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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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einem Kloster Unterschlupf gefunden.«
    »Wie sagt Ihr, heiβt der Mann?«
    Der Mönch legte eine Hand hinter sein Ohr und beugte sich weit nach vorne, sodass David direkt hinein brüllen konnte. »Cassian. Lord Cassian von Arden.«
    »Ist er allein unterwegs ?«, fragte der Mönch.
    »Ich glaube schon, aber sicher bin ich mir nicht. Es sind viele Monate vergangen, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen habe.«
    »Wie sieht er aus, Euer Freund?«
    »Nun, er ist sehr groβ, hat Hände wie ein Holzfäller. Sein Haar ist dunkel und reichte ihm bis auf die Schultern, seine Nase ist vielleicht ein wenig lang, aber alles in allem ist er eine stattliche Erscheinung mit attraktiven Gesichtszügen.«
    Der Mönch nickte. Dann hob er eine Hand und legte sie erneut hinter sein Ohr, um besser hören zu können. »Woher stammt er, sagtet Ihr?«
    »Von den Arden-Manors in der Nähe von Nottingham.«
    »Es waren zwei Männer hier. Einer war ein Wanderprediger. Er nannte sich George Fox. Ein anderer begleitete ihn. Doch er sah aus wie ein Bettler, nicht wie ein Lord. Einmal hörte ich, wie der Prediger ihn Cassian nannte.«
    »Konntet Ihr noch etwas hören?«
    Der Mönch schüttelte den Kopf. »Sie haben nicht viel geredet, die beiden. Nur, dass sie nach Nottingham wollten. Doch wohin genau weiβ ich nicht. Ich glaube, dieser Cassian stammt aus der Gegend. Er hat es zwar nicht gesagt, doch er beschrieb den Weg von London nach Nottingham so genau, dass ich sicher bin, er kennt ihn.«
    »Danke«, jubelte David. »Vielen Dank. Ihr habt mir sehr geholfen. Ich bin sicher, er ist der, den ich suche.«
    »Nun, was wollt Ihr von ihm?«, fragte der Mönch und in seinen Augen flackerte eine Spur von Misstrauen auf.
    »Ich bin sein Freund, ich sagte es Euch schon. Wir sind gemeinsam aufgewachsen. Die Manors unserer Eltern grenzten einst aneinander. Als ich hörte, dass er krank in einem Spital liegen soll, bin ich nach London gekommen, um ihm zu helfen. Doch ich habe ihn in keinem der Feldsiechenhäuser gefunden.«
    Noch einmal betrachtete der Mönch den jungen Mann von oben bis unten und unterzog anschlieβend auch Laetitia einer ausgiebigen Musterung.
    »Ihr seht aus wie Leute, denen man vertrauen kann«, erwiderte der Mönch. »Trotzdem muss man in diesen Zeiten Vorsicht walten lassen. Wie ich hörte, wollten die beiden nach Nottingham, damit sich dieser Cassian dort seine ehrliche Geburt bescheinigen lassen kann. Sie brauchen die Papiere, um nach Amerika zu gehen. So jedenfalls sagten sie.«
    »Nach Amerika?«
    Der Mönch nickte: »Für einige Gläubige ist es schwer, ihren Glauben hier zu leben. Und wenn ihnen auch heute nichts geschieht, so kann es morgen ganz anders sein. In Amerika aber, so sagen viele, kann jeder leben, wie immer ermöchte. Nicht wenige Leute spielen mit dem Gedanken, dort ein neues Leben zu beginnen. Vor allem diejenigen, denen hier alles genommen wurde.«
    David hatten diese Ausführungen des Mönchs nachdenklich gemacht. Er kratzte, wie es seine Art war, mit der Stiefelspitze auf den Pflastersteinen herum, dann fragte er: »Wie lange sind sie schon fort?«
    »Vor einer Woche sind sie gegangen. Sie sind frühmorgens gleich nach dem Angelusläuten aufgebrochen.«
    David dankte dem alten Mann, lieβ sich von ihm segnen, dann nahm er Laetitia bei der Hand und sah sie ernst und nachdenklich an. »Ich muss gehen, Laetitia Feather. Muss zurück nach Nottingham, um Cassian zu finden. Aber ich kann Euch nicht hier lassen. Mein Herz, wisst Ihr, ist mir aus der Brust gebrochen und hat ein neues Zuhause unter Eurem Busen gefunden. Wbllt Ihr mich nicht begleiten? Oder gibt es etwas, das Euch hier hält.«
    Laetitia sah zu Boden und lieβ ihr Haar wie einen Schleier über ihr Gesicht fallen.
    »Ich bin ein anständiges Mädchen«, erwiderte sie und ihre Stimme war voller Traurigkeit. »Ich gehe nicht mit einem Mann, den ich kaum kenne. Bin ich auch arm, so habe ich doch meinen Stolz. Nichts und niemand kann ihn mir nehmen.«
    Bei den letzten Worten hatte sie trotzig nach oben und in sein Gesicht geschaut. Ihre Wangen brannten und die Röte hatte sich bis auf den Ansatz ihrer weiβen Brüste ausgebreitet.
    »Entschuldigt«, sagte David. »Es war nicht meine Absicht, Euch zu kränken. Es ist nur, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, ohne Euch zu sein. Verzeiht, wenn ich Euch verletzt habe.«
    Sie sahen sich in die Augen und David fühlte, wie sein Herz so heftig gegen die Rippen schlug, als wolle es tatsächlich daraus

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