Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entscheidung auf Mallorca

Entscheidung auf Mallorca

Titel: Entscheidung auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Bergius
Vom Netzwerk:
tu’s ja auch für die anderen. Und nicht zuletzt für Miriam, die sich wie ein Kind darauf freut, im Hafen und in den alten Gassen malen zu können. Mir selbst lade ich nur etwas auf.
    Der Portier sah ihn erwartungsvoll an. »Werden Sie machen das Geschäft?«
    Wulf gab sich einen Stoß. »Ja. Alfonso soll auszahlen. Cash down on the table! Kann ich einen Teil des Geldes bei Ihnen deponieren?«
    »Si claro.«
    »Und die Fahrten arrangieren Sie!«
    »Natürlich.« Die feisten Wangen des Portiers glänzten. »Sie sich können verlassen auf mich.«
     
    Zwei Tage später stürzte der Portier aufgeregt an den Strand des Hotels, wo Miriam, Peggy, Wulf und Harald in der Sonne lagen. Mit unnachahmlichem Bedauern in der Stimme beteuerte er, daß es ihm außerordentlich leid tue, Señor Wesener bitten zu müssen, sofort mit Alfonso nach Puerto de Pollensa zu fahren.
    Wulf stellte sich ungehalten.
    »Ausgerechnet jetzt?«
    Der Spanier nickte. »Wenn Sie wollen verkaufen …«
    »Hau ab!« sagte Harald an Wulf gewandt und drehte sich auf den Bauch.
    »Du hast gut reden«, erwiderte Wulf, den Verstimmten mimend. »Während ihr faulenzt, soll ich durch die Hitze fahren.«
    Er hatte es kaum gesagt, da machte Peggy einen Vorschlag, der ihm den Atem raubte. »Ich hab’ eine Idee«, rief sie. »Wir begleiten Wulf. Er ist dann nicht allein, und wir lernen die Insel kennen.«
    Miriam sprang auf. »Großartig!«
    Auch Harald erhob sich. »Es ist immer wieder erstaunlich, wie scharf blinde Hühner manchmal sehen können.« Er begann, seine Sachen einzusammeln.
    Doch der Portier, dem Wulf einen verzweifelten Blick zuwarf, hob abwehrend die Hände.
    »Oh, wie mir das tut leid«, lamentierte er. »Aber das nicht geht.«
    »Warum nicht?« fragte Miriam verwundert.
    »Weil Alfonso, mit dem Señor Wesener soll fahren, nur hat ein klein spanisches ›coche‹ für zwei Personen. Das ist die winzig Wagen mit Vespa-Räder. Sie vielleicht schon haben gesehen.«
    Harald ließ sich wieder zu Boden sinken. »Herzliches Beileid, Schnaps. Ich hab’ mir einen von diesen Elendskästen angesehen. Der Motor wird mit der Hand angeworfen, und der Rückwärtsgang fehlt. Du wirst also einige Male schieben müssen.«
    »Das macht mir nichts aus«, erwiderte er scheinheilig. »Ich finde es nur schade, daß ihr nicht mitfahren könnt. Eine Landpartie wäre bestimmt ‘ne nette Sache gewesen.«
    »Noch ist nicht aller Tage Mittag«, antwortete Harald. »Sieh zu, daß du einen guten Preis erzielst. Vielleicht können wir uns dann ein Taxi leisten.«
    Wulf warf sein Badetuch über die Schulter. »An mir soll’s nicht liegen.«
    Miriam reichte ihm die Hand. »Ich halt dir den Daumen. Und komm bald wieder.«
    Er versprach es, kehrte aber erst am Abend zurück. Wenn er auch einen recht zufriedenen Eindruck machte und angab, für die dritte Kamera einen guten Preis erzielt zu haben, so sah er doch sehr abgespannt aus.
    »Fühlst du dich nicht gut?« fragte ihn Miriam.
    »Doch, doch«, erwiderte er. »Es war nur sehr anstrengend. Bei der Hitze sind hundertzwanzig Kilometer kein Pappenstiel. Zumal die Straßen nicht gerade die besten sind.«
    »Hundertzwanzig Kilometer?« fragte sie erstaunt. »Das kann doch nicht stimmen. Ich hab’ mir vorhin die Karte angesehen. Nach Pollensa sind es dreißig Kilometer – hin und zurück also nur sechzig.«
    Wulf fühlte, daß ihm das Blut in den Kopf stieg. Er hätte sich ohrfeigen mögen. Doch dann hatte er sich gefangen. »Du bist die reinste Detektivin«, sagte er lachend. »Aber Scherz beiseite: Was glaubst du, warum ich so spät zurückgekommen bin?«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Weil es in Pollensa nicht geklappt hat. Da saß ein Amerikaner, der weniger zahlen wollte, als die Leica in Deutschland kostet. ›Die Apparat sein gebraucht‹, behauptete er frech. Wir sind daraufhin nach Inca und von dort aus – wohlverstanden, zurück über Palma – nach Soller gefahren, wo ich das Ding schließlich los wurde.«
    »Bitte, entschuldige«, sagte sie.
    Er umarmte sie. »Da gibt’s doch nichts zu entschuldigen. Ich wollte nur, ich wäre auch die Rolleiflex schon los.«
    »Und ich wünschte, ich könnte dir dabei helfen.«
    »Vielleicht klappt es übermorgen.«
    Dieser Satz ließ Miriam zwei Tage später stutzig werden. Wulf war erneut fortgefahren. Nach Cala San Vincente, wie der Portier gesagt hatte, als er Wulf zum zweiten Mal vom Strand holte.
    Merkwürdig, dachte sie plötzlich. Vor zwei Tagen sagte Wulf: Vielleicht klappt es

Weitere Kostenlose Bücher