Entscheidung in Cornwall
tanzten und sprühten. »Ich liebte dich«, sagte sie so leise, dass er sich anstrengen musste, um sie zu verstehen, »aber deine Geliebte konnte ich nicht werden.«
Brian streckte die Arme nach ihr aus, ließ sie aber wieder sinken, da Ramona mit dem Rücken zu ihm stand und es nicht sehen konnte. »Warum nicht?«, fragte er.
Sie wandte den Kopf und blickte über die Schulter zurück. Ihr Gesicht lag im Schatten. »Weil ich dann so gewesen wäre wie sie«, flüsterte sie und wandte sich wieder ab.
»Das glaubst du doch nicht wirklich, Ramona!« Brian fasste sie an den Schultern, doch sie schüttelte den Kopf und antwortete nicht. Da drehte er sie energisch zu sich herum und sah sie eindringlich an. »Hältst du es für richtig, die Kinder für die Sünden und Fehler ihrer Eltern zu verurteilen?«
»Nein. Aber ich …«
»Dann hast du auch nicht das Recht, dich selbst dafür zu bestrafen.«
Aufseufzend schloss sie die Augen. »Ich weiß, ich weiß es ja, aber …«
»Hier gibt es kein Aber, Ramona.« Seine Finger gruben sich fester in ihr Fleisch, bis sie die Augen wieder öffnete. »Du weißt, wer du bist.«
Nur noch das Brausen der See, das Prasseln des Regens und das Knistern des Feuers waren zu hören. »Ich wollte dich«, sagte Ramona mit bebender Stimme, »wenn du mich in die Arme nahmst, mich berührtest. Du warst der erste Mann, nach dem ich mich sehnte.« Sie schluckte, und wieder erschauerte sie. »Dann erinnerte ich mich an die vielen schäbigen kleinen Zimmer, an die vielen Männer, die Mama nach Hause brachte, und …« Sie unterbrach sich und wollte sich wieder abwenden, doch Brian hielt sie fest.
Nach einer Weile ließ Brian sie los und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. Mit großer Zärtlichkeit suchte sein Blick den ihren. »Mit einem Fremden ins Bett zu gehen ist etwas anderes, als mit einem Mann zu schlafen, den man liebt.«
Ramona fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Das weiß ich, aber …«
»Weißt du das wirklich?«, fiel er ihr ins Wort, und sie konnte nur noch tief und zitternd ausatmen. »Lass es mich dir beweisen.«
Noch immer sahen sie einander in die Augen. Ramona wusste, dass Brian sie sofort loslassen würde, wenn sie den Kopf schüttelte. Furcht mischte sich mit Verlangen. Sie hob die Hände, umschloss seine Handgelenke.
»Ja«, sagte sie.
Wieder strich Brian sanft Ramonas Haar zurück. Sanft küsste er ihre geschlossenen Augen. Er fühlte, wie sie in seinen Armen zitterte. Ihre Hände umschlossen noch immer seine Handgelenke, und ihre Finger griffen fester zu, als er ihren Mund berührte.
Geduldig wartete er, bis ihre Lippen weich wurden, nachgaben und sich öffneten.
Dann wurde sein Kuss drängender. Seine Hände streichelten Ramona, sein Mund erforschte den ihren. Die Flammen warfen rot-goldenes Licht über sie, dann wieder wurden sie in tiefe Schatten getaucht. Ramona fühlte die Hitze des Feuers durch das Seidenhemd, das sie trug, viel gewaltiger jedoch war der Brand, den Brian in ihrem Innern entfachte.
Er legte ihr die Hände auf die Schultern und massierte sie leicht, während seine Zähne mit Ramonas Unterlippe spielten. Sie fühlte, wie das Nachthemd über ihre Brüste nach unten rutschte, von ihren Hüften noch einmal festgehalten zu werden schien und dann raschelnd zu Boden fiel. Sie wollte protestieren, doch Brian küsste sie noch leidenschaftlicher. Jeder Gedanke entglitt ihr. Brians Hände strichen über die sanfte Kurve ihres Rückens, die zart gewölbten Hüften. Dann hob er sie auf die Arme. In ihrem Kopf drehte sich alles, als sie sich auf die Matratze sinken ließ, Angst und Zweifel kehrten zurück.
»Brian, bitte, ich …«
Sein Kuss erstickte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen. Seine Hände liebkosten sie sanft, streichelten sie ganz langsam. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass er sich eisern zurückhielt, um sie nicht zu erschrecken. Doch sie war jetzt innerlich entspannt, ihre Glieder waren schwer. Sein Mund wanderte zu ihrer Kehle hinunter, und sein Daumen spielte mit ihrer Brustspitze. Ramona stöhnte und drängte sich an ihn. Seine Lippen folgten der schwellenden Kurve ihrer Brüste und bedeckten sie mit schnellen, hingehauchten Küssen. Dann berührte er mit der Zungenspitze ganz zart die empfindliche Knospe. Ramona fühlte brennende Hitze zwischen den Schenkeln, grub die Finger in Brians Haar und presste ihn an sich. Sie drängte ihm bebend entgegen, nicht furchtsam, sondern voller Leidenschaft.
Ein Gefühl,
Weitere Kostenlose Bücher