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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Angestellten in einem technischen Unternehmen.
    »Meinetwegen«, sagte er, »können sie Godzilla als Abte i lungsleiter anbringen – ich würde trotzdem noch zwei Jahre bleiben.«
    »Und haben sie das getan? Haben sie Godzilla angebracht?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Kommst du gut mit ihr aus?«
    Er zögerte. »Ich weiß nicht so recht. Ich gehe jetzt unter die Dusche.«
    »Okay«, sagte Susan.
    Er schielte kurz zu ihr hinüber. Sie war wieder mit ihren Gerichtsakten beschäftigt.

    N ach dem Duschen schloß er sein Telefon an das Ladegerät neben der Küchenspüle an und zog ein T-Shirt und Boxershorts an. Er betrachtete sich im Spiegel; alle Kratzer waren verdeckt. Aber Meredith’ Parfum machte ihm noch Sorgen. Er rieb sich die Wangen mit After-shave ein.
    Dann ging er ins Zimmer seines Sohnes, um nach ihm zu sehen. Matthew lag laut schnarchend da, den Daumen im Mund. Er hatte sich freigestrampelt. Vorsichtig legte Sanders die Bettdecke über ihn und gab ihm einen Kuß auf die Stirn. Er öffnete die Tür zu Elizas Zimmer. Zuerst konnte er seine Tochter gar nicht entdecken; in letzter Zeit hatte sie die Ang e wohnheit, sich beim Schlafen unter einem Berg von Decken und Kissen zu verkriechen. Auf Zehenspitzen ging Sanders hinein und sah plötzlich eine kleine Hand hervorragen und ihm zuwinken. Er trat ans Bett.
    »Warum schläfst du nicht, Eliza?« flüsterte er.
    »Ich habe was geträumt«, sagte sie. Aber sie wirkte nicht verängstigt.
    Er setzte sich auf die Bettkante und strich Eliza übers Haar. »Von was hast du denn geträumt?«
    »Von einem Monster.«
    »Aha …«
    »Das Monster war in Wirklichkeit ein Prinz, aber die Zauberin hatte ihn verzaubert.«
    »Genau …« Er streichelte ihr Haar.
    »So daß er ein abscheuliches Monster wurde.«
    Sie zitierte den Film beinahe wortwörtlich.
    »Ja, genau«, sagte er. »Aber warum?«
    »Ich weiß es nicht, Lize. Die Geschichte geht eben so.«
    »Weil er sie nicht vor der bitteren Kälte beschützte?« pla p perte sie weiter. »Aber warum hat er sie nicht beschützt, Dad?«
    »Ich weiß auch nicht.«
    »Weil in seinem Herzen keine Liebe war.«
    »Du mußt jetzt schlafen, Lize.«
    »Erzähl mir erst, was ich träumen soll, Dad!«
    »Na gut. Da ist eine wunderschöne Silberwolke, die hängt über deinem Bett, und –«
    »Das ist kein guter Traum, Dad.« Sie sah ihn mißmutig an.
    »Okay. Was für einen Traum willst du denn?«
    »Einen mit Kermit!«
    »Okay. Kermit sitzt hier neben deinem Kopf und wird dich die ganze Nacht bewachen.«
    »Und dich auch.«
    »Ja, und mich auch.« Er küßte sie auf die Stirn. Sie rollte sich zur Wand. Als er aus dem Zimmer ging, hörte er, wie sie laut an ihrem Daumen lutschte.
    Er kehrte ins Schlafzimmer zurück und schob Susans Papiere zur Seite, um sich ins Bett legen zu können.
    »War sie noch wach?« fragte Susan.
    »Ich glaube, sie wird gleich einschlafen. Sie wollte einen Traum. Einen mit Kermit.«
    Seine Frau nickte. »Ja, Kermit ist zur Zeit der große Renner.«
    Über sein T-Shirt verlor sie kein Wort. Er schlüpfte unter die Decke und fühlte sich schlagartig erschöpft. Er legte den Kopf aufs Kissen und schloß die Augen. Susan sammelte ihre Papiere ein und drehte das Licht aus.
    »Mmm«, sagte sie, »du riechst aber gut!«
    Sie kuschelte sich an ihn, drückte ihr Gesicht an seinen Hals und legte ein Bein über seine Oberschenkel. Das war Susans ewig gleiche Einleitung zum Vorspiel, die ihn immer wieder ärgerte. Irgendwie fühlte er sich festgenagelt von diesem schweren Bein.
    Sie streichelte seine Wange. »Ist dieses After-shave für mich?«
    »Ach, Susan …« Er seufzte auf, übertrieb seine Müdigkeit.
    »Es funktioniert nämlich«, sagte sie kichernd, legte ihre Hand unter der Bettdecke auf seine Brust und ließ sie gleich darauf unter das T-Shirt gleiten.
    Plötzlich überkam ihn eine enorme Wut. Was war eigentlich los mit ihr? Sie hatte überhaupt kein Gefühl in solchen Dingen. Immer machte sie sich zu den unpassendsten Zeiten und an den unmöglichsten Orten an ihn heran. Er griff unter sein T-Shirt und packte ihre Hand.
    »Stimmt was nicht?«
    »Ich bin wirklich müde, Sue.«
    Sie hörte auf, ihn zu streicheln. »Mieser Tag, was?« sagte sie in mitfühlendem Ton.
    »Ja. Ziemlich mies.«
    Sie stützte sich auf einen Ellbogen, beugte sich über ihren Mann und strich sanft mit einem Finger über seine Unterlippe.
    »Willst du nicht, daß ich dich ein bißchen aufheitere?«
    »Nein, wirklich

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