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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gleichgewicht nicht zu verlieren, hielt sie sich an seinen Schultern fest.
    Ihre Blicke tauchten tief ineinander, doch dann wurde sein Gesicht undeutlich und verschwamm schließlich völlig, als Leidenschaft ihren Blick verdunkelte.
    Brian ließ sie los und küsste sie rasch auf die Nase, während sie sich bemühte, wieder ruhiger zu werden.
    Er machte mit ihr, was er wollte, und sie hatte ihm kaum Widerstand entgegenzusetzen.
    »Willst du dich umziehen, bevor wir jemanden reinlassen?«, fragte er.
    Als ihr Blick wieder klar war, sah Ramona, dass er das Champagnerglas in der Hand hielt und trank. Sein Gesicht hatte einen merkwürdigen Ausdruck. Wie ein Boxer, der die Schwäche seines Gegners abschätzt, dachte sie.
    »Ich … oh ja.« Sie zwang sich in die Wirklichkeit zurück. »Ja, ich möchte mich umziehen, aber …« Sie sah sich ratlos in der Garderobe um. »Ich weiß nicht, was ich mit meinen Sachen gemacht habe.«
    Er lachte, und der merkwürdige Ausdruck verschwand von seinem Gesicht.
    Erleichtert stimmte Ramona in sein Lachen ein, und sie begannen zwischen den Blumen und den funkelnden Bühnenkostümen nach ihren Jeans und Tennisschuhen zu suchen.

8. K APITEL
    Es war schon spät, als Ramona und Brian den Flughafen erreichten. Ramona war nach dem Konzert noch immer energiegeladen und schwatzte ununterbrochen über alles, was ihr gerade durch den Kopf schoss. Sie warf einen Blick zum Mond hinauf, als sie das letzte Stück über die Rollbahn zur Maschine gingen. Dass sie mit einem Privatjet fliegen würden, hatte sie allerdings nicht erwartet. Sie bewunderte die elegante und komfortable Innenausstattung, und ihre Begeisterung half ihr über die Müdigkeit hinweg, die sie angesichts des langen Fluges zu überkommen drohte.
    Der Fahrgastraum der Maschine war mit zinngrauem Teppichboden ausgelegt, tiefe Clubsessel und ein Ledersofa standen um einen niedrigen Tisch.
    An einem Ende entdeckte Ramona eine mahagonivertäfelte Bartheke, und eine Tür führte in eine blitzblanke Küche.
    »Vor fünf Jahren hattest du noch kein eigenes Flugzeug«, sagte sie, als sie eine zweite Tür öffnete und dahinter ein komplettes Bad mit Wanne und Dusche vorfand.
    »Ich habe es vor ungefähr drei Jahren gekauft.« Brian machte es sich auf dem Sofa bequem und beobachtete Ramona. Sie sah jetzt anders aus als im Theater. Ihre natürliche Schönheit hatte kein Make-up nötig. Sie trug ausgewaschene Jeans und Turnschuhe, die sie sofort abstreifte. Unter einem viel zu großen gelben Pullover versteckte sie ihre fantastische Figur.
    Brian verspürte den Wunsch, die Hände darunterzuschieben und ihren Körper zu berühren. »Hasst du das Fliegen noch immer so wie früher?«
    Ramona lächelte zerknirscht. »Ja. Vielleicht glaubst du, ich müsste nach so langer Zeit darüber weg sein, aber …« Viel zu unruhig, um still zu sitzen, durchforschte sie die Maschine weiter. Wenn ich müsste, dachte sie, könnte ich das ganze Konzert auf der Stelle noch einmal geben, so hellwach bin ich.
    »Schnall dich an«, sagte Brian, der über ihre Nervosität lächeln musste. »Wir starten gleich, und sobald wir in der Luft sind, wirst du gar nicht merken, dass du fliegst.«
    »Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Spruch schon gehört habe«, antwortete sie, setzte sich aber gehorsam und klickte den Sitzgurt zu. Verhältnismäßig ruhig wartete sie, während Brian dem Piloten durch das Bordtelefon sagte, sie seien bereit. Ein paar Minuten später waren sie in der Luft, und Ramona konnte den Gurt öffnen und sich wieder auf Entdeckungsreise begeben.
    »Ich kenne das Gefühl«, erklärte Brian, der sie beobachtete. Sie drehte sich um und sah ihn fragend an. »Es ist, als hätte man noch einen überschüssigen Vorrat an Energie, den man unbedingt loswerden muss. So war mir in Las Vegas zumute, als ich dich mitten in der Nacht anrief und weckte.«
    Sie strich mit beiden Händen das Haar zurück. »Ich glaube, ich könnte ein paar Meilen joggen, ohne müde zu werden. Vielleicht wäre ich hinterher ruhiger.«
    »Wie wär’s mit einer Tasse Tee?«
    »Kein schlechter Vorschlag.« Sie wanderte zu einem Fenster und presste die Nase an die Scheibe. Draußen war alles kohlrabenschwarz. »Ja, Tee wäre gut, und dann kannst du mir erzählen, was für großartige Einfälle du für das Musical hast. Es sind wahrscheinlich Dutzende.«
    »Ein paar habe ich schon.« Ramona hörte ihn mit Kaffeetassen klappern. »Und du hast dir bestimmt auch bereits einiges einfallen

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