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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Meine Güte, war das vielleicht ein Tag! Den ganzen Nachmittag war ich nur am Wogenglätten!«
    »Erzähl’s mir!«
    »Bei mir unten sitzen ein paar Idioten von Conley, die meine Jungs fragen, was der Unterschied zwischen RAM und ROM ist. Als ob meine Jungs für so was Zeit hätten! Einer von diesen Idioten schnappt den Ausdruck flash memory auf und fragt allen Ernstes: ›Wie oft blitzt er denn?‹ – als ob das ein Blitzlicht oder so was wäre! Und meine Jungs müssen sich mit so was ru m schlagen! Mann, das sind hochbezahlte Leute, die haben Besseres zu tun, als irgendwelchen Anwälten Nachhilfestunden zu geben! Kannst du mal was dagegen unternehmen?«
    »Dagegen kann niemand etwas unternehmen.«
    »Vielleicht kann ja Meredith was dagegen tun«, sagte Cherry grinsend.
    Sanders zuckte mit den Achseln. »Sie ist die Chefin.«
    »Na gut. Also, was willst du wissen?«
    »Deine Diagnostikgruppe arbeitet an den Twinkle-Laufwerken.«
    »Stimmt. Das heißt, wir arbeiten an dem, was noch übrig ist, nachdem Lewyns fingerfertige Spezialisten sie ausgeweidet haben. Wieso sind die Geräte zuerst in die Entwicklungsabte i lung geschickt worden? Niemals, niemals darf man einen Designer auch nur in die Nähe eines elektronischen Bauteils kommen lassen, Tom! Designer sollten nie etwas anderes tun dürfen, als Bilder auf Papier zu zeichnen. Und man darf ihnen nie mehr als ein Blatt Papier auf einmal geben.«
    »Was habt ihr über die Laufwerke herausgefunden?« fragte Sanders.
    »Nichts bisher. Aber wir haben da ein paar Ideen, mit denen wir herumspielen.«
    »Habt ihr deshalb Arthur Kahn gebeten, euch zehn noch in der Fabrik eingeschweißte Laufwerke zu schicken?«
    »Das darfst du glauben!«
    »Kahn hat sich darüber ziemlich gewundert.«
    »Ach, wirklich?« sagte Cherry. »Dann laß ihn sich mal wu n dern. Tut ihm sicher gut. Hält ihn davon ab, an sich selbst rumzuspielen.«
    »Ich wüßte es auch ganz gern.«
    »Paß auf!« sagte Cherry. »Möglicherweise führen unsere Einfälle ja auch zu nichts. Im Moment haben wir da so einen verdächtigen Chip. Das ist alles, was Lewyns Clowns uns gelassen haben. Es ist nicht gerade viel, auf dem man aufbauen könnte.«
    »Der Chip ist schadhaft?«
    »Nein, der Chip ist in Ordnung.«
    »Wieso ist der dann verdächtig?«
    »Hör mal zu. Es sind sowieso schon genug Gerüchte im U m lauf. Wir können mitteilen, daß wir an der Sache arbeiten und noch nichts gefunden haben. Das ist alles. Morgen oder am Mittwoch bekommen wir die eingeschweißten Laufwerke, dann können wir innerhalb einer Stunde sagen, was los ist. Okay?«
    »Was glaubst du – ist es ein großes oder ein kleines Problem? Ich muß das wissen«, drängte Sanders. »In den morgigen Sitzungen wird das ein Thema sein.«
    »Also, im Augenblick kann ich dir als Antwort nur geben, daß wir es nicht wissen. Es kann alles mögliche sein. Wir arbeiten daran.«
    »Arthur glaubt, daß es eine größere Sache ist.«
    »Vielleicht hat Arthur recht. Aber wir werden das Problem lösen. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Don …«
    »Ich verstehe, daß du eine Antwort hören willst«, sagte Cherry. »Verstehst du, daß ich dir keine geben kann?« Sanders sah ihm in die Augen. »Du hättest mich anrufen können. Warum bist du persönlich hier erschienen?«
    »Ah – gut, daß du es ansprichst«, sagte Cherry. »Ich habe da ein kleines Problem, ziemlich heikel. Es geht um sexuelle Belästigung.«
    »Schon wieder? Offenbar gibt es hier bei uns nichts anderes mehr.«
    »Bei uns und bei allen anderen. Ich habe gehört, daß bei UniCom gerade 14 entsprechende Klagen laufen, und bei Digital Graphics sind es noch mehr. Bei Microsoft machen sie sich auch schon darauf gefaßt. Aber die sind sowieso alle ziemliche Schweine. Na, egal … Ich hätte gern mal deine Meinung dazu gehört.«
    Sanders seufzte. »In Ordnung.«
    »Es geht um eine meiner Programmiergruppen, um die Gruppe ›Datenbank-Fernzugriff‹. Die Leute in dieser Gruppe sind alle schon ziemlich alt, 25 bis 29. Die Leiterin des Fax-Modem-Teams fragt schon seit längerem einen der Jungs immer wieder, ob er mit ihr ausgehen will. Sie findet ihn nämlich süß. Aber er gibt ihr jedesmal einen Korb. Heute hat sie ihn in der Mittagspause auf dem Parkplatz wieder mal gefragt, und er hat wieder mal nein gesagt. Da setzt sie sich in ihren Wagen, rammt seinen Wagen und haut ab. Ihm ist weiter nichts passiert, und er will auch nichts gegen sie

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