmodell. Jetzt sah man die Fertigungsstraße, die technischen Bestandteile der Fabrik. Ein grünes Band – das Fließband – begann sich zu bewegen; Maschinen und Arbeiter montierten die CD-ROM-Laufwerke, während die Einzelteile auf dem grünen Band an ihnen vo r beizogen.
    »Was suchen Sie denn?«
    »Nachbesserungen.« Er schüttelte den Kopf. »Das hier en t spricht den ersten Plänen.«
    Das zweite Blatt war mit »NACHBESSERUNGEN 2/NUR DETAILS« beschriftet. Als er es aufklappte, schimmerte die Fabrik kurz auf, wirkte aber unverändert.
    »Diesen Plänen zufolge gab es keinerlei Nachbesserungen«, erklärte Sanders. »Wir wissen aber, daß es welche gegeben hat.«
    »Was macht er denn da?« fragte Fernandez, den Blick auf Conley gerichtet.
    Sanders sah, daß Conley sehr langsam und mit übertriebenen Mundbewegungen Wörter formte.
    »Er versucht uns etwas zu sagen. Können Sie erkennen, was?« fragte Fernandez.
    »Nein.« Sanders betrachtete ihn eine Weile, aber die ze i chentrickartige Ausführung von Conleys Gesicht machte es unmöglich, seine Lippen zu lesen. Schließlich schüttelte Sanders bedauernd den Kopf.
    Conley nickte kurz und nahm Sanders die Tastatur aus der Hand. Er drückte eine Taste mit der Aufschrift ENTSPRECHENDES, und schon schwebte eine Liste mit Datenbanken ähnlichen Inhalts in der Luft – eine umfassende Liste, die unter anderem die Genehmigungen der malaysischen Behörden, die Aufzeichnungen des Architekten, die Verträge mit den Bauunternehmen sowie Unterlagen über hygienische und medizinische Überprüfungen enthielt. Insgesamt standen etwa 80 Posten auf der Liste. Den einen in der Mitte, auf den Conley jetzt deutete, hätte Sanders glatt übersehen: »Abteilung Überprüfung der Unternehmensplanung.«
    »Was ist das?« fragte Fernandez.
    Sanders tippte auf den Posten, und sofort erschien ein neues Blatt. Er drückte eine Taste mit der Aufschrift ZUSAMMENFASSUNG und las laut vor: »›Die Abteilung Überprüfung der Unternehmensplanung wurde von Phil Blackburn vor vier Jahren in Cupertino geschaffen, um Pro b leme anzugehen, die normalerweise nicht in den Bereich Unternehmensplanungsmanagement fallen. Die Aufgabe der Überprüfungsabteilung bestand darin, die Effizienz des Man a gements bei DigiCom zu steigern. Die Abteilung Überprüfung der Unternehmensplanung hat im Lauf der Jahre eine Reihe von Managementproblemen bei DigiCom erfolgreich gelöst.‹«
    »Aha«, sagte Fernandez.
    »›Vor neun Monaten führte die damals von Meredith Johnson, Unternehmensplanung Cupertino, geleitete Abteilung Übe r prüfung der Unternehmensplanung eine Kontrolle der geplanten Produktionsstätte in Kuala Lumpur, Malaysia, durch. Der unmittelbare Anlaß für diese Überprüfung war ein Konflikt mit den malaysischen Behörden über die Anzahl und ethnische Zusammensetzung der in der geplanten Fabrik einzustellenden Arbeiter.‹«
    »Hört, hört!«
    »›Unter Ms. Johnsons Leitung und mit juristischem Beistand von Mr. Blackburn gelang es der Abteilung Überprüfung der Unternehmensplanung in hervorragender Weise, die zahlre i chen Probleme im Zusammenhang mit DigiComs malaysischer Niederlassung zu lösen.‹«
    »Ist das eine Art Pressemitteilung, oder was?« fragte Fe r nandez.
    »Sieht ganz danach aus«, sagte Sanders. Er las weiter: »›Eine besondere Schwierigkeit stellte die Anzahl und ethnische Zusammensetzung der in der Fabrik einzustellenden Arbeiter dar. Die ursprünglichen Pläne sahen 70 einzustellende Arbeiter vor. Als Reaktion auf die

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