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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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weil sie wussten, dass Margarete sie liebte und weil sie ihr keinen Kummer machen wollten.
    »Es wird noch Tage dauern, bis sie in Nottingham sind«, erklärte David. »Sie sind zu Fuβ unterwegs.«
    »Hast du sie nicht getroffen?«
    »Nein, sie haben nachts im Freien geschlafen oder sich eine Unterkunft in einem Kloster gesucht. Hätte ich nach ihnen gesucht, so hätte ich viel Zeit verloren. Und ich glaube nicht, dass es mir gelungen wäre, Cassian von seinem Zielabzubringen. Niemand weiβ besser als du, wie eigensinnig er sein kann.«
    Cathryn nickte. »Es war gut, dass du gleich zurück zum Schloss gekommen bist. Und trotzdem bitte ich dich, mir zu helfen, nach Nottingham zu kommen.«
    Sie nahm seine Hand und sah ihn eindringlich an. »Bitte ! Bitte hilf mir. Sir Baldwin hat die Verlobung vorgezogen. Schon in zehn Tagen wird das Fest gefeiert werden. Ich habe nicht mehr viel Zeit.«
    David seufzte. »Na gut, ich helfe dir. Aber dieses Mal bestehe ich darauf, dass du unsere Eltern einweihst. Sie hatten genug Kummer und Sorgen in der letzten Zeit. Sie haben das letzte Pfund ausgegeben, um nach Cassian und dir zu suchen.«
    »Ich weiβ«, sagte Cathryn leise und mit schuldbewusst gesenktem Blick. »Ich weiβ alles. Auch die Geschichte von Jonathan. Ich verspreche dir, dass ich Sir Baldwin heiraten werde. Ich verspreche es dir, weil Jonathan unser kleiner Bruder ist, den wir beschützen müssen. Ich werde sogar versuchen, Sir Baldwin eine gute Ehefrau zu sein, damit er den Kleinen und unsere Eltern endlich in Ruhe lässt. Aber vorher muss ich Cassian noch einmal sehen.«
    Sie blickte ihn so flehentlich an, dass er schlieβlich nickte. Dann griff er seufzend nach dem Portwein, lehnte sich zurück, trank das Glas in kleinen Schlucken aus, stellte es ab, wischte sich mit der Serviette den Mund ab und sagte: »Ich werde dich nach Nottingham begleiten. Ein junges Mädchen darf unter keinen Umständen allein reisen. Wir brechen übermorgen beim ersten Hahnenschrei auf, nehmen die Kutsche und werden dann gegen Mittag in Nottingham sein.
    Er lächelte, als er Cathryns Freude sah, und drohte ihr mit dem Finger. »Dafür überlässt du mir freiwillig für mindestens einen Monat deinen Anteil an Margaretes Honigkuchen.«
    David wusste, dass er Cathryn so zum Lachen bringen konnte.
    »Gern«, erwiderte sie. »Du kannst meinen Honigkuchen sogar ein ganzes Jahr lang haben.«
    »Ehrlich?«
    Cathryn lachte nun so laut, dass Margarete erschrocken ihren Kopf zur Küchentür herausstreckte, um zu hören, was es gab.
    »Ja, ehrlich. Ich habe mir nämlich vorgestern beibringen lassen, wie man so einen Kuchen backt!«
     
    Am nächsten Vormittag kamen Gaukler auf das Schloss.
    »Hey, Ihr Leute, wollt Ihr unsere Vorstellung sehen?«
    Ein kleiner Junge mit dunklen Locken, groβen braunen Augen und einer Haut, die so dunkel wie Schokolade war, eilte die Freitreppe hinauf und durch das Portal hinein in die groβe Halle des Schlosses.
    »Halt, du Zwerg! Wo willst du hin?«
    Margarete packte den Jungen am Kragen und hielt ihn fest.
    »Lass ihn«, bat Lady Elizabeth und hockte sich vor das Kind. »Was möchtest du? Und wer bist du?«
    »Salvatore heiβe ich. Ich gehöre zu den Gauklern da drauβen. Wenn ich groβ bin, werde ich Feuerschlucker. Ich wollte fragen, ob Ihr unsere Künste nicht sehen wollt?«
    Lady Elizabeth strich dem Knaben über das Haar.
    »Nein, mein Junge. Bei uns gibt es im Augenblick nichts zufeiern, tut mir Leid. Aber wir haben ein warmes Mahl für dich und deine Familie. Auch Hafer und Wasser für die Pferde könnt ihr haben. Wie viele seid ihr denn?«
    Der kleine Junge streckte alle fünf Finger der einen und drei weitere Finger der anderen Hand in die Höhe. »So viele sind wir«, sagte er. »So viele und ich.«
    Lady Elizabeth lachte. »Neun also. Ich lasse für euch decken. Ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Unsere Köchin hat heute nämlich eine leckere Bohnensuppe gemacht. Geh, hol die anderen, damit sie berichten können, was in Stadt und Land so vor sich geht.«
    Wenig später saβen die Gaukler an dem groβen Holztisch in der Küche und labten sich an Suppe und Brot. Nur der Anführer der kleinen Truppe saβ mit Lady Elizabeth und Cathryn in der Halle, während Jonathan es sich nicht nehmen lieβ, in der Küche herumzulungern und sich daran zu freuen, wie einer der Gaukler Margarete ein Ei aus der Nase zog.
    »Nun«, forderte Lady Elizabeth den Gaukler Adamo auf, der ihr bei einem Gläschen Portwein Gesellschaft

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