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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wir landen bald. Oder irre ich mich?«
    »In einer knappen Stunde, denke ich.«
    »Gut. Je weniger Zeit ich wach in einem Flugzeug verbringe, desto weniger Zeit habe ich auch, daran zu denken, dass ich fliege. Ich habe geschlafen wie ein Stein.« Wie eine Katze reckte und streckte sie sich, hob gleichzeitig die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich war keine sehr amüsante Gesellschaft für dich, nicht wahr?« Ihr Kreislauf kam langsam in Schwung.
    »Du warst müde.«
    »Ich muss ganz plötzlich weg gewesen sein, als hätte jemand mich ausgeknipst wie eine Lampe«, gab sie zu. »Das passiert mir manchmal nach einem Konzert. Aber ich glaube, die Ruhe hat uns beiden gutgetan. Wo hast du geschlafen?«
    »Bei dir.«
    Ramona verschlug es zunächst die Sprache. Erst nach einer Weile flüsterte sie: »Was?«
    »Ich habe gesagt, dass ich mit dir auf der Couch geschlafen habe.« Er machte eine unbestimmte Handbewegung. »Du kuschelst gern.«
    Sie merkte, dass er ihre Bestürzung und ihren Schreck belustigend fand. Seine Augen funkelten tiefblau. »Du hattest kein Recht …«, begann sie hitzig.
    »Ich wollte immer der erste Mann sein, mit dem du schläfst«, erklärte er ihr, bevor er den Kaffeebecher leerte. »Willst du noch eine Tasse?«
    Ramona sprang wütend auf, doch es gelang Brian, ihr den Porzellanbecher aus der Hand zu reißen, bevor sie ihn an die Wand schleudern konnte. Einen Augenblick stand sie reglos und schwer atmend da und beobachtete ihn.
    Er begegnete ihrem Blick gelassen und abschätzend.
    »Bilde dir ja nichts ein!«, fauchte sie. »Woher willst du wissen, mit wie vielen Männern ich schon geschlafen habe?«
    Sehr sorgfältig setzte er die beiden Kaffeebecher ab und sah Ramona dann wieder an. »Du bist noch genauso unschuldig wie am Tag deiner Geburt«, sagte er. »Bisher hast du dich doch von einem Mann kaum anfassen lassen. Davon, dass du mit einem geschlafen hast, kann gar nicht die Rede sein.«
    Jetzt ging ihr Temperament mit ihr durch. »Du hast keine Ahnung, mit wem ich in den vergangenen fünf Jahren zusammen war, Brian«, sagte sie heftig. »Es geht dich überhaupt nichts an, mit wie vielen Männern ich geschlafen habe.«
    Er zog eine Braue hoch und musterte Ramona nachdenklich. »Unschuld ist nichts, wofür man sich schämen müsste, Schatz«, sagte er.
    »Ich schäme mich nicht.« Sie unterbrach sich, ballte die Fäuste. »Du hattest kein Recht …« Sie schluckte und schüttelte zornig und verlegen zugleich den Kopf. »… während ich schlief«, schloss sie dann unzusammenhängend.
    »Was habe ich denn getan, während du schliefst?«, fragte Brian und lehnte sich auf dem Sofa bequem zurück. »Dich … entehrt?« Das altmodische Wort sagte ihr, dass er ihre Auseinandersetzung mit Humor nahm, und sie hatte das Gefühl, sich lächerlich zu machen. »Ich glaube nicht, dass du das verschlafen hättest, Ramona.«
    Ihre Stimme bebte vor Erregung. »Mach dich nicht lustig über mich, Brian!«
    »Dann benimm dich nicht wie eine Närrin.« Er nahm eine Zigarette aus der Packung, zündete sie aber nicht an, sondern klopfte mit dem Zigarettenende leicht auf die Tischplatte. Er sah Ramona fest an, und in seinen Augen war jetzt keine Spur von Belustigung mehr. »Ich hätte dich haben können, wenn ich gewollt hätte, täusch dich ja nicht!«
    »Deine Unverschämtheit kennt wohl keine Grenzen, Brian«, antwortete sie böse. »Denk bitte daran, dass mein Liebesleben dich nichts angeht. Und du hättest mich ganz bestimmt nicht haben können, weil ich dich nämlich nicht will. Ich suche mir meine Liebhaber immer noch selbst aus.«
    Sie hatte nicht gewusst, dass er sich so schnell bewegen konnte. Eben hatte er sich noch lässig auf dem Sofa gerekelt, im nächsten Moment fuhr er wie ein Blitz in die Höhe, packte ihr Handgelenk und riss sie mit einer einzigen raschen Bewegung herum, sodass sie zu Fall kam und auf dem Rücken liegend auf dem Sofa landete. Dann warf er sich über sie und hielt sie mit dem Gewicht seines Körpers fest, sodass sogar ihr empörter Aufschrei erstickt wurde.
    Noch nie hatte Ramona ihn so zornig erlebt – weder damals noch seit sie sich wiedergesehen hatten. Er machte ihr Angst. Sie konnte nur den Kopf schütteln, zu entsetzt, um sich zu wehren, zu erschrocken, um sich zu bewegen. Sie hatte nie vermutet, dass er gewalttätig werden könnte, doch was sich jetzt auf seinem Gesicht abzeichnete, war reine Gewalttätigkeit.
    Das war etwas ganz anderes als der kalte Zorn, den sie

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