Enthüllung
Group, die, wie Sie hier sehen, aus vier verschiedenen Abteilungen besteht. Aufgrund der weltweiten Digitalisierung aller Information werden diese Abteilungen jedoch unweigerlich miteinander verschmelzen.« Auf dem Bildschirm schoben sich die vier Herzteile nun wieder ineinander, und das Herz verwandelte sich in einen sich dr e henden Globus, der Produkte abwarf. »Für die einzelnen Kunden der nahen Zukunft, die mit Mobiltelefon, eingebautem Fax-Modem und einem Handcomputer beziehungsweise mit Personal Digital Assistant ausgestattet sein werden, ist es zunehmend unwichtig, wo auf der Welt sie sich gerade befinden und woher die Information kommt. Es geht hier faktisch um die Globalisierung von Information, und diese Globalisierung bringt eine stattliche Reihe neuer Produkte für unsere wic h tigsten Märkte im Bereich Busineß und Ausbildung mit sich.« Der Globus dehnte sich aus, verschwand, und die Kontinente wurden zu Klassenzimmern mit an Schulbänken sitzenden Schülern. »Gerade auf den Ausbildungssektor wird sich dieses Unternehmen zunehmend konzentrieren – die Technologie schreitet ja derzeit vom Buchdruck zu digitalen Anzeigen und weiter zu virtuellen Welten fort. Lassen Sie mich Ihnen bitte einen Überblick darüber geben, was das genau bedeutet und wohin es uns meiner Ansicht nach führen wird.«
Und dann brachte sie alles – Hypermedia, integriertes Video, Autorensysteme, integrierte Netzwerke, Academic Sourcing, Produktakzeptanz. Dann ging sie über auf die Kostenstrukturen – Ausgaben und Einnahmen bei der Projektforschung, Fün f jahresziele, Kostenvariablen im Ausland. Als nächstes sprach sie über die wichtigsten Herausforderungen in bezug auf die Produkte selbst – über Qualitätskontrolle, die Resonanz auf Seiten der Anwender, kürzere Entwicklungszyklen. Meredith Johnsons Präsentation war makellos. Die Bilder verschmolzen miteinander und schwebten über den Bildschirm, Meredith’ Stimme klang selbstbewußt, es gab kein Zögern und keine Pausen. Es wurde allmählich still im Saal; der Respekt, den man ihr nicht versagen konnte, lag förmlich greifbar in der Luft.
»Es ist zwar nicht der passende Zeitpunkt, um über technische Dinge zu reden«, sagte sie, »aber ich will trotzdem erwähnen, daß die im Bereich von unter 100 Millisekunden liegenden Zugriffszeiten neuer CD-Laufwerke in Kombination mit in Entstehung befindlichen Kompressionsalgorithmen flimme r freie Vollbildschirme künftig zum Industriestandard voll digitalisierter Videos mit 60 Bildern pro Sekunde werden lassen. Außerdem geht es um plattformübergreifende RISC-Prozessoren. 24 unterstützt durch 32-Bit-Farbaktiv-Matrix-Displays und tragbare Hardcopy mit 1200 DPI sowie drahtlose Vernetzung sowohl in LAN-als auch in WAN-Konfigurationen. Das alles in Verbindung mit einem autonom generierten Zugriff auf virtuelle Datenbanken, b e sonders mit auf ROM basierenden Software-Agents für O b jektdefinition und -klassifikation, und ich denke, wir sind uns alle darüber einig, daß sich uns Aussichten auf eine ungemein spannende Zukunft bieten.«
Sanders sah, daß Cherry der Mund offenstand. Er beugte sich zu Stephanie Kaplan hinüber. »Klingt ganz so, als würde sie ihren Stoff beherrschen.«
»Ja«, sagte seine Sitznachbarin nickend. »Die Königin der Präsentation. Damit hat sie angefangen. Äußerlichkeiten haben ihr immer schon sehr gelegen.« Diesmal war Kaplans Antip a thie nicht mehr zu überhören. Sanders sah sie an; sie wandte den Blick ab.
Dann war der Vortrag zu Ende. Als das Licht wieder eing e schaltet wurde und Meredith zu ihrem Stuhl zurückging, ertönte Applaus. Gleich danach brachen alle auf, machten sich auf den Weg an ihre Arbeitsplätze. Meredith wandte sich von Garvin ab, ging direkt auf Don Cherry zu und richtete einige Worte an ihn. Cherry lächelte – geschmeichelt ist er, der Idiot, dachte Sanders. Dann ging Meredith quer durch den Saal zu Mary Anne, sprach kurz mit ihr, danach mit Mark Lewyn.
»Sie ist schlau«, sagte Stephanie Kaplan, die Meredith Joh n son nicht aus den Augen ließ. »Stellt den Kontakt zu allen Abteilungsleitern her – schlau besonders deshalb, weil sie sie in ihrer Rede nicht erwähnt hat.«
Sanders legte die Stirn in Falten. »Sie glauben, daß das von Bedeutung ist?«
»Nur wenn sie Veränderungen plant.«
»Phil sagte, sie plane keine.«
»Aber man kann nie wissen, nicht wahr?« sagte Kaplan, stand auf und warf ihre Serviette auf den Tisch. »Ich muß los – außerdem
Weitere Kostenlose Bücher