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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wie sie es noch nie empfunden hatte, schien ihr Inneres zu sprengen. Sie war sich noch des flackernden Feuers und des Kerzenlichts bewusst, die auf ihren geschlossenen Lidern spielten, spürte das weiche Laken unter dem Rücken und nahm den angenehmen Geruch des brennenden Holzes wahr. Aber alles blieb schattenhaft und unklar, während ihr ganzes Sein auf das Spiel von Brians Zunge auf ihrer Haut und das zärtliche Streicheln seiner Hände auf ihren Schenkeln ausgerichtet schien.
    Über das Prasseln des Regens und das Knistern des Feuers hinweg hörte sie ihn immer wieder ihren Namen murmeln, hörte ihre eigenen leisen, sinnlosen Antworten.
    Ihr Atem ging schneller, ihr Mund sehnte sich nach dem seinen. Und Brian schien zu spüren, dass sie nach seinem Kuss verlangte, verschloss ihr die Lippen und drückte ihren Kopf tief in die Kissen. Er lag schräg auf ihr, und Ramonas Brüste pressten sich an Brians harten Oberkörper.
    Seine Hand lag auf Ramonas Leib und glitt langsam tiefer, als sie sich unter ihm bewegte. Ein leichter Schreck durchzuckte sie, als sie ihn zwischen den Schenkeln spürte, und dann ließ ein Gefühl rauschhafter Ekstase ihren Atem stocken. Brian war noch immer sanft und geduldig und bewies Ramona auf diese Weise seine Liebe in einem Maß, das sie erst viel später begreifen sollte.
    Für sie gab es außerhalb dieses nur vom Feuerschein erhellten Zimmers, außerhalb des großen Himmelbettes keine Welt mehr. Brian versetzte sie mit seinen Zärtlichkeiten und Liebkosungen in eine völlig neue Dimension, in der es nur eins gab – dieses einzigartige Gefühl fast unerträglicher Süße, diese Verzückung, diese Raserei, die fast das Bewusstsein auslöschte.
    Ramona merkte kaum, dass Brian sich kurz von ihr löste, um sich zu entkleiden. Als sie ihn auf sich spürte, öffnete sie sich ihm, bereit, sich zu schenken und zu empfangen. Noch immer ahnte sie nicht, wie schwer es ihm fallen musste, sich so fest in der Hand zu haben. Sie wusste nur, dass sie ihn wollte, und sie drängte ihn, sie zu nehmen. Ein kurzer Schmerz ging in einem Glücksgefühl unter, das zu groß war, um in Worte gefasst zu werden. Ramona schrie auf, doch Brians Mund erstickte den Laut.
    Und dann verlor sich alles im Wellenschlag fast schmerzlichen Entzückens.

11. K APITEL
    Den Kopf bequem an Brians Schulter gebettet, blickte Ramona in die Flammen. Ihre Hand lag auf seinem Herzen, das rasch und regelmäßig schlug.
    Im Zimmer war es still, der Regen flüsterte nur noch vor den Fenstern. Ramona wusste, dass die Erinnerung an diese erste Nacht mit Brian untrennbar mit diesem sanften Geräusch verbunden bleiben würde. Immer würde leise ans Fenster klopfender Regen diese Stunde heraufbeschwören.
    Brians Arm lag unter Ramonas Rücken, und seine Hand umfasste locker ihren Oberarm. Seit er sich von ihr gelöst und sie dicht an seine Seite gezogen hatte, schwieg er.
    Ramona glaubte, dass er schlief, und war zufrieden, bei ihm zu liegen, das Feuer zu beobachten und dem Regen zu lauschen. Sie rückte den Kopf ein bisschen, um ihn ansehen zu können, und stellte fest, dass er wach war. Seine Augen glänzten. Ramona hob die Hand und legte sie ihm auf die Wange.
    »Ich dachte, du schläfst«, sagte sie.
    Brian nahm ihre Hand und drückte sie an die Lippen. »Nein, ich …« Er blickte auf sie hinunter, brach ab und löste mit dem Daumen vorsichtig eine Träne von ihren Wimpern. »Ich habe dir wehgetan.«
    »Nein.« Ramona schüttelte den Kopf. Einen Herzschlag lang presste sie das Gesicht in seine Halsbeuge, wo sie seine Wärme fühlen, den Duft seines Körpers atmen konnte. »Oh nein, du hast mir nicht wehgetan. Ich fühle mich wunderbar, und das hast du zu Stande gebracht. Ich fühle mich ganz leicht und … frei.« Sie sah ihn wieder an und lächelte.
    Brian fuhr ihr mit den Fingern durch das Haar und strich es dort zurück, wo es ihr Gesicht verbarg. Ihre Haut war leicht gerötet, in ihren Augen spiegelten sich die Flammen des Kaminfeuers. »Du bist schön«, sagte er.
    Sie lächelte wieder und küsste ihn. »Das Gleiche habe ich immer von dir gedacht.«
    Lachend zog er sie fester an sich. »Hast du das wirklich?«
    Sie lag halb über ihm, heiße Haut auf heißer Haut. »Ja, ich dachte immer, dass du, wärest du ein Mädchen, auffallend hübsch sein müsstest, und nachdem ich das Bild deiner Schwester gesehen habe, weiß ich, dass ich recht hatte.«
    Er zog eine Braue hoch. »Komisch, mir wäre nicht einmal im Traum eingefallen, dass du

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