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Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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schien sie nicht zu überraschen. Es war der Vorwurf, der darin lag, der sie ein wenig aus der Fassung brachte.
    Und ihn ebenfalls.
    Ihr Blick wurde verwirrt. „Weil es nicht zu den Dingen gehört» über die wir normalerweise reden.“
    „Wir reden über viele Dinge, Addie. Als ich dir sagte, dass Olivia deine Neuigkeit erwähnt hat, hast du mir nur von deinem Projekt erzählt. Eine Verlobung erscheint mir etwas wichtiger. Findest du nicht auch?“
    „Für mich ist beides wichtig.“ Noch immer war sie nicht sicher, was sie gestern in seinen Augen gesehen hatte. „Aber du hast mich nach meinen Nachforschungen gefragt, und die Zeit hätte ohnehin nicht gereicht, um noch über etwas anderes zu sprechen.“
    „Du hättest mit dem anderen anfangen können.“
    „Das hätte ich wohl“, erwiderte sie. „Ich fand es nur interessanter, über das Projekt zu sprechen. Über mein Privatleben haben wir nie geredet.“
    In all den Jahren hatten Gabe und sie über alles Mögliche gesprochen, von Haustieren bis zu seinen politischen Ambitionen, aber nie über persönliche Beziehungen. Dennoch hatte sie immer gewusst, mit wem er ausging. Sie brauchte nur in die Zeitung zu schauen oder die Ohren zu spitzen, wenn die Dienstmädchen über ihn tuschelten.
    „Stimmt. Bisher haben wir nie über dein Privatleben gesprochen“, gab er zu und klang, als wäre ihm gar nicht bewusst gewesen, dass sie eines hatte. „Vielleicht sollten wir es jetzt tun. Wer ist der Glückliche?“
    Bildete sie es sich nur ein, oder sah er sie wirklich an, als würde sie etwas Verbotenes tun?
    „Scott Baker.“ Sie legte die rechte Hand um den hübschen, aber bescheidenen Brillanten, der an der linken funkelte. Sie hatte Scott versichert, dass sie keinen Verlobungsring brauchte, aber er hatte darauf bestanden. „Er ist Coach an der Camelot High.“
    „Wie lange kennst du ihn?“
    „Sechs Monate. Ich bin ihm bei einem Basketballspiel begegnet.“
    Gabes Brauen zogen sich zusammen. „Ich wusste nicht, dass du dich für Basketball interessierst?“
    „Ich bin mit Ina und Eddy hingegangen.“ Eddy war der Stallmeister, seine Frau Ina eines der Dienstmädchen. „Ihr Sohn spielt in der Mannschaft.“
    „Ist er schon lange an der Schule?“
    „Shane?“ fragte sie und dachte an Inas Sohn.
    „Scott“, murmelte Gabe. „Kennt irgendjemand von hier ihn? Kennst du ihn? Wie kannst du überhaupt sicher sein, dass du den Typen liebst? Nach sechs Monaten?“
    Sie fühlte die Anspannung, die sein großer, athletischer Körper ausstrahlte.
    „Er ist seit fünf Jahren dort. Und ja, ich glaube, ich liebe ihn. Weißt du, Gabe, du klingst so, wie mein Vater sich jetzt anhören würde. Du hast ihm versprochen, auf mich aufzupassen, aber das ist Jahre her. Ich war kaum neunzehn, jetzt bin ich fünfundzwanzig. Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, aber sie ist unnötig.“
    Er sah nicht überzeugt aus.
    „Scott ist ein netter Mann“, versicherte sie ihm. „Meine Freunde mögen ihn, meine Mutter ist begeistert, und unter uns, ich brauche keinen zweiten Dad. Sei einfach ein guter Freund und wünsch mir alles Gute. Okay?“
    Er sah in ihr Gesicht und spürte, wie die Ruhe, die er in ihrer Nähe immer empfand, sich in nichts auflöste. An das Versprechen, das er ihrem Vater gegeben hatte, hatte er gar nicht gedacht. Aber jetzt lieferte sie ihm einen praktischen, wenn auch nicht ganz logischen Grund für sein Verhalten. Er klammerte sich daran und versuchte, das eigenartige Gefühl der Leere in seinem Bauch zu ignorieren.
    „Ich versuche nicht, dein Dad zu sein. Aber es klingt, als könntest du einen älteren Bruder gebrauchen“, murmelte er, keineswegs sicher, ob die Rolle besser zu ihm passte. „Nur fürs Protokoll, was soll das heißen, du glaubst, du liebst ihn?“
    Die Herausforderung ließ ihr Lächeln verblassen. „Es heißt genau das. Ich bezweifle, dass einer von uns so etwas mit Sicherheit wissen kann.“
    „Das will ich doch stark hoffen.“
    „Was ich meine, ist, dass keiner von uns so etwas wissen kann, wenn die Beziehung noch nicht ein paar Jahre besteht. Ich glaube nicht, dass es gleich so etwas wie wahre Liebe gibt. Es gibt Gefühle, die dazu führen können, aber die Liebe muss erst wachsen. Es ist wie bei den Pflanzen“, erklärte sie. „Manche gedeihen sofort, andere kümmern dahin. Erst mit der Zeit und viel Pflege zeigt sich, was aus ihnen wird.“
    Gabe öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder. Er wollte wissen, warum sie

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